Dichters im Dreigroscheneck / Wir waren Dreiländer-weg

Dichters im Bahnhof Monnem, am 24.12.2019

Zurück von unserem Ausflug nach Heidelberg, gings nach Ebertsheim zum Weihnachtsabend, um standesgemäß Kartoffelsalat mit Würstchen zu schnabeln. Hätte uns mehr Zeit zur Verfügung gestanden, wären wir sicher noch einmal in die teppichschweren Flure des uteralwandigen Maritim-Hotels eingetaucht: unser einst erstes Dach über dem gemeinsamen Kopf.

Kommt schon noch. Die „Heidelberger Literaturtage“ frohlocken ja bereits. Wenn Heidelberg auch nicht mehr das ist, was es für mich einmal war. Eine liebe Freundin verstorben. Der Kontakt zu Wilhelm Kühlmann, meinem liebsten Professor, leider eingeschlafen, da ich zu selten noch vor Ort wandele. Gleiches gilt für einen weiteren Freund, der schon vor Jahren in die Hauptstadt des Bären gezogen ist. Das „Knösel“ als Café gibt es noch, doch es ist lieb- und auralos geworden, die Gesichter dort sind andere, das Personal, rollend mit den Augen. Sybille, die vorherige Inhaberin, hatte mir und J. Aickmaier schon damals das „Aus“ prophezeit (ihrem Namen nach sybillinisch!). Auch wollte ich noch einmal durch den obersten Stock des Germanistischen Seminars tigern, jedoch es war, dem Anlass des Tages nach, verschlossen. Kein Geist, der am Vormittag des Vorabends noch workaholisch in seinem Büro auf dem Schreibtisch durchs Papiermeer dahinsegelt.

Just take a trip down the rhine …

Gestern Abend noch eine spannende SWR-Doku auf YouTube gefunden: „Pfalzgeschichten: Schuster, Hausierer und Eisenbarone“.

Heute weiter im selbstgewählten Programm, 17:50: Pfalzgeschichten: „Neusiedler und Auswanderer“.

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