Villon

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Das Gelenk des Mastodons

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Ein perfekter Tag: Lou Reeds Transformer

1972 befand sich Lou Reed an einem Scheideweg. Zwei Jahre zuvor hatte er mit The Velvet Underground eine der bahnbrechendsten Rock-Bands aller Zeiten verlassen und musste nun heftige öffentliche und kommerzielle Kritik einstecken, weil sein erstes Soloalbum ein Flop war – einer Sammlung von älteren Outtakes seiner ehemaligen Band, dem es an der thematischen Brillanz seiner besten Arbeiten mangelte.

Lou Reed

In Großbritannien hatte jedoch ein neues Phänomen die Oberhand gewonnen: Glam Rock. Eine Bewegung, die Elemente des rebellischen Charakters des Punk aufnahm, aber mit Pailletten und Androgynität versah. Eine Bewegung, die sich außerdem stark auf den Einfluss von Velvet Underground stützte.

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Geschrieben von A. Anders

Du bist der Raum in den ich meine Igel füllen kann.

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Das Haus am Meer

Die Tatzen zitterten über den Sand, bevor das blaue Meer folgte und die Abdrücke wieder verschlang. Nur das Flackern einer jahrtausendalten Geschichte, die sich so lange wiederholt, bis der Strand abgeschliffen ist. Doch vorher muss der Brunnen werden. In Wirklichkeit zieht sich nämlich das Meer zurück und hinterlässt nur seine Schattenwelten.

Sehr früh schon huschte sie in Kleidern aus dem Haus, gefolgt von der dünnen Luft, die sich über Nacht in ihrer Kammer aufgetürmt hatte ohne entweichen zu können. Natürlich wusste sie auch diesmal nicht, wo sie graben sollte, ein Traum aber hatte ihr gesagt, die Tiefe warte bereits auf das Eisen des Spatens.

Das Meer rauschte unbekümmert ihres angestrengten Gebarens vor und zurück. Nichts deutete auf eine kommende Wüste hin, doch sie hatte sie bereits im Salz geschmeckt. Einen Tag mehr, einen anderen weniger. Vor und zurück. Einen Brunnen vor dem Meer zu bauen schien die einzige Lösung zu sein, also hieb sie so fest sie konnte in den Sand, aber schon waren die Tatzen über der ersten kleinen Kuhle und ebneten alles wieder ein. Wenn sie doch nur wüsste, wo sie graben sollte.

Noch bevor sich die Sonne sehen ließ, eilte sie zurück ins Haus, denn wer immer sie im Tageslicht gesehen hätte, würde sie eingefangen haben wollen. Drinnen saß sie still, aber nicht regungslos. Niemand kam vorbei und neimand klopfte an die Tür.

Sie war durch einen einsamen Wald gehetzt und verfing sich mit ihren wehenden Haaren so oft an den plötzlich auftauchenden Ästen, dass sie fürchten musste, bald keine mehr zu besitzen, aber zumindest blieb ihr Gefieder intakt. Sie lief im Kreis, aber das wusste sie bereits, bevor sie eine Begegnung mit einem ihrer ausgerissenen Haarbüschel hatte. Es war noch ein weiter Weg bis zum Meer.

Das Haus stand leer als sie es fand, zumindest war es seit Langem unbewohnt. Aber auch das stimmte nicht, denn es hatte auf sie gewartet, was für sie leicht zu erkennen war, als sie die Schwelle übertrat. Sicher hätte es sich gewehrt, wenn es mit ihr nicht einverstanden gewesen wäre. Es hätte sie vermutlich gar nicht eingelassen, denn die Waffen eines Hauses waren vielfältiger Natur, reichten von simplen Alpträumen bis zur gefährlichen Präsenz aufgebotener Geister, die aus der Erde nach oben gerufen wurden oder aus den Wänden traten, um die Art von Verwirrung zu stiften, die dann zu einem Unfall führen konnte.

Was sie aber sah, war Staub, von dem sie glaubte, das er ebenso alt war wie sie selbst. Er bedeckte zentimeterdick den Boden, tanzte vor den Fenstern im einfallenden Sonnenlicht und legte sich auf die zurückgebliebene Einrichtung, die aussah, als wäre sie älter als das Haus. An den Wänden klebten Salzablagerungen, aber das Meer hatte hier keinen Anspruch geltend machen können. Die Trockenheit war keines natürlichen Ursprungs.

Vielleicht wollte das Haus nicht, dass sie einen Brunnen grub, aber genau das würde sie tun, dafür war sie hergekommen. Es behagte ihr nicht, den Staub zu beseitigen und deshalb ließ sie sich Zeit, hörte auf das Ächzen und Stöhnen der Konstruktion, auf ein Zeichen des Missfallens, aber es gab nichts dergleichen. Allerdings war sie nicht verwundert darüber, keine Wasserleitung im ganzen Haus zu finden. Selbst der Abtritt oben unter dem Dach war eine trockene Röhre.

Das Haus verabscheute das Meer und das Meer zog sich zurück. Nur manchmal kamen die Tatzen zum Vorschein, wollten einen Körper aus den Wellen ziehen, der auf das Haus zugekrochen käme, aber noch gelang ihm das nicht.

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Gespenstersuite

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Geschrieben von A. Anders

Irgendwas muss man ja denken, um sich Gedanken zu machen.

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