Horror Queen Barbara Steele

Barbara Steele
Barbara Steele

Barbara Steele. Barbric für Fans. Die eigenwillig schöne Britin mit den grünen Katzenaugen und dem rabenschwarzen Haar hinterließ bahnbrechenden Eindruck, als das Leben sie in die ewige Nacht zurück holte. Sie erwachte in einer Gruft. Und wurde berühmt. So herrlich unkompliziert läuft es manchmal.

Dieses erste Zucken, dieser Wimpernschlag, dieser einmalige Blick, den sie in gruselige Finsternis wirft…das haftete an, das Bild war gemalt und ging um die Welt: Eine Hexe mit einer auf ihr Gesicht geschlagenen Dornenmaske steigt, versehentlich mit Frischblut erweckt, in dem Film Die Stunde, wenn Dracula kommt (Kinostart: 1960) nach 200jährigem Pseudo-Schlaf aus ihrem steinernen Grab und hat (natürlich) Finsteres im Sinn: Rache nehmen, ihren getöteten Liebhaber zurück ins Leben holen und eine Verwandte (Doppelrolle für Steele) aussaugen, um sich selbst optimal wieder herzustellen.

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Freaks

1932 kamen die Freaks ins Kino. Zweifellos ein Risiko in einer Zeit, die ihre eigene gepflegte Norm und Moral hatte: Der Film zeigte missgestaltete Menschen, vorgeführt als groteske Attraktionen im Wanderzirkus. Da erschrak man, die wollte man nicht sehen, schon gar nicht irgendwie gern haben: War Freaks ursprünglich von Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) als konkurrierender Hammerschlag gegen die Horrorerfolge der United Pictures gedacht, – Frankenstein & Co. im Visier – , erwies er sich nicht bloß als Kassengift, er wurde bösen Blickes strikt verboten. Aus. Freaks landete im Keller und wäre eine uralte Wer-was-warum-Filmspule geblieben, hätte man sich nicht ordentlich erinnert. Da war noch Gutes. Einmaliges. Irgendwo im Gewölbe.

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Wahr und böse: „Sawney“ Bean

Die wahre Geschichte ist noch irrsinniger, böser und länger als die erfundene. Die erfundene und gleichsam irrsinnige und böse Geschichte wird in Filmen erzählt: Wrong Turn handelt von Verrückten im finsteren Dickicht. Im Tunnel der lebenden Leichen verfallen Verschüttete dem Wahnsinn. Eine geisteskranke Sippe tobt sich in The Hills Have Eyes aus. Gemeinsamkeit: Allesamt sehen zum Totfürchten aus, schlachten vorbeikommende Leute ab und fressen sie auf.

So weit, so gut zu den Filmen. Vorerst wird das Augenmerk auf die wahre Geschichte gerichtet, die dahinter steckt. Die ist derart abgrundtief schaurig, dass man es trotz zutiefst dunkler Neigung schon wohltuender fände, wenn Alexander „Sawney“ Bean und seine verfressene Brut vielleicht doch nur eine Legende mit dem klassischen Wahrheitskern für den kleinen Nervenkitzel wären.

Sawney Bean

Mehr als nur ansatzweise wird das alles schon richtig sein, man hört und sieht ja viel. Zumal „Sawney“ im englischen Volksbuch, Klatschpresse des 18. Jahrhunderts, als einer der echten Kriminellen auftaucht, der zur Zeit der Hungersnot in Schottland gelebt haben soll. Fälle von Kannibalismus sind da belegt.
Es mag natürlich mit Skepsis vernommen werden, dass eine ganze Familie 1000 Menschen auf diese Weise geschafft hat, wenn auch in immerhin fünfundzwanzig Jahren. Ins unnötige Straucheln bringt es uns nicht.

