Schrecken der Hygiene

Stellen wir uns vor, wir könnten in eine Zeitmaschine steigen und in vergangene Epochen reisen. Diese phantastische Reise würde schnell in einen Albtraum umschlagen, nicht etwa wegen technischer oder physikalischer Hürden, die unsere Rückkehr verhindern könnten, oder weil wir uns in einer gefährlichen, gewaltbereite Zeit landen. Nein, unser Untergang wäre weitaus subtiler, heimtückischer – und dennoch unvermeidlich.

Hygiene

Kaum angekommen, würden uns fremde Bakterien attackieren, die unseren Körper in Windeseile überwältigen. Die Luft, die Nahrung, das Wasser – all das, was uns einst am Leben hielt, würde nun zur tödlichen Bedrohung werden. Selbst der Gestank der Städte, den die Menschen jener Zeit wohl kaum noch wahrnahmen, könnte uns den Atem rauben. Ein unschuldiger Händedruck könnte die letzte Berührung unseres Lebens sein.

Weiterlesen
Veröffentlicht unter Journal | Schreib einen Kommentar

Der Vogt im Blätterhaus

(c) Albera Anders
Veröffentlicht unter Lumiere | Verschlagwortet mit , | Schreib einen Kommentar

Kirchschatull

(c) Albera Anders
Veröffentlicht unter Lumiere | Verschlagwortet mit , | Schreib einen Kommentar

Zur Bibliothek

Weiterlesen
Veröffentlicht unter Brouillon | Verschlagwortet mit | Kommentare deaktiviert für Zur Bibliothek

I See You

(c) Albera Anders
Veröffentlicht unter Lumiere | Verschlagwortet mit , | Schreib einen Kommentar

Wäscheboden

Manchmal setze ich mich auf dem Dachboden in den Sessel, der in der Wohnung seinen Platz für ein freies Teppichfeld räumen musste. Die Geruchsmischung aus altem Gebälk, weichgespülter Wäsche und der gewaltigen Enzyklopädie mit vergoldeten Schnittkanten, die ebenfalls vorerst aus meinem Arbeitszimmer verschwunden ist, weil sie einen ungemein bibliothekaren Duft verströmt, oder besser und wahrer gesprochen, weil ich in diesem Zimmer sonst nicht mehr treten kann, verleitet mich dann dazu, eine Pfeife anzustecken. Ich sitze da und betrachte die vertraute Wäsche. Wie wäre es, wenn ich unter dem Dach leben würde? Das ginge nicht ohne Hut. Ich gehe also hinunter in die Wohnung und wähle einen, den ich selten trage, schließlich sitze ich auch selten unter der Wäsche; wieder oben angekommen, finde ich das Tableau, das ich mit mir darin selbst nicht sehen kann, perfekt vor. Vielleicht aber habe ich die falschen Schuhe an, weil man das, was ich anhabe, nicht Schuhe nennen kann. Morgen aber, wenn ich die Wäsche abnehme, werden es die richtigen sein.

Veröffentlicht unter Hundertprosa | Kommentare deaktiviert für Wäscheboden

Der Leser: James Joyce in der Orangerie, Kempten

Joyce lesen
(c) Albera Anders
Veröffentlicht unter Lumiere | Verschlagwortet mit , | Schreib einen Kommentar