Der Tod und das dunkle Meer / Steward Turton

Anmerkung: Im Februar erscheint der dritte Roman von Steward Turton, begonnen bei „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“, sozusagen, um etwas in Stimmung zu kommen. Für mich war das ein Grund, die beiden vorangegangenen Romane noch einmal herauszukramen. Sollte sich jemand den Podcast anhören, wird er schnell merken, dass der Text, der hier steht, noch einmal überarbeitet wurde. Trotzdem sah ich keine Notwendigkeit, die Sendung noch einmal neu aufzulegen. Ein unerwarteter Zwischenstopp im Jahr 2003 …

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Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle / Steward Turton

Im Februar 2025 erscheint Steward Turtons dritter Roman Der letzte Mord am Ende der Welt“, und es ist jetzt schon sicher, dass es wieder eines der Bücher des Jahres sein wird. Vorwegnehmen kann ich das nicht, aber wer die Originalität des Autors kennt, der wird hier sicherlich zustimmen. Zeit also, noch einmal die beiden vorangegangenen Roman zu sichten, begonnen mit „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“, gefolgt von „Der Tod und das dunkle Meer“. Stuart …

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Bis in alle Endlichkeit / Jonathan Moore (als James Kestrel)

2022 gewann der Rechtsanwalt und Schriftsteller Jonathan Moore für seinen Roman „Five Decembers“ (Fünf Winter“) den Edgar Award. Ja, er gewann auch den deutschen Krimipreis (International), von dem ich aber bis heute nicht weiß, was ich davon zu halten habe. Manchmal benötigt man zwei Leben, um seine literarischen Arbeiten unterzubringen, also haben wir es hier erneut mit James Kestrel zu tun (unter Moore haben wir leider bisher nur „Poison Artist“ in Übersetzung vorliegen). Der Privatdetektiv …

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Urbane Legenden, wahre Verbrechen, und was beides verbindet

Hören Sie mir zu. Was ich Ihnen erzählen möchte, ist dem Freund des Cousins meines Cousins tatsächlich passiert. Das war vor Jahren, lange bevor wir das Internet oder Mobiltelefone hatten, das muss man bedenken. Und es ist in den Staaten passiert – Sie wissen ja, dass die da draußen große Häuser haben, Häuser mit großen Gärten, die weit von der Straße zurückgesetzt sind. Wie auch immer. Dieses Mädchen, sie ist sechzehn, passt auf die Kinder …

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Robert Arthur und die drei Fragezeichen

Im Grunde gibt es zwei popkulturelle Phänomene, die ihren Ursprung in Amerika haben, aber erst in Deutschland so richtig zur Geltung gekommen sind. Es scheint so, als hätten sie den amerikanischen Anstoß gebraucht, aber mehr auch nicht, denn ihr eigentliches Zuhause war hier bei uns. Man könnte natürlich noch ein drittes Phänomen hinzufügen, und das sind die Edgar-Wallace-Filme, die eine Aneignung des englischen Kriminalromans betreffen, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Bei den beiden …

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Freud als Krimiautor

Freuds Entdeckung der Psychoanalyse mag heute fast in Vergessenheit geraten sein oder nur noch selten praktiziert werden – zu zeitaufwendig, zu teuer, nicht ausreichend wissenschaftlich dokumentiert -, aber sein schriftstellerisches Können ist sicherlich immer noch da, um von uns nachgeahmt und genossen zu werden. Nicht umsonst hat er den Goethe-Preis erhalten. Besonders in seinen fünf berühmten Fallgeschichten, die sich wie Krimis lesen, können wir diese Kompetenz bewundern. Vielleicht ist die früheste seiner Fallgeschichten, die 1905 …

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Die Drehung der Schraube / Henry James

„The Turning of the Screw“ ist wahrscheinlich das am ausführlichsten analysierte Stück Literatur aus den 1890er Jahren. Die Handlung ist weder spektakulär noch einzigartig auf dem Gebiet der Geistergeschichten; und doch ist es James’ meistgelesene Erzählung, ist „The Turning of the Screw“ die genialste Konstruktion einer Geistergeschichte in englischer Sprache. Die große Kraft der Novelle liegt in der Untersuchung eines komplexen Netzes von Zweifeln, die im Hintergrund des Denkens der Hauptfiguren lauern und in vielerlei …

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Der große Schlaf (Raymond Chandler)

Zum 80-jährigen Jubiläum begann der Diogenes-Verlag 2019 die Raymond Chandlers Klassiker in einer neuen Übersetzung herauszugeben. Nachdem ich mir das Buch einmal angesehen hatte, das von Frank Heibert neu übersetzt wurde, tendiere ich doch eindeutig zu der Übersetzung von Gunar Ortlepp, die 1974 erschien. Raymond Chandler sagte einmal, er sei der erste gewesen, der auf realistische Weise über Los Angeles geschrieben habe. Um über einen Ort zu schreiben, sagte er, müsse man ihn lieben oder …

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Der literarische Krimi: Auf der Suche nach einem schwer fassbaren Genre

Bekanntermaßen ist die Definition eines Genres eine trübe Angelegenheit, und kein Genre ist undurchsichtiger als die literarische Fiktion. Jeder Versuch, dieses schlüpfrige Ding zu definieren, endet naturgemäß in einer Schlammschlacht, ganz gleich, welche Absichten der unerschrockene Begriffsbestimmer verfolgt – schon der Name „literarische Fiktion“ impliziert eine süffisante, kleine Stichelei. Das „Verbrechen“ im „literarischen Krimi“ hingegen ist einfach zu verstehen. Der Leser muss mindestens ein Verbrechen auf den Seiten des Buches finden. Und es ist wahrscheinlich, …

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