Sie starb in deiner Welt weil du erwacht bist Stirb du in ihrer, schlafe ein -Die Geschichte endet nie -Geht immer weiter. -Sie findet in einem Haus statt. -Draußen ist die Luft so klar. -Man kann die Geschichte verlassen -Um in eine andere Geschichte hineinzugehen. Die Blume, erfroren Der Träumer weiß nichts mehr von ihr Das Zierkurat wurde geknüpft Und unter Dornen gestellt Darüber wurde in Flocken gespuckt Ein Tanz aus dem Äther entnommen -Liebster, nimm treu meine Hand Und führe sie an deine Lippen! Es kann klarer nicht sein Wenn Pergamentzungen kräuseln Wo die Winde im Takt sich verliern In den Fugen der Nacht Sucht ein Mund deine Wangen Die nur Traum, die nur körperschwer Liegen im Moos So steigt die Göttin aus dem Bade Glitzernd wie der Abendmond Vom Tau des Diamantenatems Noch umkränzt und niemand sieht: Wie sie sich schiebt durch Sommernächte Ewig weit den Mund aufspreizt Sie pisst Fontänen eines Wunders Sie masturbiert feinstofflich nur
Stratum
Geh nicht fort
Man muß wissen: Der Träumer wurde nicht mehr gesehen Man muß denken: Der Träumer floh Man muß wissen: Der Träumer trägt nun eine Narbe Man muß denken, daß es nichts ausserhalb gibt Dann kann man folgende Stimme entstehen lassen, vielleicht spricht sie der Bach: Geh nicht fort in dieser Stille, die geschaffen Am Horizont die Perspektive zu betrachten Talgemünd und Augenbogen Geh nicht fort durch wallend Nebel Sehnsuchtsmesser stechen dort Gehst du fort, nimm den Gedanken Aus den Furchen dieser Nacht Und halte Blüten vor dir her Sie schützen grob auf diesem Weg Geh nicht fort wenn ich dich brauche Geh nicht fort wenn du es musst Gehst du fort, bedenke Quellen Gedanken speisen sich von ihr Träume sind ein Ort der Weisheit Manches Glück ward dort betrachtet Wie ein Bild das sich bewegt -Das hat der Bach gesprochen. -Der Bach? Nein. Ihre Seele wars.
Der gezeichnete Träumer
Sternsplitternd zerbirst die Pforte Rasend durch die endlose Nacht Hervorgetummelt übertritt Der Zorn der Zeit die Schwelle (Die Gesichter erblinden) -Ich sehe ihn nicht mehr. -Ich sehe ihn nicht mehr. Ich weiß nicht mehr in welcher Folge Nun die Dinge vor sich gingen Gab einen Sturm Gab einen Winter Mit Schnee die Blumen eingedeckt Mit Eis die Luft durchwebt Aus kalten Nüstern blies der Nebel Den man gern - Vergessen – nennt Sie jagten über Taumelburgen Einzufangen den, der schon In ihre Welt entglitten war Im Holz, im edlen Wiesengrund Zerbarst die Nacht aufs Neue Den der sie sah Den, der sie ganz erkannte Den, der sie aus den Blumen rief dem Herzen nicht entließ Durch reißende Spreißel Spreißelndes Reißen Narben gewähren der Haut Fetzentage Wenn Weltzerwürfnisse wedelnd wenden Wurmsonden, Liebherzen und Traumkadaver Die Gesichter befreien sich aus Magnesiumgefängnissen -Wir, die beobachtenden Augen Sind die Zeugen, nicht berichten Wir und nicht handeln wir Nicht drängen wir dem Ende zu. -Nicht chronisieren wir ekstatisch Tanzen nicht, wenden uns nicht Ab der Szenerie in Mähren Aufgeschrieben sind auch wir. Die Gesichter, zwei Gesichter, Dual Nicht wahr? -erweitern sich um den Geruch -Orchidee, du Königin der Strunke Duftest Schmerz hinaus Und webst Herbarien herbei. Das Schwert des Wortes richtet
Das Lied der Nachtigall
