Tiefe Schatten und lichter Schrecken: Auftakt zu „Echos aus dem Hades“

Hallo Freunde draußen an den Radiogeräten, ich begrüße euch zum Auftakt einer Sendereihe über die Frage nach dem, was Horror eigentlich ist. Im Phantastikon-Magazin, das 2014 gegründet wurde und aus dem sich dann der Podcast herausschälte, war dies eine Artikelserie, an der sich viele englischsprachige Autoren und Herausgeber beteiligt hatten. Und weil ich die hervorragenden Texte nicht unter den Tisch fallen lassen wollte, habe ich mich dazu entschlossen, sie jetzt auch als Sendung anzubieten. Das heutige Skript stammt von Richard Gavin, und von ihm werden auch die ersten sechs dieser Sendungen stammen. In unserer Rubrik „Horror Vacui“ war das eine kleine Miniserie mit dem Titel „Echos aus dem Hades“.

Tiefe Schatten und lichter Schrecken: Auftakt zu „Echos aus dem Hades“ weiterlesen

Die alte Angst

H.P. Lovecraft schrieb einst den berühmten Satz:

„Das älteste und stärkste Gefühl der Menschheit ist Angst, und die älteste und stärkste Angst ist die Angst vor dem Unbekannten.“

Ich bin weit davon entfernt, dem Propheten aus Providence zu widersprechen, will allerdings anmerken, dass die älteste Angst die Angst vor dem Tod ist. Das Unbekannte ist in der Regel nur beängstigend, wenn Sie der Meinung sind, es könnte Sie verletzten – oder Schlimmeres. Unsere prähistorischen Vorfahren ängstigten sich vor einem Geräusch in der Dunkelheit, weil sie, oft aus gutem Grund, fürchteten, die Ursache des Geräuschs könnte sie töten. Und diese Urangst hat uns nie verlassen. Es steckt fest verankert in unseren Köpfen als ein Mechanismus der Selbsterhaltung. Die Angst vor dem Tod hat uns überleben lassen. Und sie hört nicht auf, uns zu faszinieren.

Die alte Angst weiterlesen

Alptraum-Horror

Das Horrorpublikum deckt ein weites Spektrum ab, aber am jeweiligen Ende finden sich zwei Extreme. Diese gegensätzlichen Positionen entsprechen weniger einem Interessenkonflikt als dem Grad des Morbiden.

An einem Ende haben wir die Leute, die den Horror genießen, wenn darin das übernatürliche Chaos in Schach gehalten wird. Deren extravaganter Anteil ist relativ gering. Die innere Logik der Horrorgeschichte muss sich nahe am täglichen Leben orientieren. Sie nehmen ihren Horror wie ein Abstinenzler Honig; nur, um den Gaumen ganz leicht zu kitzeln.

Alptraum-Horror weiterlesen