inspiriert wie eine trächtige Sau, Ferkel der Dichtkunst drücken auf die Blase, ich schneide die Intimbehaarung mit einer Nagelschere, pisse im sitzen, wie werde ich die Welt entgleiten lassen, die Zugmaschine anstoßen, damit sie den Rest allein erledigen kann, ich spüle
(oh wie es rauscht in meinem Kopf)
eine Kippe schwimmt ertrinkend Richtung Beckenrand, sie hat kaum noch Kraft, Schamhaarfetzen kringeln sich und hinterlassen im Wasser Abdrücke wie die Beine von Wassermücken
(der Wolf sitzt nicht mehr dort)
Bücke mich, bin mit der Scheißhausschüssel auf Du und Du, lasse das Bild auf mich wirken, Wasser sinkt langsam ab
-Wieso zappelt der Füsch so
die Kloake nähert sich wieder meinem Gesicht, unten am Rand hängt ein Rest Sauce fest, ich stelle mir vor, wie ich jemanden zwinge, diesen Rand sauber zu lecken, ich zwinge die Figuren, ihre Bestimmung aufzunehmen, bald, wenn ich hier fertig bin, René Crevel, der war Surrealist, er träumte und träumte und als es nichts mehr zu träumen gab, brachte er sich um
(der Irrsinn lauert in jedem Bettkasten)
sehr gut, ich habe ihren Namen vergessen, aber ich erinnere mich an ihr Postfach, gleich einen Brief aufgesetzt, von nun an schreibe ich Briefe
(aber Semiramis ist nicht Myrrha, ist nicht die Frau in den Wolken)
ich schreibe, Geliebte, ich schreibe an den Acker, die Bäume, ich schreibe
-Geliebte
die Reste, die wir zurücklassen nur ein Bild, nur uns nicht fern, Bewegung, die wir sind in einer staunenden Zeit, die sich selbst schon rühmt, der Liebe ihre Attribute beraubt zu haben, so schöne Körper nur nacktes kaltes Fleisch, wir aber, einander zugewandt, selbst wenn wir uns drehen sehen wir uns an, auch wenn wir gehen treffen wir uns wieder, auch wenn wir fallen durchdringen wir uns, und ein Trank fließt in uns, wir befeuchten die Lippen mit uns, ich möchte dich berühren mit Händen, die ich nur deshalb habe, um dich berühren zu können, damit ich deine Sinne streifen und in dir eine warme Glut entfachen kann
-Geliebte
dass ich dich mit jeder schönen Blume vergleichen will, lässt mich auf den Frühling warten in bald angespannter Form, in der ich jedweden Sonnenstrahl bei seinem Erscheinen für dich grüße, hinauszueilen mir erlaube in die unberührten Knosperien, deren wonnigem Schaustück ich bei ihrem Erwachen Gesellschaft leiste so als kämst du zu mir, wie dein Atem sammelt sich der Tau, dein Atem, der mich weckt aus jedem Schlaf, doch im Träume fest belässt, im Traum von dir so nah, daß du schon zu berühren bist von meinen flitternden Händen, ich muss mich kaum viel strecken, wie alles an dir süßem Honig gleicht, der noch in den Waben ruht, bewacht von herrschaftlichen Bienen, nur den für dich gelten lässt zu naschen, der dich berührt ohne dich zu halten auf deiner Reise durch den Blütenstaub, dich aber, Fernste, habe ich nie gehabt, wenn auch ich alle Anderen hatte, die dem Kohlenkeller eignen, die mir Romanzen tanzten und die mich dich vergessen suchte bevor ich dich noch kannte, so unerreicht, weil du wohl einem Stande zugesprochen warst, und unerreicht, weil all die Kurzweil, die dort an deinem Hofe dich umgibt, dich kaum über den Sänger denken lässt, der dich besingt, du aber, fernste, machst mir alle anderen Spreu, und so frage ich das Sternbild meines baldigen Grabes, ob ich nur zur Erde war, um zu erkennen, was für immer nicht für mich bestimmt
-Das Leben ist nicht immer ein Fest
ich dringe vor ins Absurde dieser Welt, halte mich an den Grenzen auf ohne Geld wechseln zu müssen, bemühe mich, zu beobachten, die Bewegungen sind grotesk, das darin Gesagte von einem ungleichmäßigen Sinn, man kann sich nie sicher sein, gelebt zu haben, oder, wie Márquez sagt, unser Leben ist nicht das was geschah, sondern das, was wir erinnern und wie wir erinnern, ich denke mir alle Menschen plötzlich weg, und in fünfhundert Jahren, wenn sich die Natur alles wieder zurückgeholt hat, wie etwa Palenque in Yucatan, dann stelle ich mir vor, wie Lloyd Stevens 1839 erstmals vor den Maya-Tempeln zu stehen
(die Ängste, die mich beim Auffinden unserer Zivilisation überkämen, wären dann mein Indikator)
auf diesem steinigen und dörren Anwesen in Hardheim im fränkischen Odenwald, dort sitz ein Mädchen
-Oh Madeleine Ledoyen
du trägst ein luftiges Kleid, ich wünschte, es wären Fetzen, als ich dich fand, da wartete ich auf das Täubchen, das ich für einen Engel hielt, als du mit mir gingst, erkannte ich Myrrha wieder, die du mir verschwiegst