Tim und Struppi (Die klare Linie)

Im Pantheon der Comic-Helden gibt es nur wenige, die sich einer so anhaltenden Popularität und eines so großen Einflusses rühmen können wie Tim, der im belgischen Original Tintin heißt.

Aber es ist nicht nur seine kulturelle Bedeutung, die Tintin so langlebig macht. Es ist seine universelle Anziehungskraft. Tims Abenteuer führen ihn um die ganze Welt, von den Tiefen des Amazonas-Regenwaldes bis zu den eisigen Weiten der Arktis. Er ist ein Held, der nationale Grenzen überwindet, und seine Geschichten sind heute noch genauso aktuell wie bei ihrer Erstveröffentlichung vor fast einem Jahrhundert.

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Eine Schifffahrt, die ist tödlich / Elizabeth C. Bunce

Mord im Handgepäck

Geschrieben von Pulp Matters

Heute habe ich das Vergnügen, euch den vierten Band der Myrtle Hardcastle-Reihe vorzustellen. Wir haben bisher alle Abenteuer von Myrtle hier begleitet und wenn ihr noch mehr Informationen über die Hintergründe der Reihe haben wollt, dann findet ihr die Sendungen kompakt und informativ ebenfalls im Magazin oder überall dort, wo ihr eure Podcasts hört. Heute geht es um Eine Schifffahrt, die ist tödlich von Elizabeth C. Bunce. Der Originaltitel ist wie immer sprechend und lautet diesmal In Myrtle Peril, abgeleitet von In Murder Peril, denn Bunce setzt in in ihren Titel für Murder stets den Namen Myrtle ein, was in der deutschen Übersetzung leider nicht so funktioniert. Obwohl die Reihe um die zwölfjährige Myrtle Hardcastle, die im viktorianischen England ihre Fälle löst, für Kinder gleichen Alters angepriesen wird, hege ich starke Zweifel, ob eine junge Leserschaft tatsächlich das Zielpublikum sein kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand in diesem Alter begreift, was überhaupt vor sich geht. Das ist nicht etwa eine negative Kritik, ganz im Gegenteil. Elizabeth C. Bunce hat auch im vierten Buch einen ganz hervorragenden Stil, der ziemlich viele Bücher der sogenannten Erwachsenenliteratur alt aussehen lässt. Tatsächlich haben wir es hier mit Cozy Crime zu tun, eine jugendliche Detektivin ändert daran nichts.

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Swamp Thing vs. Man-Thing

Seit es Comics gibt, sind Plagiatsvorwürfe, Ideenklau und Abzocke ein großes Thema. Ein früh bekannt gewordener Fall betrifft Marvels „Man-Thing” und DCs „Swamp Thing”. Beide Verlage kopierten dabei allerdings dieselbe Figur aus dem Goldenen Zeitalter. Marvel und DC sind bereits seit den 1940er Jahren Rivalen, doch erst im Silbernen Zeitalter verschärfte sich ihre Konkurrenz zunehmend. In den 1960er Jahren überholte Marvel dank Kreationen wie X-MenFantastic Four und Spider-Man DC und wurde Amerikas führender Comicverlag. Diese Vorreiterrolle hielt Marvel über Jahrzehnte, wobei beide Unternehmen immer wieder sehr ähnliche Figuren zur gleichen Zeit herausbrachten. Ein prägnantes Beispiel dafür ist das Erscheinen der sumpfartigen Kreaturen Man-Thing und Swamp Thing, die nur wenige Monate voneinander entfernt debütierten. Dies führte zu Anschuldigungen gegenseitiger Absprachen und Plagiatsvorwürfen. Tatsächlich aber wurden beide Monsterhelden von der Figur des Heap aus dem Goldenen Zeitalter inspiriert.

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Das Geheimnis des Glockenturms / Elizabeth C. Bunce

Geschrieben von Pulp Matters

Elizabeth C. Bunce erzählte einmal die Geschichte, wie wie auf den Namen Myrtle kam. Das ist deshalb interessant, weil alle Titel im Original das Wort „Myrtle“ anstelle von „Murder“ beinhalten, was in der Übersetzung leider verloren gegangen ist. So heißt der erste Band, der bei uns bei Knesebeck erschienen ist „Mord im Gewächshaus“, in Wirklichkeit aber „Premediated Myrtle“ anstatt von Premediated Murder, also vorsätzlicher Mord. Der zweite Band – „Mord im Handgepäck“ heißt „How to get away with Myrtle“ anstelle von „Wie man mit Mord davonkommt“ – und der Band, um den es heute hier geht, nennt sich „Cold Blooded Myrtle“, anstelle von Kaltblütiger Mord. Übersetzt wurde der Titel mit „Das Geheimnis des Glockenturms“.

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Wermut

Geschrieben von Eleni Traganas

Arles, 1888

Sie starrte ihn intensiv an, fasziniert von den Konturen seiner Ohren, von der Art und Weise, wie sie sich nach außen zu wölben schienen, von der Fleischigkeit der Ohrläppchen. Natürlich konnte sie nichts davon wissenschaftlich beweisen, aber sie war davon überzeugt, dass die Form der Ohren wunderbare Einblicke in den Charakter eines Menschen geben konnte.

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