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Pemberton’s

Last updated on 15. Juli 2024

Der Uerdinger Schienenbus ruckelt an, sein rotes Rot ist dreckigster Wein. Dem Alten hat er heute Nacht Geld aus der Tasche gezogen, kroch in sein Schnarchen hinein, zu seiner Hose hin, den dicken Lederranzen aus der Arschvoliere gezupft, und wirbelte, etwas schneller dann, auf den rettenden Flur zurück, belauschte noch einmal das Bierröcheln, ob es sich observierend oder fehlerlos benahm, und verschwand ins Bad, um sich dort, eingesperrt als ob er Sitzung hielt, der bunten Bildchen zu versichern. War nur ein Hunderter drin, konnte er es vergessen und zapfte in diesem enttäuschenden Fall nur ein paar Münzen ab. Fand er allerdings mehrere Scheine, rupfte er da einen Fuffziger, dort einen Zwanziger aus dem Pulk, bis er etwas beisammen hatte, mit dem sich etwas anfangen ließ.

»Woher hast du immer so viel Geld?«, fragte Emma, die er mit sich nahm, weil sie ein, zwei Rätsel an ihm zu ergründen hatte. Er erklärte ihr, dass sein Vater neuerdings Chef von Pemberton’s French Wine Coca geworden sei, in ordinären Kreisen als Coca Cola bekannt, und sie dachte für sich nun schon ein Rätsel gelöst zu haben, begann ein bißchen an ihn hin zu himmeln, was aber daran liegen mochte, dass sie nicht im geringsten ahnte, dass sie am heutigen Abend mit Handschellen an eine Straßenlaterne gefesselt von der Polizei aufgegriffen werden würde, während der Bösewicht – in aller Regel Adam – zu dieser Zeit seinen Imiglykos-Rausch zu Hause träumend ins Schaumstoffkissen spuckte. Plastiktüten voll Unterwäsche, Socken und Schallplatten liegen auf der regennassen Straße, ihr Wanst aufgeheitert durch Gyros mit Reis.

»Nehmen wir an, ich ließe dich hier hängen…«

Sie schreit. Okay, das war zu vermuten, Lichter wimmern durch die furunkulöse City, dahinter hupen Freunde der Verwicklung in ihren Autos, um die bösen Geister zu vertreiben. Passagiere auf den Weg in die Ewigkeit sie alle. Emma reißt sich fast ihr Ärmchen aus bei dem Versuch, loszukommen, kreischt, wie es nur sommersprossige Mädchen zuwege bringen, bis ein Taxifahrer die Polizei ruft, aber zu diesem Zeitpunkt ist Adam durchaus schon bereit, einzugestehen, dass sie das nicht verdient hat.

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