Die Folter im Mittelalter: Es war eine andere Zeit . Ein anderes Denken. War da auch ein anderes Schmerzempfinden? Ein anderes Verständnis von Unerträglichkeit? Eine andere Vorstellungskraft? Diese furchtbare Sache vor finsterster Kulisse ist als durchweg menschliche „Erfindung“ nicht erst im 16., 17. Jahrhundert Köpfen entsprungen, die wir krank nennen müssen. Nicht nur können aus unserer Sicht. Es gibt keine vernünftigen historischen Rechtfertigungen für diesen Irrsinn. Folter ist unmenschlich. Unlogisch. Unentschuldbar. Und sie ist eine alte Geschichte, die nie auserzählt worden ist. Sie blieb immer das eine große unfassbareThema.
„Wenn jemand Folter unterstützt, ist er keiner näheren psychologischen Betrachtung wert.“ – (John le Carré)
Es gibt einen Fachbegriff für die weit verbreitete Neurose, die wir alle kennen: die Angst vor Freitag, dem 13ten. Er hört auf die mundgerechte Bezeichnung Paraskavedekatriaphobie. Aber woher kommt diese abergläubische Assoziation, und wie hat sie sich durchgesetzt? Die Wahrheit ist, dass niemand genau weiß, woher die Idee stammt, dass Freitag der 13te ein Unglückstag ist. Es wird jedoch vermutet, dass die Angst auf einen nordischen Mythos zurückgeht.
Aus welchen Gründen auch immer hat sich die Zahl 12 in vielen Kulturen im Laufe der Geschichte als „vollständige“ Zahl durchgesetzt: Es gibt 12 Monate im Jahr, 12 Tierkreiszeichen, 12 Götter des Olymp, 12 Söhne Odins, 12 Aufgaben des Herkules, 12 Hindu-Schreine, an denen Shiva verehrt wird, 12 Nachfolger Mohammeds im schiitischen Islam und 12 Stämme Israels.
Die Göttin Freya mit ihrem von Katzen gezogenen Streitwagen.
In der römischen Mythologie war der Freitag oder der 6te Tag der Woche der schönen, aber eitlen Göttin der Leidenschaft – Venus – zugeordnet. Als die Skandinavier begannen, die römische Art der Benennung von Tagen zu übernehmen, wurde Venus mit Frigga oder Freya übersetzt. Freitag ist eine offensichtliche Ableitung des Namens dieser Göttin. Doch mit der Übernahme des Christentums durch die nordisch-germanischen Stämme wurde Frigga fortan geächtet und in den Erzählungen gezwungen, auf einem einsamen Berggipfel zu leben. Außerdem wurde sie zur Hexe erklärt, da ihr Haustier eine schwarze Katze war. Der Glaube besagt, dass die verschmähte Göttin jeden Freitag ein Treffen mit 11 anderen Hexen und dem Teufel einberief, um das Leben der Menschen in der kommenden Woche zu stören. Aufgrund dieser Theorie von der Zusammenkunft des 13-köpfigen Hexenzirkels nannten die Skandinavier den Freitag noch jahrhundertelang „Hexensabbat“.
Außerdem erzählt die nordische Mythologie, dass sich einst alle 12 nordischen Götter zu einem Fest in ihrem Wohnort Asgard versammelt hatten. Das Abendessen fand in einer großen Halle namens Walhalla statt, die von Odin geleitet wurde. Loki, der gestaltwandelnde Gott des Unheils, war jedoch nicht eingeladen. Er erfuhr von dieser Zusammenkunft und ging hin, um sich für diese Schmach zu rächen, so dass er zum dreizehnten Teilnehmer wurde. Loki beauftrage Hod, den blinden Gott der Finsternis, seinen Bruder Balder, den Gott des Lichts und der Schönheit, mit einem Speer zu töten. Balder war ansonsten unbesiegbar, weil Frigga ihn gesegnet hatte und ihm nichts etwas anhaben konnte, außer der Mistel. Frigga hatte die Mistel für zu jung und zerbrechlich befunden, um sie wie alle anderen Dinge schwören zu lassen, Balder nicht zu schaden. Loki nutzte diese eine Schwäche von Balder und ließ Hod einen Pfeil mit Mistelspitze benutzen, um seinen Bruder zu töten. Sofort wurde die Erde in undurchdringliche Dunkelheit und Trauer getaucht.
