Ich gehe wieder etwas in der Zeit zurück und beschäftige mich mit Erzählungen des 19. Jahrhunderts, die ich eventuelle auch in der Klangschmiede aufnehmen will. Da bin ich nun bei Der Marquise von O… gelandet, diesem „Grundstock für das Kunstjournal Phöbus“ (1807). Allerdings findet sich das Motiv der Erzählung bereits in Michel de Montaignes „Essay über die Trunksucht“ – 1588. Ein ähnliches Thema behandelt Cervantes in der Novelle „Die Macht des Blutes“. Doch sind das nur stoffliche Verwandtschaften, Kleist vertiefte die Problematik auf seine Weise.
Monat: Oktober 2013
Flaum der Nacht
Ich kann’s nicht, wenn’s mich erklimmt,
aber danach genauso wenig oder noch
weniger, als wäre der Stollen der
Länge wie der Breite nach vollkommen. So
kann der Rat nicht eindringen in
die Brust, die schläft, aber zuvor
alles unternimmt, sich unter ein
gewisses Niveau zu senken. Überhaupt
ihr Senken ist es, das mich bisweilen
auffahren lässt, um zu verstummen.
So natürlich ist der hinzugewonnene
Schmerz nicht, der zu blühen beginnt,
wenn die Nacht längst aus ihrer
Schale Schandtaten entlässt, die kaum
mit großartigen Referenten versehen
von alten Vasallen kündet oder das Bett
anzündet, um in der Corona
spazieren zu gehen. Man wüsste es
längst, wenn die Tage sich so
kennzeichnen, wie es besprochen wurde.
Ihr vorzeitiges Auffinden wäre
dann ein Makel.
Die Manegen wehen in ihren Körnern, ihr
Braungehalt rinnt talwärts, quakt sich an.
zeugen rufen an, bestätigen ihr Bild
von ihr, ein Zahlenkoloss, schließlich
eine Rede. Entsetzlicher Brei flutet
die Töpfe, Kettenwinkel in den Spannen.
Die Übertreibung zieht Höcker nach sich.