Wie es denn geschrieben steht, trieb der Bean-Clan im 15. Jahrhundert in abgeschiedener Ecke irgendwo in der Nähe von Galloway County ( South Ayrshire) sein Unwesen. „Sawney“, seine Frau, die „Schwarze Agnes Douglas“, nebst insgesamt 46 Kindern und Enkeln hausten in einer Höhle, betrieben Inzest in grotesker Vollendung und überfielen, beraubten und ermordeten Durchreisende. Die Getöteten schleppten sie in ihre unterirdische Behausung, beinten sie aus, bereiteten ihre Mahlzeiten zu, legten Reste in Salz und Essig ein oder räucherten Leichen als Vorräte.

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Die Hexe im Horror

Die Geschichte zeichnet ein blutiges und höchst abscheuliches Bild der modernen Hexe.

Maßgeblich daran beteiligt ist der geistesgestörte Eiferer Heinrich Kramer, der 1486 seinen Malleus Maleficarum oder Hexenhammer verfasste, in dem er die mörderische Teufelsfrau und unheilige Dienerin der gehörnten Bestie erschafft.

Hexenhammer
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Vincent Price & Poe

Ob es Poe gefallen hätte, dieses Diabolische, Irrsinnige, das Vincent Price auf der Leinwand so genial verkörperte? Gute Frage wohl. Auf jeden Fall hat der Ausnahmeschauspieler dem weltbekannten Ausnahmeschriftsteller eine spannende Extraportion an Popularität geschenkt, die dem literarischen Vermächtnis auf spezielle Art Respekt und Bewunderung zollt.

Vincent Price

Sieben Filme nach literarischen Vorlagen von Edgar Allan Poe drehte Vincent Price (1911-1993) in den 1960er Jahren, und seine unverwechselbare Art, mit seiner Darstellungskunst, seiner Sprechweise, seiner Mimik auf dem schmalen Grat zwischen (fast) idealem Genie und schleichendem, packendem, bezwingendem Wahnsinn balancieren zu können, machte ihn zu einem Idol der Horrorszene, zum Kultstar des Genres, zu einer der wenigen echten Ikonen der Nacht.

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Dracula Lee

So viele kamen nach ihm. Sie waren schön und grausam, hässlich und traurig, unerbittlich und zerstörend, sanft und voller Sehnsucht. Sie alle waren gierig darauf, uns in ihre Visionen, ihren Bann, ihre alptraumhafte Unwiderstehlichkeit zu ziehen. Manchen gelang es mit Bravour. Manche vergaßen wir, weil der Morgen die launige Nacht einfach verschluckte. Egal. Es folgten, folgen andere. Blutsauger im Roman, im Film…im Kopf…die Palette ist gewaltig. Und trotzdem: Der erste, wahre, große Vampir, Quell einer Furcht, die unsere Phantasie bis in die fantastischsten Sphären hinein nährte, war er: Christopher Dracula Lee.

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Tore zur Hölle (Noch mehr Legenden)

Wir alle kennen die Hölle als einen Ort, an den die Sünder und Gottlosen nach ihrem Tod kommen – wenn man an so etwas glaubt. Aber was wäre, wenn die Hölle nicht nur durch den Tod zugänglich wäre? Was wäre, wenn es einen physischen Eingang in unserer Welt gäbe? (Hier habe ich schon einmal über die 7 Tore zur Hölle gesprochen).

Wir werden Orte auf der ganzen Welt untersuchen, die den teuflischen Beinamen „Tore der Hölle“ tragen.

  »Durch mich gehts hin zur Heimstatt aller Plagen.
    Durch mich gehts hin zur ewig langen Pein,
    Durch mich zum Volke, das von Gott geschlagen.
Mich schuf mein Schöpfer, um gerecht zu sein;
    Göttliche Allmacht, höchste Weisheit waren
    Am Werk, mit erster Liebe eins in drein.
Vor mir war nichts Erschaffnes, was an Jahren
    Nicht ewig: selber währ ich ewiglich.
    Laßt, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahren!«
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