Possenspiele

Kategorie: Popkultur & Ikonen (Seite 3 von 24)

(Filme, Serien, berühmte Figuren, Comics)

Hercule Poirot: Die kleinen grauen Zellen

Hercule Poirot gehört neben Sherlock Holmes zu den großen und wohl beliebtesten fiktiven Detektiven. Der zierliche und etwas pingelige belgische Detektiv wurde 1920 von Agatha Christie für den Roman „Das fehlende Glied in der Kette“ geschaffen und ist für seinen scharfen Verstand, seine komische Arroganz und seine Rolle in einigen der berühmtesten Krimis, die Christie je geschrieben hat, bekannt. Er hatte eine für fiktionale Verhältnisse lange Karriere und starb erst 1975 mit dem Roman Vorhang. Zwischen seinem ersten und seinem letzten Roman wirkte Poirot in mehr als 50 Kurzgeschichten und 30 Romanen mit.

Ähnlich wie Sir Arthur Conan Doyle seine Abneigung gegen Holmes zum Ausdruck brachte, begann Christie in den 1960er Jahren Poirot zu verachten und äußerte den Wunsch, ihn zu töten. Für die Leser ist es ein Glück, dass sie damit gewartet hat, denn Curtain gilt als einer von Christies besten Romanen, die sie gegen Ende ihrer Karriere schrieb. Interessant ist, dass die New York Times nach dem Tod der Figur sogar einen Nachruf auf ihn veröffentlichte. Es war das erste Mal, dass die Times eine fiktive Figur lobte.

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Das blutrote Kleid

Jedes Bild in Das blutrote Kleid des Genreregisseurs Peter Strickland ist bis ins kleinste Detail stilisiert. Eine solche Stilisierung mag die Geduld mancher Zuschauer auf eine harte Probe stellen, aber hier ist ein Maß an schamlosem Selbstbewusstsein vorhanden, das man nur begrüßen kann. Die Handlung dreht sich um ein verzaubertes Kleid und seine unheimlichen Auswirkungen, wenn es von einer Trägerin zur nächsten weitergereicht wird. Das Kleid selbst ist wunderschön anzusehen – seine tiefrote Farbe und die drapierte Silhouette sind unbestreitbar sinnlich, während der Stil des Giallo, der Softcore-Pornografie und des klassischen europäischen Kammerspiels imitiert wird.

Wie schon Stricklands Vorgängerfilm The Duke of Burgundy spielt Das blutrote Kleid in einem Universum, das an die 1970er Jahre erinnert, aber letztlich aus der Zeit gefallen ist. Beide Filme sind üppig und karg zugleich. Stricklands Inszenierung ist von fetischistischen Details geprägt, und einige der auffälligsten Passagen in Das blutrote Kleid drehen sich um Schaufensterpuppen und vaginale Bilder.

Das blutrote Kleid
(c) Koch Films
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Schusters Gespenster: Eine spukhafte Kinderserie aus dem Jahr 1978

Pidax Film

Wann immer ich eine Serie oder einen Film aus den guten alten Zeiten ansehe, dann fallen mir vor allem die Farben auf. Ich könnte auch über Düfte reden, aber die sind für Filme eher uninteressant. Die Realität – oder zumindest das, was wir so nennen – hatte andere Farben als heute. Und ich kann euch auch sagen, woran das liegt: es handelt sich nicht um die gleiche Welt. Nehmen wir zum Beispiel Schusters Gespenster. Erinnert sich noch jemand daran?

Diese Kinderserie war in den späten 70er Jahren ein Hit im deutschen Fernsehen und erreichte ziemlich gute Einschaltquoten. Die meisten dürften sie aber vergessen haben. Sie ist – wie vieles, das einen bestimmten Punkt in der Zeit abbildet – darüber hinaus völlig irrelevant.

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