Jim Butcher: Geistergeschichten (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 13)

In der Dresden-Files-Reihe sind wir nun bei Buch 13 angekommen und im Gegensatz zu vielen langlebigen Serien, die sich irgendwann in Wiederholungen ergeben und nicht wissen, wie sie weitermachen sollen, ist das für Jim Butcher überhaupt kein Problem. Von Beginn an, namentlich der Sturmnacht, zieht Butcher sein Projekt hoch und wird von Buch zu Buch besser, bis er irgendwann ein Plateau erreicht, auf dem die besten Teile miteinander tanzen, ohne sich etwas zu nehmen. Wer vielleicht nur das erste oder zweite Buch gelesen hat, wird kaum verstehen, warum die Dresden-Files das beste sind, was die Urban Fantasy zu bieten hat. Das mag daran liegen, dass Butcher die Welt, mit der wir es hier zu tun bekommen, sorgfältig vorbereitet. Die Leser werden nicht einfach in irgendetwas hineingeworfen, das sie dann mühevoll herausfinden müssen. Alles beginnt interessant und spannungsgeladen, aber noch nicht auf dem höchst möglichen Niveau. Doch darüber sind wir längst hinaus, und so ist Geistergeschichten ein weiteres Monument der Saga um den unaufhaltsamen Magier aus Chicago. Wobei… unaufhaltsam? Nicht ganz, denn Harry Dresden ist tot. Er starb im letzten Band Wandel.

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Jim Butcher: Wandel (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 12)

Keine Atempause

Statt langsam an Qualität abzunehmen, wie es vielen Serien fast zwangsläufig nach einem längeren Zeitraum passiert, ist es bei den Dresden Files genau umgekehrt. Mindestens seit Grabesruhe oder Silberlinge wird die Serie von Buch zu Buch immer besser, und das, obwohl sie bereits einen starken Start hinlegte. Doch da konnte man sich noch nicht einmal ansatzweise vorstellen, wohin das alles führen würde. Im zwölften Band fackelt Jim Butcher nicht lange und bricht gleich im ersten Satz mit der Tür ins Haus:

Ich ging ans Telefon, und Susan Rodriguez sagte: „Sie haben unsere Tochter entführt.“

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Jim Butcher: Verrat (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 11)

Der Verräter im Haus

Schon immer gab es Gerüchte über einen Verräter im Weißen Rat, und der elfte Band der dunklen Fälle des Harry Dresden beschäftigt sich genau damit. Hier wird uns wieder einmal vor Augen geführt, dass Harry in erster Linie ein knallharter Privatdetektiv ist, was aber keineswegs bedeutet, dass die Fantasy-Elemente zu kurz kommen. Ganz im Gegenteil. Auch in diesem Buch wird das gewohnt hohe Niveau der Reihe gehalten, das seit dem vierten Band praktisch ununterbrochen anhält und sogar noch zunimmt. Allein aus diesem Grund ist es fast nicht zu glauben, dass erst der zwölfte Band als derjenige gilt, der geradezu galaktische Höhen erreichen soll. Wir werden sehen …

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Jim Butcher: Kleine Gefallen (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 10)

Endlich kann Chicagos einziger offen praktizierender Berufszauberer, Harry Dresden, aufatmen, denn seit langem hat niemand mehr versucht, ihn zu töten. Doch Harrys Ruhe wird jäh unterbrochen, als die Königin vom Winterhof der Sidhe auftaucht, um einen Teil seiner Schulden einzufordern. Harry hatte gehofft, dass dieser Tag nie kommen würde, als er sie vor Jahren um einen Gefallen bat, doch nun schuldet er der stets gefährlichen Mab gleich zwei.

Dies ist das zehnte Buch der dunklen Fälle, und wenn man Butchers eigenen Plänen Glauben schenken darf, sind die Dresden-Files jetzt ungefähr bei der Hälfte der geplanten Serie angelangt. So weit gekommen zu sein, ist eine beachtliche Leistung, vor allem wenn man bedenkt, wie schwer es einigen von Butchers Kollegen fällt, nach ein paar Büchern überhaupt noch etwas zu Papier zu bringen.

