Innsmouth – Die geheime Geschichte

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Die wahre Geschichte von Innsmouth bleibt unter einem Schleier des Grauens und der Blasphemie verborgen.

Die Stadt ist der Geburtsort eines abscheulichen Paktes zwischen Menschen und einer Rasse von Wesen, die halb Mensch, halb Fisch sind und die Meere bewohnen, Kreaturen, die als Deep Ones bekannt sind.

Auf einer seiner Reisen durch den Südpazifik kam Obed Marsh in Kontakt mit diesen unmenschlichen Wesen. Fasziniert von dieser Entdeckung beschloss er, seine Beziehung zu diesen Kreaturen zu vertiefen, und begann, die Urgötter Dagon, Hydra und den dunklen Großen Cthulhu, die oberste Gottheit dieser Kreaturen, zu verehren.

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Innsmouth – Die offizielle Geschichte

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Innsmouth wurde an der Quelle des Manuxet River an der Küste von Massachusetts gegründet. Lange Zeit beherbergte die Stadt einen geschäftigen Hafen, doch im späten 20. Jahrhundert befanden sich die Stadt und der Handel im Niedergang.

Die 1643 gegründete Stadt entwickelte sich schnell von einem bescheidenen Fischerdorf zu einem bedeutenden maritimen Handelszentrum. Die Docks von Innsmouth waren überfüllt mit Schiffen aus weit entfernten Ländern. Sie luden exotische Waren und dunkelhäutige Seeleute aus unbekannten Ecken der Welt an den Kais ab. Seltsame Sprachen und Akzente waren in den überfüllten Straßen zu hören. Die Schiffe von Innsmouth befuhren ferne Meere und brachten von ihren langen Reisen Gewürze mit, die das Vermögen reicher lokaler Kaufleute begründeten.

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Julio Cortázar: Die Erzählungen

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Julio Cortázar war einer der Begründer dessen, was als Lateinamerikanischer Boom bekannt wurde. Ein Romanschriftsteller, Dichter, Dramatiker und Essayist war er, aber – und das ist das Wesentliche seiner Arbeit – vor allem ein fleißiger Erzähler von Kurzgeschichten. Er begann seine Arbeit unter dem Einfluss des Surrealismus. Seine phantastischen Erzählungen beginnen meistens mit einem gewöhnlichen Setting, in das unerwartet das Fremde, Seltsame einbricht. Seine Tätigkeit als Übersetzer, inklusive der Erzählungen Poes, beeinflussten sein Schaffen ebenfalls.

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Yuggoth 9 – Der Innenhof

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Anmerkung des Übersetzers: Fungi from Yuggoth besteht aus 36 Sonetten, die Lovecraft zwischen dem 27. Dezember 1929 und dem 4. Januar 1930 verfasste. Ausgewählte Sonette wurden im Weird Tales Magazine veröffentlicht. Erstmals komplett erschien der Zyklus in Lovecrafts Sammlung “Beyond the Wall of Sleep”, die von August Darleth 1943 herausgegeben wurde, sowie 2001 in “The Ancient Track: The Complete Poetical Works of H. P. Lovecraft”. Die erste Publikation, die den Zyklus in der richtigen Reihenfolge brachte,  war “Fungi From Yuggoth & Other Poems”. Herausgegeben von Random House 1971. Lovecraft wählte für seinen Zyklus eine Mischform aus Sonetten-Stilen. Bei genauerem Hinsehen ist es schwierig, wirklich von Sonetten zu sprechen. Als Übersetzer habe ich mich dafür entschieden, auf die Endreime zu verzichten, um die von Lovecraft intendierte Erzählform beibehalten zu können. Wie immer bei Gedichten kann es sich nur um eine Nachdichtung handeln.

Es war die Stadt, die ich schon immer kannte;
Diese alte, aussätzige Stadt, in der Mischwesen drängelnd
Zu fremden Göttern sangen und unheilige Gongschläge
In den Krypten unter schmutzigen Gassen nahe der Küste tönten.
Die verfaulenden, fischäugigen Häuser schielten, dort wo
Sie lehnten, trunken und halblebendig nach mir,
Als ich noch durch den Dreck watete und das Tor zum schwarzen
Innenhof durchschritt, wo ich den Mann zu finden hoffte.

Die schwarzen Wände umfingen mich, und lautstark verfluchte
Ich, dass ich je eine solche Höhle betreten musste,
Als plötzlich etliche Fenster mit wildem Licht aufschlugen
Und zuckende Gestalten daraus hervorschwärmten:
Eine im Wahnsinn schweigende Festlichkeit sich schleppender Leichen,
Und jede von ihnen hatte weder Hand noch Kopf!

