Brouillon

Schlafmähre

Dunkle Wasser; die Nacht :
schnell rast sie an,
um die Ecke der Häuser gewickelt.

Ankerplatz. Bis wir endlich
mit Gewalt auf diese Insel der Träume rückten,
in den Hafen, den sie Schlaf nennen, einbogen,
und stiegen bei dem Elfenbeintor an Land.

Doch jetzt noch Schlaf finden,
Gespenster in Kellern, ich mit ihnen. „Wo hin? –
Wo hin?“, der Wind nimmt die Verfolgung auf;
schlaf, ein Herz, doch vorher richte dir ein Lager! –

Die Schulter dagegen, diese Tür ist zu;
eine wird sich finden lassen.
Schlafmähre, Elfentraum, Couchemar,
Fell so weiß. die Abendgeräusche.

Die Vererbung ist ein Speicher für alle Erfolge, die das leben jemals errungen hat. Die Niederlagen werden vergessen. Kein Fehler bleibt im genetischen Code bewahrt. Durch diese Perseveranz lernt die Natur aus ihren Fehlern nicht und wiederholt sie andauernd.

Brouillon

In der Kacke Blumen pflanzen

In der Tat will ich herausbrechen aus dem Immergleichen. Dass Hölle ewige Wiederholung ist, kann sich mittlerweile als Tropus sehen lassen. Ich trinke nicht mehr, ich rauche nicht mehr und habe auch nichts mehr übrig für das Insektengift Kaffee, das ich jahrhundertelang in mich hineingegossen habe. Die einzige Erkenntnis daraus ist die, kein Insekt zu sein. Ich schreibe selbst seit Monaten nicht mehr mit der Schreibmaschine, die seit eben dieser Zeit zugedeckt wie ein Walross im Flur steht. Ich kann die absolute Technokratie, die uns umgibt, kaum mehr ertragen, allerdings räume ich ein, dass sie der einzige Weg ist, allen die Seele zu entziehen. Sollten wir wirklich in diesem Jahr noch umziehen, werden wir alles, was nach 1970 gebaut wurde, auf den Müll werfen. Ich hätte noch nicht einmal etwas gegen einen Heizkessel einzuwenden. Am schlimmsten sind mir jedoch diese Scheißhäuser aus Blech auf den Straßen. Gebannt hoffe ich dieser Tage auf Fahrverbote, auch wenn Kempten davon nicht betroffen ist, aber wann immer eine Entscheidung gegen diesen schlimmen Feind meiner inneren Ruhe getroffen wird, dann erleichtert mich das. Oh ja, ich bin ein gewaltiger Feind des heutigen Automobils. Das Geklacker von Pferden und ein verschissener Gehsteig wäre mir hingegen sehr angenehm. Ich würde in der Kacke Blumen pflanzen.

Brouillon

Urlust

Manchmal reicht der Tag für eine einzige Strophe, die man getrost auch Absatz nennen darf. Wie bei Schuhen. Urlust des Scheinens. Die Säfte wallen auf, jede Begegnung ist total, damit sie einen Abdruck hinterlässt. Sprachlosigkeit hingegen ist nicht der Tag, an dem man keine Worte mehr findet, sondern der Tag, an dem die Sprache nichts mehr nützt.

Stories

Meister Vollpferd hat ein Ziel

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Poeme

Möglichst wenig Witterung

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Lumiere

Serial-Kuchner 1: Schokobanane in der Brachgasse

Nach dem Serial Killer ist jetzt der Serial Kuchner das neue Phänomen. Zugegeben, das ist eine etwas merkwürdige Umschreibung, wenn man bedenkt, dass ein Serial Killer seriell Leichen hinterlässt, die er gekillt hat. Man könnte jetzt nicht wirklich behaupten, dass ich andere Menschen kuchne, anstatt sie zu killen. Nun ja, ich kille sie natürlich auch nicht, aber viel weniger kuchne ich sie. Aber unterm Strich kuchne ich eben doch. Die Verwandtschaft zum Serial Killer besteht also darin, dass ich mir gerne Kuchen einverleibe. Ihr seht es? Leib, einverleiben? Das folgende Porträt ist schon etwas älter, aber als Beweis durchaus annehmbar, die Opfer eindeutig und klar zu erkennen.

Poeme

Ocean Avenue 112

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Hundertprosa

Tesla

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Der Geruch der Fontanelle

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