Venus von Laussel
Auf einer 27.000 Jahre alten Schnitzerei in der Nähe der Höhlen von Lascaux in Frankreich ist eine weibliche Figur zu sehen, die als „Venus von Laussel“ bezeichnet wird und ein sichelförmiges Horn mit 13 Einkerbungen trägt. Es wird angenommen, dass die 13 Kerben die jährliche Anzahl der weiblichen Mondzyklen darstellen, da ein normaler Zyklus 28 Tage lang ist. Die Zahl dreizehn galt daher in der antiken Ära der Götterverehrung als Glückszahl. Mit dem Aufkommen des Christentums wurde die heidnische Götterverehrung jedoch gänzlich abgeschafft. Die Tempel heidnischer Götter und Göttinnen wurden abgerissen und die Zahl 13 zur Unglückszahl erklärt.
Dem Koran zufolge wurde Adam von Gott an einem Freitag erschaffen. Später jedoch verführte Eva Adam dazu, die verbotene Frucht des weltlichen Wissens zu verzehren, wodurch er also an einem Freitag verdorben wurde. In der Bibel wird beschrieben, dass Gott daraufhin Eva und die nachfolgenden Generationen mit dem schmerzhaften Zyklus der Menstruation bestrafte, weil sie Adam verführt hatte. So wurden die 13 jährlichen Menstruationszyklen als Buße für die Sünde angesehen. Es wird auch angenommen, dass Adam an einem Freitag starb, nachdem er 930 Jahre gelebt hatte.
Ebenfalls im Christentum war Judas Iskariot das 13te Mitglied am Tisch während des letzten Abendmahls. Es war Judas, der nach dem Johannesevangelium Jesus für „30 Silberlinge“ an die Römer verraten hatte. Außerdem wurde Jesus Christus an einem Freitag gekreuzigt.
Der Turm von Babel, der der Bibel zufolge zum Gedenken an das Überleben der Menschheit nach der Sintflut erbaut wurde, der so hoch war, dass er „seine Spitze im Himmel hatte“, wurde angeblich an einem Freitag zerstört. Die Berichte darüber, wie er zerstört wurde, variieren jedoch. Nach den Sibyllinischen Orakeln soll Gott einen so starken Windsturm erzeugt haben, dass der Turm dadurch einstürzte.
Zuletzt war es an einem Freitag, dem 13ten Oktober 1307, als König Philipp IV. von Frankreich in Zusammenarbeit mit dem Papst der römisch-katholischen Kirche ein geheimes Todesurteil gegen die Tempelritter erließ. Die 1118 gegründeten Ritter schützten die Christen vor allem während der Kreuzzüge. Die Theorie besagt, dass diese Ritter Geheimnisse über den Heiligen Gral besaßen, die die Grundlage des heutigen Christentums und der römisch-katholischen Kirche angreifen könnten. Die Templer wurden daher zu Ketzern erklärt und getötet. Ihr Großmeister, Jacques Molay, wurde gefoltert und ans Kreuz genagelt.
Diese abgründigen Anspielungen wurden immer weiter verzerrt, nahmen immer mehr zu und wurden schließlich zu Quellen der Angst und des Aberglaubens für die nachfolgenden Generationen.
Barbara Steele. Barbric für Fans. Die eigenwillig schöne Britin mit den grünen Katzenaugen und dem rabenschwarzen Haar hinterließ bahnbrechenden Eindruck, als das Leben sie in die ewige Nacht zurück holte. Sie erwachte in einer Gruft. Und wurde berühmt. So herrlich unkompliziert läuft es manchmal.
Dieses erste Zucken, dieser Wimpernschlag, dieser einmalige Blick, den sie in gruselige Finsternis wirft…das haftete an, das Bild war gemalt und ging um die Welt: Eine Hexe mit einer auf ihr Gesicht geschlagenen Dornenmaske steigt, versehentlich mit Frischblut erweckt, in dem Film Die Stunde, wenn Dracula kommt (Kinostart: 1960) nach 200jährigem Pseudo-Schlaf aus ihrem steinernen Grab und hat (natürlich) Finsteres im Sinn: Rache nehmen, ihren getöteten Liebhaber zurück ins Leben holen und eine Verwandte (Doppelrolle für Steele) aussaugen, um sich selbst optimal wieder herzustellen.