Yuggoth 8 – Der Hafen

Yuggoth

Anmerkung des Übersetzers: Fungi from Yuggoth besteht aus 36 Sonetten, die Lovecraft zwischen dem 27. Dezember 1929 und dem 4. Januar 1930 verfasste. Ausgewählte Sonette wurden im Weird Tales Magazine veröffentlicht. Erstmals komplett erschien der Zyklus in Lovecrafts Sammlung “Beyond the Wall of Sleep”, die von August Darleth 1943 herausgegeben wurde, sowie 2001 in “The Ancient Track: The Complete Poetical Works of H. P. Lovecraft”. Die erste Publikation, die den Zyklus in der richtigen Reihenfolge brachte,  war “Fungi From Yuggoth & Other Poems”. Herausgegeben von Random House 1971. Lovecraft wählte für seinen Zyklus eine Mischform aus Sonetten-Stilen. Bei genauerem Hinsehen ist es schwierig, wirklich von Sonetten zu sprechen. Als Übersetzer habe ich mich dafür entschieden, auf die Endreime zu verzichten, um die von Lovecraft intendierte Erzählform beibehalten zu können. Wie immer bei Gedichten kann es sich nur um eine Nachdichtung handeln.

Zehn Meilen entfernt von Arkham traf ich auf den Weg,
Der an den Klippen entlang über Boynton Beach führte,
Und hoffte, mit dem Sonnenuntergang den Bergkamm zu erreichen,
Der ins Tal und auf Innsmouth hinunter blickt.
Weit draußen auf dem Meer wurde ein Segel eingeholt,
Weiß gebleicht, wie es nur die harten Jahre uralter Winde vermögen,
Aber mit einem Vorzeichen des Bösen jenseits der Sprache versehen,
So dass ich davon absah, einen Gruß und ein Zeichen zu entsenden.

„Segel aus Innsmouth!“, erschallte es in Anlehnung an das alte Renomee
Schon lange toter Zeiten. Doch schon senkte sich
Eine zu schnelle Nacht herab, und ich hatte den Gipfel erreicht,
Von wo aus ich mir so oft die weit entfernte Stadt besah,
Die Türme und Dächer sah ich – aber dort! Das Dämmerlicht
Senkte sich auf dunkle Gassen, so lichtlos wie das Grab!

Yuggoth 7 – Zamanns Hügel

Anmerkung des Übersetzers: Fungi from Yuggoth besteht aus 36 Sonetten, die Lovecraft zwischen dem 27. Dezember 1929 und dem 4. Januar 1930 verfasste. Ausgewählte Sonette wurden im Weird Tales Magazine veröffentlicht. Erstmals komplett erschien der Zyklus in Lovecrafts Sammlung “Beyond the Wall of Sleep”, die von August Darleth 1943 herausgegeben wurde, sowie 2001 in “The Ancient Track: The Complete Poetical Works of H. P. Lovecraft”. Die erste Publikation, die den Zyklus in der richtigen Reihenfolge brachte,  war “Fungi From Yuggoth & Other Poems”. Herausgegeben von Random House 1971. Lovecraft wählte für seinen Zyklus eine Mischform aus Sonetten-Stilen. Bei genauerem Hinsehen ist es schwierig, wirklich von Sonetten zu sprechen. Als Übersetzer habe ich mich dafür entschieden, auf die Endreime zu verzichten, um die von Lovecraft intendierte Erzählform beibehalten zu können. Wie immer bei Gedichten kann es sich nur um eine Nachdichtung handeln.

Drohend hing der große Hügel über der alten Stadt,
Ein Abgrund, der sich über das Ende der Hauptstraße bog;
Grün, hoch, und bewaldet blickte er düster auf den
Kirchturm hinab, der an der Straßenkreuzung stand.
Seit zweihundert Jahren hörte man nur Geflüster über das,
Was einst auf dem menschgemiedenen Hang geschehen –
Geschichten über auf grausame Weise verstümmelte Tiere,
Einen Hirsch oder einen Vogel, oder über verschwundene Burschen,
Deren Familien längst die Hoffnung aufgegeben hatten.

Eines Tages fand der Postbote das Dorf an dieser Stelle nicht mehr,
Noch wurden die Bewohner oder Häuser jemals wiedergesehen;
Leute kamen aus Aylesbury, um zu gaffen – doch sie sagten,
Dass der Briefträger verrückt geworden sein müsse, wenn er behauptete,
Die gefräßigen Augen des Hügels und seinen weit aufgerissenen Kiefer gesehen zu haben.

