Bramshott ist eine Gemeinde mit mittelalterlichen Ursprüngen im Bezirk East Hampshire in England. Das Dorf liegt nördlich von Liphook, fast auf halber Strecke an einer alten Postkutschenstraße, die von London nach Portsmouth führt. Das ehemalige Herrenhaus Chiltlee Manor, sowie zwei weitere Herrenhäuser sind seit dem Jahre 1086 verzeichnet und befanden sich im Besitzt von Wilhelm dem Eroberer. Die viel befahrene Straße von London nach Portsmouth machte Bramshott zu einem idealen Haltepunkt für die Wagen und Reiter, die die lange Reise antraten. Die Reisenden wurden an Ständen versorgt, die später durch Fachwerkläden und ein Gasthaus ersetzt wurden, das rund um den Platz entstand. Bis zum 14. Jahrhundert wuchs das Dorf aufgrund seiner Lage und seiner Verbindung zur Krone schnell, wurde dann aber durch den Schwarzen Tod verwüstet. Die Pest und die anschließende Erhöhung der Steuern führten dazu, dass die wenigen verbliebenen Einwohner in das nahe gelegene Dorf Liphook zogen.

Die „große Eiche“ bei der Kirche von Bramshott, die mitten auf der Straße stand, wurde nach der Pest im 14. Jahrhundert für Hinrichtungen genutzt. Das Bevölkerungswachstum in Bramshott nahm wieder zu, als die alten Fuhrwerke durch Postkutschen ersetzt wurden, die die Strecke von London nach Portsmouth befuhren. Bramshott als Postkutschenstation war um 1660 fest etabliert. Die Beliebtheit der Postkutschenhaltestelle zog bald einige der berüchtigtsten Wegelagerer Englands an.
Die Legende vom Gasthaus der Wegelagerer von Bramshott
Das ursprüngliche Gasthaus von Bramshott war um 1700 unter dem Namen „Seven Thorns“ bekannt und wurde später in „The Spaniard Inn“ umbenannt; es war als Gasthaus für Postkutschen gut im Geschäft. Angeblich wurde es von Wegelagerern genutzt, die den vorbeifahrenden Verkehr auf dem Weg von London nach Portsmouth ausplünderten.

Das „Seven Thorns“ hatte bald den Ruf, „rau“ und „gefährlich“ zu sein, und es wird erzählt, dass dort viele „schurkische Geschäfte“ ausgeheckt wurden. Hunderte von Raubüberfällen, Angriffen, Pferdediebstählen und sogar Morden ereigneten sich in oder in der Nähe der Seven Thorns.
Um diese Zeit sollen auch die ersten Geister von Bramshott aufgetaucht sein.
Der Anfang der Spukgeschichten
Bramshott gilt als das Dorf in Großbritannien mit den meisten Spukvorkommen, und das will etwas heißen in einer nicht gerade an Geistern armen Region. Im Dorf wurden zahlreiche Sichtungen und paranormale Vorkommnisse dokumentiert. Viele dieser Sichtungen halten bis zum heutigen Tag an. Es wird behauptet, dass es von mindestens 17 regelmäßig auftretenden Geistern heimgesucht wird, ebenso wie von vielen anderen seltsamen Erscheinungen, die im Laufe der Jahre gesichtet wurden.
Boris Karloff verbrachte seine letzten Lebensjahre in seinem Haus in Bramshott, wo er zwischen seinen Fernseh- und Filmrollen ein ruhiges Leben führte und sich um seinen Garten kümmerte, bis er im Februar 1969 starb. Er war gerade wegen der Gerüchte über paranormale Vorkommen in die Gegend gezogen. Auch sein Haus soll von einer großen, dunklen Gestalt heimgesucht worden sein, und es gab Geschichten über unerklärliche Geräusche im Haus mitten in der Nacht. Es gibt dort einen grotesken Kopf, der in die Ziegelwand eingelassen ist, was seine geheimnisvolle Anziehungskraft noch verstärkt

Man sagt auch, dass der Geist von Karloff selbst auf den nahe gelegenen Gassen gesehen wurde.
Die regelmäßig erscheinenden Geister
- Im alten Herrenhaus von Bramshott spukt ein Geist der Weißen Dame, bei der es sich um Lady Hole, eine frühere Besitzerin, handeln soll.
- Ein Geist namens „Mistress Butler„, die so unglücklich gewesen sein soll, dass sie sich 1745 ertränkte, während sie im Herrenhaus lebte – ihr Geist spaziert am Fluss entlang.
- Eine „Graue Dame„, die sich an einem Brunnen vor dem Gasthaus aufhält, in den sie sich vor langer Zeit gestürzt haben soll.
- Das Gasthaus beherbergte auch den Geist eines Topfjungen, der den Kutschen, die auf dem Weg nach London dort anhielten, Bier servierte, aber eines Nachts im Jahr 1772 von Wegelagerern „abgeschlachtet“ wurde.
- Die Gestalt des Flötenjungen wird oft auf den Wegen, in den Bäumen und hinter den Büschen des Dorfes gesehen und gehört. Die Musik, die er erzeugt, wird als bezaubernd beschrieben, aber mit einer unterschwelligen Atmosphäre der Gefahr. Er wird oft in derselben Gegend gesichtet wie der Geist eines blassen weißen Kalbs.
- Der Geist des Wegelagerers Jacques. Dieser Räuber wurde von Gesetzeshütern in Zimmer sechs des Anchor Hotels erschossen, und man sagt, dass sein Geist dort verweilt und Gäste und Personal erschreckt.
- Der „Boy Ghost“ soll der Geist eines kleinen Jungen sein, der um 1800 der gefürchteten Bande von Wegelagerern zum Opfer fiel, während er vor dem Gasthaus die Pferde hütete.
Sein Geist soll nun als Warnung dienen und wird auch kurz vor der gefürchtetsten Erscheinung des Gasthauses, der „Geisterpostkutsche„, gesehen. Diese unsichtbare, aber deutlich hörbare Prozession eines Pferdegespanns, das die Gasse hinunterfährt, wurde auf Tonband aufgenommen und von Hunderten von Menschen beobachtet.
- Der Geist des „kanadischen Soldaten„, der 1915 von Georges Coders im Armeelager Bramshott ermordet wurde. Es wurde behauptet, sowohl Coders als auch der Soldat seien von einem anderen Geist in den Wahnsinn getrieben worden, der sie jede Nacht quälte.
Die gespenstischen Gräber
Die örtliche Kirche St. Mary’s beherbergt die Gräber von 318 kanadischen Soldaten, die während des Ersten Weltkriegs im nahe gelegenen Lager Bramshott stationiert waren. Unter ihnen sind viele Opfer der Grippewelle von 1918-20. Immer wieder wird von seltsamen Geräuschen berichtet, die wie Schreie sterbender Männer und Frauen klingen – und jetzt halten die Einheimischen den Friedhof geschlossen!