Gewohnheit

Es war nie wichtiger, seine Lesegewohnheiten zu ändern, als dies heute der Fall ist. Zwar hat die Höhenkammliteratur nie etwas anderes getan, als die Form und das Verhältnis zur Sprache in abstraktes Terrain zu führen, die Erzählverweigerung aber, die daraus resultierte, brachte kein wirklich gutes Ergebnis. Es sollte darum gehen, Erzählformen zu finden, die mit dem Überkommenen brechen, die aber niemals das Erzählenmüssen der Menschheit torpetieren. So kann eine Geschichte, die nirgends hinführt, das Scheitern einer Lebensprognose viel besser aufzeigen als die plakative Verweigerung. Ein Text kann nicht abgeschlossen sein, so etwas ist unmöglich. Aber wenn er existiert, hat er etwas zu erzählen, und wenn es seine Entstehung ist.

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