Der Mensch, der da in unserer Nachbarschaft haust, fiel mir zuerst auf, weil er das Fernsehprogramm nachsprach. Ich kam gerade heim, vollbepackt mit Tüten, weil ich mein Roll-Dingens vergessen hatte, und lief unter seinem Fenster vorbei, wo er, gekleidet wie eine Schaufensterpuppe, der man die Klamotten falsch rum angezogen hatte, vor seinem Apparat hampelte und versuchte, die jeweiligen Stimmlagen zu treffen. Sie werden verstehen, dass sich sofort die Kundalini-Schlange der Angst meinen Buckel hinauf schob. Man hört ja oft, dass das bereits die Vorstufe zum Massaker sein könnte. Jetzt ist der, hab ich erfahren, ein Buchhalter. Weiterlesen
Kategorie: Kluge Hausfrau
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Um ein Gulyás zu kochen, wäre es unbedingt erforderlich gewesen, ausschließlich Rindfleisch zu verwenden, und so wurde es bei uns heute nur ein Pörkölt, das aus verschiedenen Fleischarten besteht; was aber nimmt man, wenn man kein Schaf zur Hand hat und der Metzger sich nicht vom Fleck rührt, sobald man ihn auffordert, augenblicklich eines zu zerlegen, man bräuchte kleine magere Stücke, und die Wolle für den Überzieher nähme man auch gleich mit? Man schielt zur Sau, man denkt an die Sau, man nimmt die Sau und verdrängt das Gulyás für dieses eine Mal, weil das Rindfleisch zusammen mit dem Schwein heute günstiger angeboten wird. Außerdem flattert draußen ein Wenigelchen Schnee in der Luft herum und man denkt, das sei ein guter Tag für Pörkölt. Man nimmt noch einen ganzen Sack Zwiebeln, weil man davon ebenso viel braucht wie vom Fleisch, und besteigt seinen Schlitten, der, weil dieses verdammt seltene weiße Zeug nicht mehr liegen bleibt in unseren Breiten, seine Kufen bereits nach den ersten Hundert Metern völlig aufgebraucht hat. Das war dann wohl das Zahnfleisch des Transportmittels. Kurt, nimm mir mal den Sack da von dem Schlittern, Kurt, hörst du nicht? – Ah, da kommter!
„Den Sack, Kurt!“
„Was gibts denn, Renchen?“
„Pörkölt!“
Wenn er jetzt noch lange so kuckt, lange ich ihm eine.
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Wenn der Winter kommt, wird es kühl. Obwohl es auch manchmal kühl ist, wenn der Winter nicht vor der Tür steht, ist die kühle Luft doch eines der Markenzeichen des Winters, vorausgesetzt, es handelt sich nicht um einen milden Winter, der dem vorzeitigen Frühling ähnelt. Dann mag es durchaus ebenfalls kühl sein, man spricht dann aber doch besser von Milde. In der Milde strickt man Pullover, die man in der Kühle trägt. Die Frage, die uns hier beschäftigen soll, ist diese: Wann wäscht man diese Dinger? Der Sommer würde sich am Besten dafür eignen, denn da strickt man nicht und trägt auch nicht. Nun kann man aber nicht den ganzen Sommer lang Pullover waschen, und sie im Winter dann tragen. Es müsste mehr Abwechslung zwischen den Momenten des Waschens und des Tragens geben. Ich habe herausgefunden, dass sich ein zweites Exemplar als Lösung anbietet.
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Konfekt besteht in erster Linie aus seinem eigenen Namen und unterscheidet sich von der Herrenschokolade nicht zuletzt durch Süße. In diesem Sinne bedeutet es freilich „Zuckerwerk“, „Werk des Zuckers“, „Zuckertagebau“, „Zuckerbergwerk“ – und besteht aus Zucker, der von Zwergenhänden aus finsteren, süßen Stollen geborgen wird. Diese Hände stammen aus der Region des Chururu-Flusses, denn nur dort entwickeln sie sich putzig und nicht prankenhaft wie im Rest der Welt. Behaarte Hände würden steckenbleiben, sobald sie die erste Kurve passieren müssten, die aber stets vor der zweiten zu nehmen ist. Diese Hände aber sind rosa, nackt und geschlechtslos, was dabei hilft, den Geruch des späteren Konfekts auf ein Minimum zu reduzieren. Gerochen werden kann es dennoch, allerdings ist hierzu eine Nasenlupe zu benutzen, die es kaum in einer haushaltsüblichen Auflösung gibt. Und wer will schon ständig das Observatorium besuchen?