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Die Vorstellung, dass Gleichgewicht…

Dort schwebte ich; heute ist es ein Wunder,
Wie frei damals der Äther das Dorf zu trinken wusste,
Ich (wenn Sie mir gestatten, 'Ich' zu sagen)
Mit Honigperlen nieder riesle, als ein Bruder
Des nächsten Grashalmes unter die Wolkendecke sank.

Die Häuser und Gehöfte erblühten neben mir,
Als wäre die Erdkugel Saat, der steife Wind
Das Rätsel allen Lebens, so auch der endlosen Straße.
Führt sie dich hin, führt sie dich zurück in der Zeit,
Erhebt sich über die gedankliche Miniatur, die so

Klein ist, dass ich noch darin lebe, die Kerzen
Entflamme, die Flammen berühre - mögen sie mir
Beleuchten, was hinter den raunenden Stimmen steht,
Und mich heute so beobachten wie damals, ratlos.
Ich bin in mehreren Träumen zuhause, in roten Beeren,

Deren Kerne eine Süße enthalten wie ihre Grenzen nicht,
Obwohl diese irrlichtern; nie die ganze Figur,
Vielmehr eine Peripherie der lauteren Gedanken, die
Sich mit den Wurzeln eingegraben haben. Der Geruch
Des auswendigen Saftes sträubt sich, davonzufliegen,

Die Hand nimmt dieselbe Farbe an wie beim
Pflücken der köstlichen Lippen von den Büschen.
Die Horizonte erscheinen hintereinander, getrennt
Nur durch die Unruhe der Gezeiten, Ebbe und Flut des
Himmels und der Bäume, die ihre Wächter nach vorne

Schicken, um zu beschützen, was man kaum sieht, das
Neue Moos in Rehfarben, mit Augen wie Sternen, mit
Ohren wie Furchen im Acker der endlosen Trophäen.
Was der Geist hier vor dieser Kulisse entfacht
Ist das Rätsel völliger Einnahme, Rätsel der Gerüche,

Der Flüsse (wohin treibt es sie, wenn sie vor der
Nächsten Kurve stehen und zurückweichen, wissend, dass
Wir uns wiedersehen?). Am Ende des Dorfes ändern
Sich die Gebäude, tragen ihre alten Kleider auf, wenn
Sie niemand ansieht, niemand mit ihnen rechnet.

Dann werden sie still wie ein Schlaf, der sich von
Regnerischen Tagen erholt. Den Flüssen gleicht nur
Der Schienenbus, der zwischen den Felsen nach
Erinnerung sucht und seine Fenster geschlossen hält,
Um nichts von seiner Ankunft zu verraten, aber auch,

Damit das wechselhafte Wetter nichts mit sich nimmt,
Das Jahre später nicht mehr in den Briefen auftauchen wird.
Noch ein Tag, und wir erkennen, wo wir nie
Gewesen sind. Wo wir nie sein werden wächst das Gras
Nicht, stehen die Elemente still. Auch deshalb hängen

Fremde Bilder an der ausgebeulten Wand, die ihre
Scherben einteilt, sich vormittags vor den Vögeln versteckt;
Niemand außer mir berührt die Brücke von dieser Seite aus,
Erinnert sich an den abgetragenen Sand, an die sengende
Sonne im Kamin, das Zittern der Rauchschwaden

Vor Buchseiten, die unsere Namen ergeben. Abermals
Rufe ich dich, du kommst durch das Fenster mit
Blanken Verzierungen, veränderten Worten, mit Spindeln
Und Dochten, die zur Erklärung neigen. In der
Hand hältst du ein Programm aus farbloser Asche,

Gesammelt von der Treppenstufe, wo ich lebe.
Im Haus zetern Falter gegen die Scheiben, die
Versprochen hatten, ihre Winkel niemals zu verändern.
Distelschatten belagerten die Kellertür, die zu ahnen
Ich dich bat. Ein Meridian zieht achselzuckend vorüber,

Die Taschen voller Tauben, eingesperrt in immer
Kleiner werdenden Zimmern ohne Türen. Tageszeiten
Erheben sich von ihren Bänken und trotten nach Hause,
Bezahlen aber nicht, was sie beobachtet haben. Am
Nächsten Tag stehlen wir endlich den Mut,

Einzutreten, wagen es nicht, zu zögern, verbarrikadieren
Die Risse in der Wand mit Gelüsten unseres Hierseins.
Er sucht bereits nach unserem Schicksal, heißt es, nach
Einer Unendlichkeit, die dafür in Frage kommt,
Den Schlüssel unter die Staubmatte zu legen.

Ocean Avenue 112

Das Haus ist eine Persönlichkeit
wie du, wie ich.

Lebt das Haus also in uns, wie wir
glauben, in ihm zu leben?

Sind unsere Zimmer bewohnbar
und ist der Staub der Rest, der
von Sekunden übrig blieb?

Der Knopf, der noch dort liegt, hat einst
geschlossen Jackentaschen
gegen Hände, die am Suchen waren.

