Poeme

Der heikle Ritter

Der heikle Ritter hatte keine Gelegenheit, seine saubere Hand noch sauberer zu bekommen. Alle Wasser lagen hinter ihm und vor ihm nur der Suff bitterer Blätter, die seine Hand beschmutzten, bevor sie ihre Wirkung taten. Ein Kavalier ohne Rose, die er jemanden bringen könnte. Er nahm seinen Platz ein neben der Hecke, wo er nicht auffiel, weil sein Mantel die Luft imitierte. Niemand sah ihn da, niemand rempelte gegen seine Aura und schon gar nicht gegen seinen Schwertarm. Die kleinen schiefen Fenster behagten ihm nicht, denn ein gefasstes Glas gebietet Augen. Die Dunkelheit wollte nichts von ihm, aber wie viele unnütze Begegnungen sind erforderlich, um den Weg zu finden, der von allen Himmeln baumelt, aber nur einmal am Tag zur Ruhe kommt. Mann nannte ihn DIE SAUBERE HAND, weil er darauf achtete, nichts Irdenes zu berühren. Ein Ritter ohne Rose, die er jemanden hätte bringen können. Längst ist ein Hügel um ihn geworden, ein bitteres Kraut wächst an seinem Fuße. Es mag sich nicht um Rosen handeln, aber ein Singsang weht im Zwielicht davon, das nur von Glubschohren zu erkennen ist. Diese seltenen Rundungen großer Gehörgänge brechen das Licht auf eine Weise, die dem spreißeligen Holzrücken nahe steht. Der heikle Ritter verwehte, der heikle Ritter verklang. Ohne Rose, die er hätte jemanden bringen können, taugten ihm auch die Jahreszeiten nicht mehr und er verlor seine innere Spannung. In manchen Tälern nahmen sie seine Verwehungen gerne auf, doch längst nicht überall. Dort bewarfen sie seine schlanken Teile mit einem ordinären Dung, der noch nicht einmal gut brannte. Seine Rüstung hatte längst das Weite gesucht, strebte einen Platz in einer sicheren Kommode an, bewacht von Argusaugen, angebracht an der gegenüberliegenden Wand in den Mustern der Rennaissance-Tapete. Kalte Augen. Wirklich, der Tapezierer fror. Keine kostbaren Franzen und Borten mehr. Die Rüstung steht gut hier. Und die Rose, die er jemanden bringen könnte. Er schwankte um das rundes Canapé herum und entriss all seine Kleidungsstücke der Garderobe, zumindest so viel, wie er für einen Besuch benötigte. Drunten stand die Eisenbahn, angeschirrt 1 Pferd. Es kam ein Gast und noch 1 Pferd und immer so weiter, bis alle Pferde alle Lücken ausfüllten und es weder Lücken noch lose Pferde gab. Nachts um drei wurde er endlich zum Ritter geschlagen, das Tapezierhandwerk ließ er vorsichtshalber aus seiner Etikette streichen.

Published by M.E.P.

Warum nicht?

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