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Jim Butcher: Weiße Nächte (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 9)

Chicago in Miniatur

Der neunte Band der Dresden-Files beginnt im Vergleich zu seinen Vorgängern etwas schleppend und erinnert mehr an die „Wolfsjagd“ als an die späteren, actionreicheren Teile. Das ist an sich nicht schlecht, wirkt aber zunächst wie ein Rückschritt, wenn man bedenkt, wie weit wir in dieser abenteuerlichen Serie schon gekommen sind. Eine der großen Neuerungen ist jedoch Harrys Miniaturmodell von Chicago, das wirklich cool ist. Außerdem sehen wir ein bisschen mehr von Mollys Talent, vor allem ihre Vorliebe für Schleier. Mollys Rolle in „White Nights“ geht weit über die eines Handlangers hinaus, sie ist nicht einmal ein Lehrling. Obwohl sie nur in wenigen Szenen vorkommt, ist jede einzelne von großer Bedeutung für Harrys Charakterzeichnung. Die Lektionen, die er ihr beibringt, sind die Lektionen, die er selbst gelernt hat – oder gerade wieder lernt, weil er sich an all diese Dinge erinnern muss.

Harry rastet aus

Während wir in „Schuldig“ einen Blick in Harrys Vergangenheit werfen konnten, zeigt uns „Weiße Nächte“, wie Harry mit der Gegenwart kämpft. Jim Butcher verwendet hier unter anderem eine Rückblende in den vergangenen Sommer, in dem Harry in New Mexico neue Wächter ausbildet. Er bekommt es mit Ghulen zu tun, die zwei der jungen Auszubildenden gefangen nehmen und töten. Daraufhin rastet er aus, exekutiert einen der Ghule, die die Wächter gefangen genommen haben, und lässt den anderen mit einer Warnung entkommen. Dies und seine plötzliche Fähigkeit, dank des Schattens von Lasciel in seinem Kopf die Sprache der Ghule zu sprechen, versetzt den befreundeten Wächter und Kampfgefährten Ramirez in Angst und Schrecken. Dieses wachsende Unbehagen aller, die Harry kennen, zieht sich hintergründig durch den ganzen Roman.

Als sich das Geheimnis verdichtet und Madrigal Raiths Verstrickung offensichtlich wird, wechselt die Handlung von der Suche nach einem Serienmörder zur Entschärfung eines Putsches am Weißen Hof. Das ist schon besser! Butcher geht sogar noch weiter zurück und zeigt uns, was aus Helen Beckitt geworden ist, die bereits in „Sturmnacht“ vorkam. Wie der letzte Roman erinnert uns auch „Weiße Nächte“ daran, wie sehr sich Harry verändert hat. Er hat sich viele Feinde gemacht, von denen einige eines Tages zurückkehren werden, um ihm ein Ende zu bereiten.

Die Einschläge kommen näher

Dennoch hat die Handlung hier nicht die Schwere von „Schuldig“ oder gar „Erlkönig“. Harry stellt kaum Nachforschungen an – mit zunehmender Länge der Serie scheint die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Anschlägen auf Harrys Leben gegen Null zu gehen. Die Figuren der Ordo Lebes scheinen zu keinem Zeitpunkt mehr zu sein als Einrichtungsgegenstände, die als Opfer dienen.

Es gibt sogar eine Szene zu Beginn des Buches, in der Mac Harry fragt, ob er derjenige sei, der die Morde begangen habe. Nun, Butcher hat hier etwas übertrieben, um zu zeigen, wie sehr sich Harry in den Augen der magischen Gemeinschaft verändert hat. Aber wir sehen Harry nicht in einer Situation, die einen solchen Verdacht rechtfertigen würde.

Lasciel geht ins Licht

Selbst als Harry sieht, wie viel dunkler er geworden ist, bewegt sich jemand anderes durch ihn hindurch ins Licht. Ich meine natürlich Lash (so nennt Harry den Schatten von Lasciel, der in seinem Kopf lebt). Seit er sie in „Silberlinge“ gefunden hat, stellt sich die Frage, wie er den gefallenen Engel loswerden kann. Lashs Opfer und sein Tod sind das Beste an diesem Buch, weil sie so viel über Harry verraten und Butchers Fähigkeit zeigen, tragische Charaktere zu schreiben.