-Ein Vogel. -Eine Nachtigall. (verwandelt/ eine Perlmuttochter sticht die heiße Luft entzwei sie trägt ganz regenbogenfiedern nicht das Zeichen ihrer Zunft) Der Dichter sieht: Schallen Klänge auf und nieder Ringen sich im bodenlosen Staub der Atmosphären bloßer Winde, die im Kessel raunen Setzt sich dieser Ton hernieder Findet ihn die Nachtigall In einem Korn aus alten Mühlen Die am Seelenwasser stehn Schon webt sich in ihr bunt Gefieder Geigenspiel und zarter Sang Sie trillert hoch aus ihrem Schnabel Den Necktar einer Melodie: Sag kein Wort in diesem Augenblick Die Nacht gehört uns und der Mond trägt dein Gesicht Wenn alle Schatten brennend über Steppen rennen Und mein Pulsschlag kann nur deinen Namen nennen Dann erhebt sich lautlos ein Gespinst aus Wolken Und der Regen sagt wohin wir fliehen sollten Vor der Zeit, die keine Wunden wirklich heilt Weil nicht die Ewigkeit in unserer Liebe weilt -Sag, Vogel, hast du sie gesehn Wie sie da lag im hellen Gras Und wie sie ohne Atem schlief Am Bach, aus dem du trinkst? (Die Nachtigall verlässt ihr Kleid der Träumer steckt es sich ins Haar) -Was tut er? -Er zeichnet sich.
Das Bankett
Timber spielt mit allen Blumen Spielt Erkennen, Los und Tanz Streichelt ihre zarten Lippen An den Kelchen, glitzerbunt -Und wo ist sie gewesen? -Fern im Blütenholoskop. Du, Timber, bist erträumt nur Bist weniger als der Schatten Bewegung Entspringst den feingesponnenen Sinnen Eines Träumers, der dich sehnt Wenn du fühlst, fühlt dich ein Traum Wenn du sprichst, spricht Fantasie Dein Erleben ist ein Bild Niemand kennt es ganz genau -Der Dichter spricht sie an. -Sie hört ihn nicht, gehört ihm nicht. -Ist Timber nicht sein Märchen? -Ein Märchen lebt für sich allein. Wer will, so spricht das Unterholz Den Menschen noch mehr Träume senden? Wer läd sie ein an diese Tische Deren Speis es nirgend gibt? Die Mädchen mögen auswärts schwärmen Doch hüten sich vor Trieben derer Die Besitz so gerne sehn Der Traum ist jeder Fessel Frei Er ringelt sich vor aller Augen Und verpufft, wenn man ihn greift (Da zogen aus, alle, aus und kehrten Mit Gästen aus dem Menschenland, wieder) -Nur Timber blieb zurück. -Sie kam aus ihrer Blume ganz. -Gekrochen. -Und starb. Tot fand sich sie am Waldesrand Ein Sommerspiel auf ihren Lippen Sie wär die Liebste mir gewesen Ein Elfenkind mit scheuem Blick
Die Pforte zu den Hintermännern
Perlmuttropfen starren ins Theater Nattern nisteln symboledel Schwänzeln um ein Tanzbein, luftig Drachen tragen Trachten feingewoben Spinnen riesig über Mauern Ihren Flug Unendlichkeit Kann durchaus etwas heißen Namen-arama, Pano-Kartei Liebende sind stets verzeichnet In Kladden größter Wonnen (Die Perlmuttöchter verstecken ihr Tuch Und zücken geschälte Herzen am Stil) Schaut, Schwestern, jener Träumer will Zur Pforte hin und auch hindurch Als wäre unser Traum für ihn Ein Nemeton ohne Verbot Und sagt ihr mir, der Jüngling liebt Antworte ich mit Schmunzellippen Nie gedacht für Menschenbrust War diese unverstandne Kraft Die Pforte zu den Hintermännern Halten wir so lang schon dicht Als wie die Welt für uns besteht Man kennt, daß man jetzt sprechen muß Ein weises Wort in diese Stille Dann öffnet sich von Zauberhand Der Riegel der die Welten trennt Doch diesmal führt die Antwort nicht Den Schlüssel in der Hand Die beobachtenden Gesichter: -Sie lassen ihn dort nicht hinein. -Und wir verfolgen weiter.
