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Vampyradonna

»Wie soll ich dich denn lieben, wenn du mich andauernd beißt?!« 

Die Vampirin sieht ihn fragend an, hilflos und nackt; die Erschöpfung ihres Mundes, ihrer Lippen, mit Brüsten schneeweiß, sticht aus ihrem Gesicht. 

»Schau dir diese Sauerei nur an!« Er hält seinen Arm vom Körper abgespreizt und sie schaut dem permanenten Tropfen zu. Im ersten Moment weiß sie nicht, was ihm denn diesen Glanz aus den Augen raubt, der sie überhaupt erst veranlasst hatte, ihm zu folgen. Ist es das herausrinnende Blut vielleicht? Ja, sein Blut hat anderes zu tun, als seinen Schwanz wieder aufzurichten. Es geht um sein Leben, um ein Leben, das sie nicht kennt. 

»Wenn ich von dir lasse, wirst du sterben.« 

Er tollt herum, jetzt außer sich, weil er weiß, dass sie recht hat. Er dreht sich im Kreis. 

»Jetzt ist es genug! Du musst mir gehören!« 

Er sackt auf die Knie, der Arm ist angebissen. Wenn er so an sich herabschaut, dann sieht er noch viel mehr Wunden. Sie geht langsam auf ihn zu, ganz das verschüchterte Ungeheuer. 

»Geh weg von mir!« 

»Wenn du das wirklich wolltest …« 

Die Bäume lärmen, bilden einen Chor. Die Nacht ist hell, die Vampirin kommt näher. Er kniet, sie kommt näher, aber zögernd, denn sie will ihm nichts tun. »Du verblutest, wenn ich nicht …« 

Nur Blut, ihm schwinden die Sinne.

» … wenn ich nicht weitermache.« 

»Was bist du?« 

»Aber ich bin doch nur wegen dir und wegen der Nacht hier!« 

Schon kommt der Tod, seine Arme fuchteln, als wollten sie etwas abwehren. Blutrubine spritzen davon, während er fällt, nach frischem Eisen duftet. Sie hat ihn schwer erwischt, das kann man nicht leugnen. Er verblutet und sie kann nichts weiter tun, als sich so allein neben der Leiche zu fürchten. 

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