Lashs Sinneswandel ist gar nicht so unrealistisch, obwohl sie der Schatten eines Jahrtausende alten gefallenen Engels ist. Die Betonung liegt auf „Schatten“. Lash ist nicht Lasciel, sondern eine Fotokopie, wie Harry es ausdrückt, eine Kopie, die zerstört wird, sobald er den geschwärzten Denar in die Hand nehmen würde, der Lasciels wahres Bewusstsein enthält. Und wenn Lash nur ein blasses Abbild des wahren gefallenen Engels ist, der in Harrys schwachem, sterblichem Gehirn gefangen ist, dann ist Harry in der Lage, sie zu verändern, so wie sie in der Lage ist, ihn zu verändern. Harry schlägt ihr vor, ihr eigenes Leben zu leben, und Lash beginnt allmählich, diese Idee zu akzeptieren. Die Szene zeigt, warum Harry der Held ist: Er versucht, die Kopie eines gefallenen Engels zu retten, der so weit von der Menschlichkeit entfernt ist, wie man nur sein kann. Natürlich tut er das auch, um seine eigene Haut zu retten, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass er es aufrichtig meint.

Und dann opfert sich Lash, damit Harry die entscheidende Schlacht überlebt (die sonst ziemlich schlimm ausgegangen wäre). Das war eine ziemlich plötzliche Wendung der Ereignisse; irgendwie hätte man sich gewünscht, dass Lash noch ein weiteres Buch in Harrys Kopf geblieben wäre. Aber es war eine gute Möglichkeit, Lash aus dem Spiel zu nehmen und Harrys Verstand (und Seele) einigermaßen intakt zu halten.

Harry stößt in den Weißen Nächten auf das wahre Geheimnis, weil Madrigal Raith nicht widerstehen kann, ihn mit hineinzuziehen. Damit verdammt Raith das Unternehmen und durchkreuzt die Pläne des Schwarzen Rates (was auch immer das ist, wir wissen es zu diesem Zeitpunkt noch nicht). Es wird deutlich, dass Harry für die Bösewichte eine größere Belastung darstellt, als sie sich damals in „Sturmnacht“ hätten vorstellen können. Es ist zu bezweifeln, dass die Dinge für Harry einfacher werden.

Jim Butcher: Schuldig (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 8)

Schuldig (im Original „Proven Guilty“) ist der achte Band der Urban-Fantasy-Reihe Die dunklen Fälle des Harry Dresden, in dem wir Harrys magischen Ermittlungen und Abenteuern in Chicago folgen. Obwohl es sehr empfehlenswert ist, die Reihe von Anfang an zu lesen (auch wenn es nicht absolut notwendig ist), ist es nicht unbedingt ratsam, mit diesem Band zu beginnen, da die Serie hier einen Punkt erreicht, an dem man wirklich mit der gesamten Vorgeschichte vertraut sein muss, um zu verstehen, was in diesem Roman geschieht. Die Figuren und Ereignisse der vorherigen Romane haben einen direkten Einfluss auf die Handlung, und ein Leser, der die vorherigen Bücher der Reihe nicht gelesen hat, ist eindeutig im Nachteil.

Keine Atempause

Die Handlung erstreckt sich über einige ereignisreiche Tage in Harrys Leben. Das ist nichts Neues, aber hier geht es noch einmal richtig zur Sache. Es ist der bewährte Stil von Jim Butcher, seinen Protagonisten Harry von einer gefährlichen Situation in die nächste zu stürzen, ohne ihm Zeit zum Durchatmen zu lassen, und so ist es auch in diesem Roman.

Ein Jahr nach seiner offiziellen Ernennung zum Wächter des Weißen Rats der Zauberer ist Harry Dresden unzufrieden mit seiner neuen Rolle, vor allem damit, dass er junge Zauberer bestrafen muss, die keine Ahnung von der Magie haben, die sie ausüben. Er muss jedoch seine Bedenken beiseite schieben, als er vor schwarzer Magie in Chicago gewarnt wird und eine neue Untersuchung über die magischen Schattenseiten der Stadt einleiten muss.

