
Michael Perkampus ist ein Schriftsteller und Übersetzer aus dem Fichtelgebirge. Seine verdichtete Sprache (die sich nur manchmal öffnet), ist im Literaturbetrieb (von dem er sich fern hält) einzigartig. In diesem Podcast hören wir Texte aus verschiedenen Schaffensperioden.
Ein Text aus der Sammlung ”Gespenstersuite”, der aus drei unterschiedlichen Prosa-Stücken bestand, die hier aber getrennt wurden. Ein weiterer Teil wird später als ”Damals gab es keine Friseure” erscheinen.

Ein Text aus der Sammlung „Gespenstersuite“, der aus drei unterschiedlichen Prosa-Stücken bestand, die hier aber getrennt wurden. Ein weiterer Teil wird später als „Damals gab es keine Friseure“ erscheinen.
Alles Geisterhafte war mir von Anfang an vertraut. Kein Ort, an dem ich jemals war, der nicht von einem Spuk heimgesucht worden wäre, auch wenn ich längst und viele Jahre schon mein eigener Dämon bin. Doch es könnte sein, dass Geister auch mit der Jugend verschwinden; sie verschwinden vor allem dann, wenn man sie nicht mehr sucht, weil man ein Teil von ihnen geworden ist. Dadurch kehrt eine äußerliche Ruhe ein.
Im Gefüge herumkratzen. Es ist wie einen Körper betrachten. Es hat einen Grund, warum wir ausgerechnet diese Gestalt haben und keine andere. Wir sind immer und zu jeder Zeit, wer wir sein wollen. Und das Schöne ist: Nichts existiert wirklich, alles wird nur von Gedanken aufrecht erhalten, von unseren Beschreibungen und Erzählungen. Die aber wirken, weben also Welt.
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