Die Blume spricht
Im Traum: Da fliegt er, Traumflügel flattern in Pneumatischer Melasse /in Ektoplasma Psychotrop Wurzelwege wettern knotig Die Blume zwischen den Falten der Zeit Öffnet ihre flackernd blühenden Lippen Um Worte zu verduften Der Träumer öffnet sie Er schält sich aus dem Gas des Denkens Und blickt in ihr Geflecht aus Zartheit (Die Elfenwelt verkündet donnernd, daß hier etwas geschehen ist, das nie auch nur geahnt, gekannt) Daraufhin beginnt es zu regnen Marmeladetropfen beschmieren Einen unruhigen Schlaf Doch die Rede, die sie teilten, bewortet sich in diesem Stück Der Auszug kann nur wiedergeben was der Dichter hat vernommen: -Diese Blumen sind giftig Weil sie schmecken wie der süße Tau Bienenkelche, Honigwaben Doch sie heilen auch die Sehnsucht Wenn sie brennt und nicht vergeht Der Preis jedoch: ein stilles Herz Jetzt hast du mich gefragt, und: Ja, ich habe mich verirrt Durch diese Blume begegne ich dir Du darfst sie nur nicht pflücken! Bist du das Mädchen, das ich sah als ich die Augen Ächtens schloss? Bis du der helle Herzenstich Der Mond auf üppig Flur? Die Blume, die du mir geraten Nicht zu knicken, werde ich Mit Blicken meiner Sorge streifen Und suchen will ich, wo du bist -Das nicht! Du sollst mich niemals finden denk dir: Die Welt ist unvereint Ich mag wohl schwärmen wenn du Schläfst Doch halten können wir uns nicht
Perlmutt
Prismatisches Schimmern, Stiegen hinan Dort gehe ich mit geschlossenen Augen Über dunkle Türme spähend Unendlichkeit wolkt zwischenhin Deine Augen führen mich in ein Kaleidoskop der Windungen Zugiger Wurmlichter Deine Halluzinationen peitschen Nach meinen Wünschen Narbendotter kostend Gesichter beugen sich hinab: -Ist das der Träumer? -Er ist es. -Was träumt er? -Uns. (Ein unsichtbares Ohr hört Sphärenmusik, leise gedrehter Orkan, Phonverkürzt) -Kann er schon die Pforte sehen? -Noch ist er auf Meeresgrund. Deine Gedanken wirbeln um den Kelch Aus dem ich schluckwärts nasche Und Träufel fahren fern zu dir -Er spricht. -Er nippt. -Er flüstert. -Redet. -Schon zu ihr? (Die große Dunkelheit betupft einen Gong) Ihr Perlmuttöchter! Gebt mir die Pforte frei! (Die Perlmuttöchter kichern in choreographisch hervorgeholte Taschentücher dann tanzen sie Figuren schweben sie im Saal der Welt berühren sich sinnlich mit den Fingerspitzen) -Da sind die Perlmuttöchter! -Und sie geben das Tor nicht frei. Die Gesichter entfernen sich: -Schon? -Komm.