Horror to the People

Seine Ermittlungen führen ihn bald zu einer Horror-Convention, auf der mysteriöse und unheimliche Dinge vor sich gehen. Molly Carpenter, die Tochter des Kreuzritters Michael Carpenter, ist ebenfalls anwesend und schon bald muss Dresden versuchen, eine Reihe übernatürlicher Angriffe auf unschuldige Menschen zu verhindern. Die gefährlichen Angreifer haben die Gestalt klassischer Horrorfilmmonster, und ihre tödlichen Attacken hinterlassen eine Spur der Verwüstung auf dem Kongress. Dresden ist gezwungen, der Polizei und anderen Gefahren auszuweichen, während er versucht, die dunkle, übernatürliche Flut aufzuhalten, und dabei auf Geheimnisse stößt, die ihn bis ins Mark erschüttern.

Ein denkwürdiges Team

Gemeinsam mit seinem treuen Tempelhund Mouse, seinem vampirischen Halbbruder Thomas, der Polizistin Murphy mit ihren eigenen Problemen und der gefährlichsten Mutter der Welt versucht Dresden, all das Unrecht, das ihm widerfahren ist, wieder gut zu machen. Doch um erfolgreich zu sein, muss er sich den Mächten des Niemalslandes, einem abtrünnigen Vampir des Weißen Hofes, gefährlichen Kreaturen aus Albträumen und sogar dem Weißen Rat selbst stellen.

Mit diesem achten Band setzt Butcher seine epische Serie Dresden Files auf verblüffende Weise fort, indem er Mystery und übernatürliche Elemente im modernen Chicago mühelos miteinander verbindet und gleichzeitig die Weichen für die Fortsetzung der Dresden Files stellt. Schuldig ist wieder einmal eine kraftvolle und zutiefst fesselnde Lektüre, die mit Sicherheit viel Freude bereiten wird.

Der Anfang des Buches mag etwas schleppend erscheinen, doch schon bald entwickelt sich alles zu einer hervorragenden Geschichte mit spannenden Begegnungen, tiefen emotionalen Momenten, einer starken Charakterentwicklung und mehreren wichtigen Handlungssträngen.

Der eigentliche Kern der Geschichte dreht sich um finstere Pläne, in denen unbekannte Mächte Dresden und seine Verbündeten manipulieren, um ihren Willen durchzusetzen. Daraus ergeben sich einige sehr eindrucksvolle Szenen, darunter eine gewaltige magische Schlacht im Feenreich. Auch die komplexen Schlusskapitel, in denen Dresden in einigen sehr intensiven Szenen gegen den Weißen Rat kämpft, oder die hervorragenden emotionalen Auflösungen sind allein schon sehenswert. Alles fügt sich perfekt zusammen und erweist sich als fantastische Ergänzung zu einer ohnehin schon beeindruckenden Serie.

Fantasy und Detektivarbeit

Butcher verwendet auch hier wieder seinen gewohnt exzellenten Schreibstil, mit dem er seine komplexen Geschichten gut vermitteln kann. Wie der Rest der Reihe bewegt sich auch dieser Roman in einem rasanten Tempo und führt den Leser schnell von einer faszinierenden Szene zur nächsten, die alle auf ihre Weise großartig sind, sei es die Interaktion der Charaktere oder die Entwicklung der Handlung selbst. Gleichzeitig wird der Leser mit einer großartigen Mischung aus Fantasy-Elementen und spannender Ermittlungsarbeit verwöhnt, gespickt mit einer unterhaltsamen und charakteristischen Prise Humor und Sarkasmus, der oft von Harry selbst kommt.

Durch seine Beförderung zum Wächter im letzten Band ist Dresden nun ein sehr wichtiges Mitglied des Weißen Rates, was ihm einige tiefere Einblicke in den Rat und seine Mitglieder ermöglicht. Dies führt zu einigen großartigen politischen Szenen und einem tieferen Einblick in die Strafverfolgungsabteilung des Rates, die Magieanwender, die gegen die Gesetze der Magie verstoßen, jagt und bestraft.

