Betrachten wir die Herkunft des Wortes „schreiben“ , stoßen wir auf die Begriffe „schnitzen, ritzen, schneiden“. Begrifflichkeiten in ihrer ganzen Disambiguität – teilweise bis zur Erschöpfung – zu erforschen, um zu sehen, was es damit auf sich hat und wohin das führt, ist eine der Kardinalitäten der Dichtung überhaupt. Es ist eben keineswegs so, dass eine ästhetische emotionale Erfahrung eines Ortes, einer Stimmung oder der Atmosphäre notwendigerweise an eine Erzählung geknüpft sein müssen. Hinter den offensichtlichen Raum zu gelangen, bedeutet nicht, den implementierten Assoziationsketten zu folgen.
Wenn in einigen von Becketts Schriften Charaktere äußern, dass sie Sprache als unkommunikatives Geräusch erleben, offenbart diese Abgrenzung der sinnlichen Erfahrung vom Kontext den Geist, der in allem wirkt. John Cages Verschmelzung von Theorie und Praxis, seine Umsetzung des Zufalls als Partitur, bietet ein Modell für experimentelle Prozesse in allen Künsten. All dies führt zurück zu der Aussage, dass „experimentelles Schreiben“ eben nicht verwirrend ist, sondern aufschlussreich und klärend sein kann.