Jazz ist dem Dichter am nächsten

Jazz zu hören ist eine ganz andere Form des Lebens. Seine Geschichte ist ebenso dunkel wie lang. Und auch wenn Puristen die akustischen Traditionen bevorzugen (die es im Jazz tatsächlich nur schwerlich zu finden gibt, weil dessen Form alles destillieren und neu erschaffen kann), fühle ich mich auch in der Fusion-Welt recht wohl. Ich glaube, der Jazz ist jene Musikform, die dem Dichter am nächsten steht. Der Jazz hat es natürlich zu etwas gebracht, die Dichtung eher nicht. Ich bin mir nicht sicher, behaupte aber, dass John Ashbery der letzte war, dem man vertrauen konnte.

Now spinning: Frank Zappa – Hot Rats (1969)

Wahrscheinlich eine meiner Lieblingsplatten von Zappa, obwohl das wirklich schwer zu sagen ist. Sie kam erst gestern an, weil Albera sie mitbrachte, während ich den Blue Note-Katalog für nächsten Monat durchsah. Zappa ist sicher nach Miles Davis und John Coltrane ein Schwerpunkt meiner Sammlung. Umso erstaunlicher, dass ich ausgerechnet dieses Album noch nicht hatte, wo es doch das erste war, das ich von Zappa einst in den Händen hielt. Vor sehr langer Zeit allerdings.