Yuggoth 6 – Die Lampe

Lovecraft

Anmerkung des Übersetzers: Fungi from Yuggoth besteht aus 36 Sonetten, die Lovecraft zwischen dem 27. Dezember 1929 und dem 4. Januar 1930 verfasste. Ausgewählte Sonette wurden im Weird Tales Magazine veröffentlicht. Erstmals komplett erschien der Zyklus in Lovecrafts Sammlung “Beyond the Wall of Sleep”, die von August Darleth 1943 herausgegeben wurde, sowie 2001 in “The Ancient Track: The Complete Poetical Works of H. P. Lovecraft”. Die erste Publikation, die den Zyklus in der richtigen Reihenfolge brachte,  war “Fungi From Yuggoth & Other Poems”. Herausgegeben von Random House 1971. Lovecraft wählte für seinen Zyklus eine Mischform aus Sonetten-Stilen. Bei genauerem Hinsehen ist es schwierig, wirklich von Sonetten zu sprechen. Als Übersetzer habe ich mich dafür entschieden, auf die Endreime zu verzichten, um die von Lovecraft intendierte Erzählform beibehalten zu können. Wie immer bei Gedichten kann es sich nur um eine Nachdichtung handeln.

Wir fanden die Lampe in diesen zerschossenen Felsen, kein Priester
Thebens hätte die eingravierten Zeichen zu lesen vermocht,
Und diese beängstigenden Hieroglyphen warnten
Jede lebendige Kreatur der Erde vor diesen Kavernen.
Mehr war da nicht – nur dieses eine eherne Schälchen,
In dem sich Reste eines seltsamen Öls befanden;
Mit einer obskur gemusterten Schriftrolle beschwert und
Voller Symbole, die vage von einer sonderbaren Sünde sprachen.

Wenig interessierten uns die Ängste vor vierzig Jahrhunderten
Als wir unsere schmale Beute davontrugen; und als wir sie
In unserem dunklen Zelt untersuchten, rissen wir ein Streichholz an,
Um das antike Öl zu entfachen. Es loderte auf – großer Gott! …
Aber die gewaltigen Gebilde, die wir in diesem wahnsinnigen
Leuchten erkannten, erfüllten unsere Existenz mit Ehrfurcht.

Yuggoth 5 – Heimkehr

Lovecraft

Anmerkung des Übersetzers: Fungi from Yuggoth besteht aus 36 Sonetten, die Lovecraft zwischen dem 27. Dezember 1929 und dem 4. Januar 1930 verfasste. Ausgewählte Sonette wurden im Weird Tales Magazine veröffentlicht. Erstmals komplett erschien der Zyklus in Lovecrafts Sammlung “Beyond the Wall of Sleep”, die von August Darleth 1943 herausgegeben wurde, sowie 2001 in “The Ancient Track: The Complete Poetical Works of H. P. Lovecraft”. Die erste Publikation, die den Zyklus in der richtigen Reihenfolge brachte,  war “Fungi From Yuggoth & Other Poems”. Herausgegeben von Random House 1971. Lovecraft wählte für seinen Zyklus eine Mischform aus Sonetten-Stilen. Bei genauerem Hinsehen ist es schwierig, wirklich von Sonetten zu sprechen. Als Übersetzer habe ich mich dafür entschieden, auf die Endreime zu verzichten, um die von Lovecraft intendierte Erzählform beibehalten zu können. Wie immer bei Gedichten kann es sich nur um eine Nachdichtung handeln.

Der Dämon sagte mir zu, mich heim zu nehmen
In das fahle schattige Land, das ich nur vage erinnerte
Als einen hochgelegenen Ort der Treppen und Terrassen,
Umgeben von Marmorbalustraden, die an Himmelswinden nagten,
Während weit unterhalb ein Wirrwarr aus Kuppeln über Kuppeln
Und Turm an Turm sich neben dem Meer erstreckten.
Noch einmal, so sagte er mir, würde ich verzaubert auf
Diesen alten Höhen stehen, um der weit entfernten Gischt zu lauschen.