Als die Hexenjäger im 17. Jahrhundert durch Europa zogen, warf die Macht dieser finsteren Männer bedrohliche Schatten voraus. Die Menschen versteckten sich hinter ihrer Religion, betonten ihre Gottesfurcht, verklärten ihre Vernunft und lebten ganz selbstverständlich mit ihrer Angst vor dem Teufel. Vor den strengen Agenten der Inquisition, beauftragt von Staat und Kirche, hatte die Bevölkerung kompromisslos Respekt. Wie auch sonst sollte sie damit umgehen? Alternativ war da nichts.
Der gewisse Blick
Die Hexenjäger, so wurde es ihnen eingebläut, kämen aus ordentlichem Grund: Sie würden das Richtige tun für Seelenheil, Erlösung und Reinigung ihrer Gemeinde. Wenn nötig, einige von ihnen ins Wasser werfen, strecken, auspeitschen, hängen oder brennen lassen. Verdientes Schicksal nach dem Wort des Herrn, sei es noch so furchtbar, so bleibe es gerecht und wahr. Eben. Hauptsache, – und gedankt sei Gott nebst dem argwöhnischen Nachbarn oder dem eigenen Ehepartner, dem nicht eingefallen war, einen besser mal anzuschwärzen – , man fiel nicht selbst durch das Netz. Das freilich passierte schneller, als so mancher erklären, handeln, kalkulieren und letztendlich beten konnte. Die Hexenjäger hatten diesen gewissen Blick. Man sagte, sie hätten Wissen und Gabe, Hexen identifizieren zu können. Wie auch immer, das musste niemand verstehen. Nur sich davor fürchten. Das mussten eigentlich alle. Die Männer. Und die Frauen sowieso.
Wir wissen, wie Hexen aussehen. Was sie machen und wie sie ticken. Wir kennen Grimms Märchen. Hexen sind hässlich, böse und gefährlich. Unberechenbar zudem. Sie reiten auf Besenstielen durch die Luft, verwandeln Menschen in Kröten, fressen Kinder und tanzen nackt vor dem Teufel.
Hexen gelten in fast jeder Kultur, die ihre eigenen Märchen und Legenden hat, als finstere Wesen, vor denen man flüchten sollte. Sie sind mächtig. Grausam. Furchtbar in Erscheinung und Wirken. Und außerdem sind sie nicht echt. Sagt man und schwört darauf, ohne in die Nacht hinaus zu gehen. Hexen gibt es gar nicht. Sagt man und wartet drauf, dass die Sonne aufgeht.
„Verliebe dich nicht in die Nacht, damit du nicht den Weg verlierst.“
Das hört sich an wie singende Schokolade. Man seufzt und schmilzt dahin.
Es ist ein Vampir, der da spricht, Lestat de Lioncourt. Stark und ungefesselt, weil er kalt ist, böse und schwach, weil er fühlt. Ein stattlicher, stolzer, selbstgefälliger Mann, der die Sehnsucht nicht vergessen hat, die seinen Weggefährten in der Dunkelheit träumen lässt: Louis de Pointe du Lac, sensibel, schwermütig, erstklassig schön zudem. Den klugen Rat seines Lehrmeisters nimmt er an, doch die Verlockung bleibt.
Zum Fressen geboren, zum Kraulen bestellt in Schlummer verloren gefällt mir die Welt. Ich schnurr’ auf dem Schoße, ich ruhe im Bett in lieblicher Pose, ob schlank oder fett. (Johann Wolfgang von Goethe)
Hübsch selbstgefällig spricht die Katze aus des Dichters Munde.Sie weiß, was ihrem Gaumen gefällt. Sie weiß nicht, wie ihr eigenes Fleisch schmeckt. Im Süden Chinas und im Norden Vietnams weiß man das aber sehr genau: „Eigenartig süßlich“ soll es sein. Den Magen erwärmend. Und von „schlabbriger Textur“. Gegessen werden Fleisch und Innereien, den Kopf trennt man ab und wirft ihn weg. Wie beim Fisch.