Das ist der Tod, aber er vollzieht sich nicht,
bleibt so lang allein, bis er aufgelöst in
allem schwimmt, über allem schwebt,
seine Larve ist Kaminholz, geschminkt.

Kannst du mich erkennen, auch wenn
nichts mehr übrig ist von diesem Ort,
nichts mehr übrig ist von diesen Spuren,
ausgelegt, um mir zu folgen, in den
selben Traum von einer Nacht,
schlaflos durchwacht, eine Aubade angestimmt?

Kannst du mich also erkennen, wie
ich Jahrhunderte niederlege, tief in das
Polster greife, um ein weiteres Stück
von mir daraus hervorzuholen? Noch
sieht der Tag mich nicht erwachen, sieht
dich niemand aus meinem Zimmer
kommen. Du könntest bleiben, schließ
die Tür.

Ich komme aus Feenlanden,
dort rührt sich kaum ein Zweig,
kein Wasser fließt,
kein Brunnen löscht
der Erde Durst
und mich.

Äquinoktien

Erzähle mir, wie es den Glocken gelang,
sich in meinem Keller einzuquartieren,
wo doch meistens die Tür abgeschlossen ist.

Die Stadt hat Ruh, doch unser Keller
bebt. Da waren noch alte Sessel, die ich
gerne mit einer Firnis überzogen hätte,

einem Tran aus Unschuld und Hingabe;
dort säßen wir gut, wenn die Tage
kürzer werden. Sie tun es jedoch nicht.

Der Mann im Regen

Ein Mann läuft im Regen herum,
Zwischen Hammerschlägen der Dunkelheit eingefasst.
Alles ist vage, der Nebel ist vage und schwarz.
Tropfen fallen seitwärts aus der Öffnung,

Vorgesehen, der Zukunft zu entkommen.
Andere Schritte gibt es nicht, nicht jene,
Die lautlos schleichen, auch nicht jene, die
Auf dem Tablett geliefert werden,
Auf dem er Nahrung zu sich nimmt wie Licht.

Die Stadt mehrt sich durch Spiegelung,
Schließt nahtlos dort an, wo alles endete,
Wo jetzt eine ausgeweidete Tanne auf ihre
Beerdigung wartet, Luftschlangen sich

Tarnen als Tang. Die Lippen sind
Fürchterlich anzusehen, geöffnet in einen
Stillen Bereich hinein; dort kam es niemals
Zu einer Begegnung zwischen dem Wunsch,

Das Richtige zu tun, und dem Taxifahrer,
Der den Pfützen ausweicht, der die Welt
Aus Bilderbüchern kennt, deren Texte
Ausradiert wurden, um damit

Anzudeuten, es sei egal.
Ein verbündeter der Schnecken und der
Lokomotiven. Im abgestorbenen Gras
Vergnügen sich die Mücken damit, einen

Kadaver zu besiedeln, eine neue Metropole aus
Dem Nichts oder aus einem gebrochenen Schädel
Heraus. Es wird Zeit, eine Pause zu machen,
Den Hut zu wechseln, die Schuhe allein

Weiter gehen zu lassen. Der eigene Schatten
Überfällt dich in einer unbelebten Seitenstraße
Dieser Welt. Ein Klingelschild lässt ahnen,
Wer einst hier sein Domizil suchte,

Dann aber doch nicht einzog. Der Blitzableiter
Am Bett wehrt manche Träume ergebnislos ab.
Es regnet hier in der Küche durch das Loch im Kamin.
Schwarze Tropfen, die du als Tinte verwenden

Wirst, wenn du eines Tages aufschreibst,
Was das alles soll.

Der 30. Februar des Jahres

Es regnet brossierte Hüte;
wer etwas dafür kann,
sollte jetzt nicht zögern,
die Hand zu heben.

Während die Hände sich erheben,
die Hüte zu fangen,
den eigenen ins Dickicht zu verlagern,
schreibt man Schuldscheine aus.

Es war eine dunkle Hut-Nacht,
die Schreibmaschinen griffelten
von Richtung der Nordwest-Allee.

Wer konnte, aß etwas auf,
sei es eine Vermisstenanzeige,
ein parfümierter Liebesbrief,
der Griff einer Pandora-Büchse,
ein geliehenes Ohr.

Dann setzte man sich unter einen
tapferen Zweig, maß den Umfang
seines Schädels anhand gelesener
Bücher, und probte den letzten
Reim eines verwandten Geistes,
nicht länger als zweihundert Jahre tot.

Die Gasthäuser rollten ihre
Fässer aus den Kellern

"bring out the dead!"

manche nutzten die Zeit bis
zum Aufprall mit dem
Nachspielen eines Horoskops.

Ältere Herrschaften wurden mit
Zöpfen schick gemacht, den
Töchtern abgeschnitten,
auf dass niemand erkennen soll.

Hätte ich noch ein wenig
mehr Zeit, würde ich
über die bahnbrechende
Erfindung der Dorfstraße reden.

So aber bleibt mir nichts
als mich anzuschließen.

Nope!