All das versprach er, und fegte mich durch das Sonnentor,
Hinter die leckenden, flammenden Seen und die rotgoldenen
Throne der namenlosen Götter, die aufschreien werden vor Angst
Wenn das Schicksal sich nähert. Dann erblickte ich
Einen schwarzen Abgrund, gefüllt mit in der Nacht tobenden Wassern:
„Hier lag dein Zuhause“, spottete er, „als du noch fähig warst zu sehen!“

Yuggoth 4 – Erkenntnis

Lovecraft

Anmerkung des Übersetzers: Fungi from Yuggoth besteht aus 36 Sonetten, die Lovecraft zwischen dem 27. Dezember 1929 und dem 4. Januar 1930 verfasste. Ausgewählte Sonette wurden im Weird Tales Magazine veröffentlicht. Erstmals komplett erschien der Zyklus in Lovecrafts Sammlung “Beyond the Wall of Sleep”, die von August Darleth 1943 herausgegeben wurde, sowie 2001 in “The Ancient Track: The Complete Poetical Works of H. P. Lovecraft”. Die erste Publikation, die den Zyklus in der richtigen Reihenfolge brachte,  war “Fungi From Yuggoth & Other Poems”. Herausgegeben von Random House 1971. Lovecraft wählte für seinen Zyklus eine Mischform aus Sonetten-Stilen. Bei genauerem Hinsehen ist es schwierig, wirklich von Sonetten zu sprechen. Als Übersetzer habe ich mich dafür entschieden, auf die Endreime zu verzichten, um die von Lovecraft intendierte Erzählform beibehalten zu können. Wie immer bei Gedichten kann es sich nur um eine Nachdichtung handeln.

Es war erneut der Tag gekommen, da ich als Kind
Einst sah – nur einmal – dieses Tal, gespickt mit alten Eichen,
Grau im Bodennebel dort, der schleichend die Konturen
Umarmte, die vom Wahnsinn längst entweiht.
Es war wie damals – ein Pflanzengürtel, in wilden
Schlingen um den Altar gekrallt, auf dem die eingekerbten Zeichen
Den Namenlosen beschworen, zu dem empor Tausend Rauchsäulen
Vergangener Äonen stiegen, ausgeworfen von unreinen Schloten.

Ich sah den Körper ausgebreitet auf dem feuchten Stein, und wusste,
Jene Gestalten, die sich dort ergötzten, waren nicht von menschlicher Natur;
Ich erkannte diese fremde graue Welt nicht als die meine, denn
Das war Yuggoth, weit hinter dem Sternenmeer gelegen – und dann
Schrie der Körper schrill im Todeskampfe auf, und viel zu spät
Bemerkte ich, dass ich ein Bildnis von mir selber sah.

Yuggoth 3 – Der Schlüssel

Anmerkung des Übersetzers: Fungi from Yuggoth besteht aus 36 Sonetten, die Lovecraft zwischen dem 27. Dezember 1929 und dem 4. Januar 1930 verfasste. Ausgewählte Sonette wurden im Weird Tales Magazine veröffentlicht. Erstmals komplett erschien der Zyklus in Lovecrafts Sammlung “Beyond the Wall of Sleep”, die von August Darleth 1943 herausgegeben wurde, sowie 2001 in “The Ancient Track: The Complete Poetical Works of H. P. Lovecraft”. Die erste Publikation, die den Zyklus in der richtigen Reihenfolge brachte,  war “Fungi From Yuggoth & Other Poems”. Herausgegeben von Random House 1971. Lovecraft wählte für seinen Zyklus eine Mischform aus Sonetten-Stilen. Bei genauerem Hinsehen ist es schwierig, wirklich von Sonetten zu sprechen. Als Übersetzer habe ich mich dafür entschieden, auf die Endreime zu verzichten, um die von Lovecraft intendierte Erzählform beibehalten zu können. Wie immer bei Gedichten kann es sich nur um eine Nachdichtung handeln.

FUNGI FROM YUGGOTH (Übersetzt von Michael Perkampus)

Ich kann mich nicht erinnern, welch Irrwege durch diese Überreste
Seltsamer Hafengassen mich einmal mehr nach Hause führten,
Doch auf meiner Veranda angekommen zitterte ich, bleich vor Erregung,
Endlich ins Haus zu kommen und die schwere Türe zu verriegeln.
Ich besaß das Buch, das den verborgenen Weg durch die Leere
Und zwischen die raumgreifenden Paravente hindurch beschrieb,
Deren Begehr es ist, die dimensionslosen Welten in Schach zu halten
Und die verlorene Äonen zu ihrer eigenen Domäne zu zählen.

Endlich gehörte mir der Schlüssel zu diesen flüchtigen Visionen
Von Türmen im Abendlicht und dämmrig brütenden Wäldern, die
In den Klüften weit hinter den Grenzen dieser Erde lauerten,
Wie die Erinnerung an die Unendlichkeit.
Der Schlüssel gehörte mir, doch als ich da so murmelnd saß,
Rüttelte etwas – zaghaft noch – am Fenster des Dachstuhls.