Die Feenhöfe

Auch der Sommer- und der Winterhof der Feen, die bereits in der Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt haben, tauchen wieder auf, und Butcher genießt es, beide wieder zum Leben zu erwecken und die Geheimnisse, die sie umgeben, zu erweitern. In einem der wichtigsten Momente dringen Dresden und seine Verbündeten sogar in die Bastion Winterhof ein. Wie immer sind die verschiedenen Szenen mit magischen Kämpfen und Begegnungen ein Höhepunkt des Buches, und Butcher hat ein wahres Talent dafür, die dargestellten Zaubersprüche intensiv und spektakulär wirken zu lassen.

Besondere Charaktere

Butcher hatte schon immer eine fantastische Gruppe von Charakteren, und dieses Buch ist keine Ausnahme. Die prominenteste Figur ist natürlich Harry selbst. Übermütig, selbstbewusst, emotional beschädigt und höchst konfliktbeladen ist er eine großartige Hauptfigur. Dazu gehören seine Verletzungen, seine Besessenheit von einem gefallenen Engel, seine emotionalen Konflikte mit den Menschen, die ihm am nächsten stehen, und seine Schuldgefühle, weil er in seinem letzten Abenteuer zwei Menschen töten musste.

Das ist eine deutliche Veränderung von Harry in diesem Buch. Gleichzeitig hat Harry auch mit seiner Arbeit als Wächter für den Weißen Rat zu kämpfen, zumal es ihm schwerfällt, sich an alle ihre Regeln zu halten. Dies führt ihn im weiteren Verlauf des Buches in noch größere Konflikte, vor allem als er herausfindet, wer für die jüngsten Missstände, die er aufdeckt, wirklich verantwortlich ist.

Dresdens übliche Verbündete, Karrin Murphy und Thomas Raith, sind auch hier wieder sehr gut eingesetzt, sowohl als Nebenfiguren in Dresdens Abenteuern als auch als Charaktere mit großen persönlichen und beruflichen Problemen, die es zu bewältigen gilt. Molly Carpenter, eine Nebenfigur aus den früheren Romanen, kehrt hier in großem Stil zurück und dient als faszinierendes neues Element der Handlung. Dank Molly kann man sich auch sehr gut auf ihre Mutter Charity konzentrieren, eine weitere Nebenfigur aus den früheren Romanen, die hier einen fantastischen Auftritt hat, vor allem weil sie sich als absolut taff erweist. Zusammen mit Harrys riesigem Hund Mouse und den unterschiedlichen Stimmen von Dresdens beiden übernatürlichen Beratern Bob und Lasciel, dem gefallenen Engel auf seiner magischen Schulter (im wörtlichen wie im übertragenen Sinne), ergibt das eine hervorragende Besetzung, und wenn man bedenkt, dass wir noch nicht einmal bei der Hälfte der Serie angelangt sind, gibt es im Hintergrund noch einiges zu entdecken.

Jim Butcher: Erlkönig (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 7)

Als am 3. Mai 2005 das Hardcover des siebten Bandes der Dresden-Files von Jim Butcher erschien, war er als Superstar der Urban Fantasy gefestigt. Die stetige Steigerung von Band zu Band hatte dafür gesorgt, dass alle seine Bücher auf den Bestsellerlisten zu finden waren. Wenn also der Erlkönig (im Original Dead Beat) als das bisher beste Buch der Reihe gilt, dann liegt das vor allem daran, dass Butcher alles macht, was er schon vorher gemacht hat, aber seinen Handlungsspielraum um ein Vielfaches erweitert. Das bedeutet auch, dass dieses Buch im Vergleich zu seinen Vorgängern ziemlich dick geworden ist, ohne jedoch an Dichte zu verlieren. Zwar lässt sich Butcher hier das eine oder andere Mal mehr Zeit als sonst, aber am Ende siegen der schiere erzählerische Mut und eine Handlung, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt.

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