Timber
Gelehrt haben mich Feen eine Sprache des Mooses Gesprochen wird sie liegend im Farn So klingen märchenhafte Vibrationen Noch lange nach und stimulieren die verkümmerte Sicht Der Menschensöhne Tot fand sich sie am Waldesrand Ein Sommerspiel auf ihren Lippen Sie wär’ die Liebste mir gewesen Ein Elfenkind mit scheuem Blick Ich frage den Bach nach ihrem Namen: Siehst du nun das Unheil an? Der Traum hat sich dir eingemischt Und offenbart dir unvereint Wie er das Leben schmähen wird Wie sie dort liegt Bedeckt sie nur der Sonnenstaub Bedeckt sie nur ein Trauerblick Bedeckt sie nicht mein Antlitz Kannst du mir sagen, wer sie war? Sie war und ist ein Traumgespinst Ihr Name ist ein Stachelband Weil sie dir angetan Du träumst den Tag, du lebst die Nacht Sie bietet dir ihr Leben bar Wie sollte ich es nehmen? Sie starb in deiner Welt weil du erwacht bist Stirb du in ihrer, schlafe ein
In der Wüste (Sonnenhalfter)
In der Wüste wiederholen sich Traumbilder In einem Kreis lockt die Energie Die Sonne erhebt sich Habe ich den Mut, eine Reise zu beginnen Die Beine bewegen, vorwärts hinfort (Wenn man ein Sandkorn versteht Wenn man ein Sandkorn verstünde Wenn man ein Sandkorn wäre) Habe ich genug um jetzt schon zu gehen Den Kopf zu bewegen, zu sehen, was war Die Sonne geht auf und wird immer größer Dort draußen ruft niemand meinen Namen Dort draußen erwartet mich niemand Eremitenberge weisen die Einsamkeit (Dünen versanden, Wege verwehen) Oasen evakuieren Verdurstende (Der Spiegel aus Sand) Die Sonne hört auf, Morgenrot zu sein An der Grenze wächst ein Gras Die Beine bewegen das ohne Wasser weiterlebt Ich verlasse mich Die Wurzeln in der Luft, Fächerleben Vorwärts hinfort Fangen verdunstende Gedanken Zu sehen, was naht Die Sonne speist zu Mittag Wie weit gekommen im brüllenden Licht Wohin gelangt, wo angekommen? Die Sonne spuckt aus Himmeln folgendes: Feuerdrachen (ich sehe das Rinnsal seines Atems) Gold (das Leben flieht dem edlen Stuck) Regenbogen (Sucht nach Farben) Geister (sie zeigen sich geöffnet) Trugbilder (optischen Lebens) schnelle Verwesung (trocken) Die Sonne sinkt Ich kann nicht fort von mir Komme immer wieder an Dort, wo ich mich verließ Die Sonne wird Mond Habe ich den Mut eine Reise zu beenden Die Beine anhalten, Stopvorwärts Nichtfort?
Vom Almanach der Trance (Wolkenmedaillon)
Redner im Nirgendwo: Ich könnte dir vieles sagen von den Welten ohne Ursprung ohne Grund, ohne Zeit, ohne Namen Furcht ist ein Trabant unnötig kreist er um das Leben des Planeten Scheu Über vielen Himmeln fragmentieren sich diese Wolken Kumuluskleid; bedeuten Sehnsucht Der Zeitenkelch bewegt sich träge entläßt die Funken unbewußt Purpurregen fällt weich und leise wie der Watte Flug Warum kaufst du dir nicht einen Garten und pflanzt den Gnomen Stechapfel und Tollkirsch? Das plötzliche Ich: (Ich hatte diesen Traum von einer Begegnung Es war ein intensives Reigenspiel Die Farben des Traumes schienen mir apokalyptischer Natur) Ich weiß, ich bin in mir ich habe mich betreten (-Wenn du der Redner bis -der bin ich) Deine Kraft Vielleicht ein Märchen Nicht erzählt Es muß was sein im leeren Nichts EsmusswasseinimleerennichtsEs Es muß, es muß Esmussesmuss muß sawwas niessein miim nereelleeren sthcinnichts sees ssummuss sees ssummuss
Das Tunnelmartyrium (Nichtsahnende Willkür)
Am Ende das Licht der Begierde bleibt dunkel, so dunkel, die Seele spricht: Brustwarzenkleckermaul, Pillenphobie Rußtränke Abnachten im Moor Empfangen in Kloaken Schenken im Syph und erzählen im Wurzelkeller was war vor fließenden Stunden Welchen Geist haben wir geschlachtet um unser kühnes Mahl mit Erdbeerkraut zu garnieren? Wo ist das Inlett der Warzen hingekommen wer verlegte den Pfuhl? Was tun sie? Fürchten sich im Metall Trinken sich selbst ihr Blut Essen sich ihr Mark werden zu Kadavern in fernen Zeiten verwesen sich ihr Fleisch nachdem sie genossen ihr Selbst