Yuggoth 2 – Verfolgung

Anmerkung des Übersetzers: Fungi from Yuggoth besteht aus 36 Sonetten, die Lovecraft zwischen dem 27. Dezember 1929 und dem 4. Januar 1930 verfasste. Ausgewählte Sonette wurden im Weird Tales Magazine veröffentlicht. Erstmals komplett erschien der Zyklus in Lovecrafts Sammlung “Beyond the Wall of Sleep”, die von August Darleth 1943 herausgegeben wurde, sowie 2001 in “The Ancient Track: The Complete Poetical Works of H. P. Lovecraft”. Die erste Publikation, die den Zyklus in der richtigen Reihenfolge brachte,  war “Fungi From Yuggoth & Other Poems”. Herausgegeben von Random House 1971. Lovecraft wählte für seinen Zyklus eine Mischform aus Sonetten-Stilen. Bei genauerem Hinsehen ist es schwierig, wirklich von Sonetten zu sprechen. Als Übersetzer habe ich mich dafür entschieden, auf die Endreime zu verzichten, um die von Lovecraft intendierte Erzählform beibehalten zu können. Wie immer bei Gedichten kann es sich nur um eine Nachdichtung handeln.

FUNGI FROM YUGGOTH (Übersetzt von Michael Perkampus)

Unter meinem Mantel hielt ich das Buch unter Mühen versteckt,
Um es an diesem verrufenen Ort vor Blicken zu schützen;
Hektisch klangen meine Schritte durch die alten
Hafengassen, die ich nervös im Auge behielt.
Stumpf-verstohlene Fenster, von fauligen Ziegeln gefasst
Schielten mir nach auf sonderbare Weise, und ich fragte mich,
Was sie wohl verbargen, verzehrte mich alsbald nach einem
Erlösenden Blick auf einen sauberblauen Himmel.

Niemand hatte gesehen, wie ich das Ding an mich genommen – und doch
Hallte ein ausdrucksloses Lachen in meinem verwirrten Kopf,
Ich konnte nur erahnen, welch nachtschattige Welt des Bösen
In diesem von mir erwählten Folianten lauerte. Mein Weg wurde
Immer merkwürdiger – die Mauern alle glichen sich in ihrer irrsinnigen Architektur –
Und weit hinter mir hörte ich das nahende Schleichen heimlicher Schritte.

Yuggoth 1 – Das Buch

Anmerkung des Übersetzers: Fungi from Yuggoth besteht aus 36 Sonetten, die Lovecraft zwischen dem 27. Dezember 1929 und dem 4. Januar 1930 verfasste. Ausgewählte Sonette wurden im Weird Tales Magazine veröffentlicht. Erstmals komplett erschien der Zyklus in Lovecrafts Sammlung “Beyond the Wall of Sleep”, die von August Darleth 1943 herausgegeben wurde, sowie 2001 in “The Ancient Track: The Complete Poetical Works of H. P. Lovecraft”. Die erste Publikation, die den Zyklus in der richtigen Reihenfolge brachte,  war “Fungi From Yuggoth & Other Poems”. Herausgegeben von Random House 1971. Lovecraft wählte für seinen Zyklus eine Mischform aus Sonetten-Stilen. Bei genauerem Hinsehen ist es schwierig, wirklich von Sonetten zu sprechen. Als Übersetzer habe ich mich dafür entschieden, auf die Endreime zu verzichten, um die von Lovecraft intendierte Erzählform beibehalten zu können. Wie immer bei Gedichten kann es sich nur um eine Nachdichtung handeln.

FUNGI FROM YUGGOTH (Übersetzt von Michael Perkampus)

Düster und nebelicht verlor sich der Ort fast
Im Geflecht alter Gassen nahe der Kais,
Nach fremden Dingen stinkend, aus den Tiefen der See
Mit kranken Schwaden verschnürt, die der Westwind formte.
Unter von Rauch und Frost verschliffenen Rautenscheiben
Lagen die Bücher in Haufen wie die Rinde verdrehter Bäume,
Verrottet von unten bis hinauf zur Krone,
Ein Gemenge längst schon zerfallener Überlieferung.

Verzaubert betrat ich den Platz und langte durch Spinnweben,
Um den nächstbesten Folianten zu ergreifen und darin zu blättern,
Zitternd vor Erregung aufgrund der merkwürdigen Worte, die ihre
Geheimnisse nicht verrieten; so ungeheuerlich, wenn man sie kennte.
Dann hielt ich nach einem Händler alter Dinge Ausschau
Und fand doch nichts als eine körperlos lachende Stimme.