Über

Im Jahre 2004 wurde in einem Schweizer Literaturforum die „Lärmende Akademie“ gegründet, die 2005 ihre eigene Plattform startete. 2007 war dann auch schon wieder Schluss, die Forenkultur war am Sterben und so kam es zum Literaturblog „Die Veranda„, benannt nach einem Kapitel des nie veröffentlichten Romans „Sandsteinburg“.

Es dauerte nicht lange, die ging auch die einstige Blogkultur den Weg aller irdischen Dinge, aber sie verschwand eben nicht gänzlich. Man sollte nur bedenken, das mit einem öffentlichen Interesse nicht mehr zur rechnen ist. Die sozialen Medien haben eine gewaltige kulturelle Schneise geschlagen und nichts als eine Verwüstung hinterlassen, die man nur als eine gewaltige Katastrophe bezeichnen kann.

Richtig: für manche mag sich das als Unglück darstellen, für andere ist es eine Befreiung. Nischen und Schatten bleiben im grellen Licht der medialen Welt erhalten, die Arbeit ist persönlicher als sie es jemals war.

Ihr Hochzeit hatte die Veranda bis etwa 2011, obwohl sie ständigem Wandel unterlag. Aber das ist genau das Ding: ewiger Wandel. In der Zwischenzeit gab es natürlich auch die Plattform PHANTASTIKON, die sich dann aber in einen Podcast verwandelte. Während diese Unternehmungen jedoch für ein wie auch immer geartetes Publikum gedacht waren, blieb die Veranda davon unberührt und ging ihrem Kulturauftrag in einer zerfallenden Welt nach. Sie ist nicht an Statistik interessiert, nicht an Konversation, und nicht an Reichweite. Was sie aber ist und bleiben wird, ist eine Bastion für den nächtlichen Wanderer, und es mag Zufall sein, dass er hier landet. Aber es sind genau diese Zufälle, die das eigentlich Besondere markieren.