Aura / Carlos Fuentes

Carlos Fuentes‘ 1962 erschienene Novelle Aura gilt als eines der repräsentativsten Werke des mexikanischen Schriftstellers und ist ein Grundpfeiler der lateinamerikanischen Erzählkunst des 20. Jahrhunderts. Dieses Meisterwerk literarischer Experimentierfreude und psychologischer Raffinesse bestätigte nicht nur Fuentes‘ Platz als eine der wichtigsten Stimmen seiner Generation, sondern trug auch zur Konsolidierung des sogenannten lateinamerikanischen Booms bei. Diese literarische Bewegung, die die Region zwischen den 1950er und 1970er Jahren prägte, machte Autoren wie Gabriel García Márquez, Mario Vargas Llosa und eben Fuentes weltweit bekannt. Mit Werken wie Aura und Der Tod von Artemio Cruz avancierte Fuentes zu einem zentralen Vertreter dieser Epoche.

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Der Historiker / Elizabeth Kostova

Spät in einer Nacht findet ein junges Mädchen in der Bibliothek ihres Vaters ein altes Buch und ein Konvolut mikt vergilbten Briefen. Die Briefe sind alle an „meinen lieben und bedauernswerten Nachfolger“ adressiert, und sie führen das Mädchen mit in ein Labyrinth, in dem sich die Geheimnisse der Vergangenheit ihres Vaters mit dem mysteriösen Schicksal der Mutter zu einem Drama verbinden, das weit in die Historie zurückreicht. Die Briefe fragen nach der Herkunft von Vlad dem Pfähler, und eine Suche in Klöstern, Bibliotheken und Archiven beginnt, bei der die Grausamkeiten von Dracula zu Tage treten, die sich bis heute fortsetzen …

Der in Schäßburg geborene Vlad Tepes war schon zu Lebzeiten eine Legende. Über seine Gräueltaten kursieren im Westen die unterschiedlichsten Geschichten (während im Osten ganz andere Varianten kursieren), und nicht zuletzt lieferte er einen Teil der Vorlage für Bram Stokers “Dracula”. Sein erstes Grab vermutet man in der Klosterkirche auf einer Insel im Snagov-See. Als man es öffnete, fand man es jedoch leer vor. Das passt als Grundlage für den Vampirmythos ganz gut ins Bild, denn wenn er nicht in seinem Grab liegt, könnte das durchaus bedeuten, dass er noch lebt. In dem berühmten Roman von Elizabeth Kostova tut er das tatsächlich.

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Die dreizehnte Geschichte / Diane Setterfield

Alte Sendung aus dem „Phantastikon-Podcast“

Im Jahre 2006 war Diane Setterfield eine der meistdiskutierten Autorinnen der Welt, da war ihr Debütroman noch nicht einmal erschienen. Der Grund, warum diese englische Akademikerin für so viel Aufregung sorgte lag an einem Bieterwettstreit, den man sich auf beiden Seiten des großen Teiches zehn Tage lang lieferte, denn jeder wollte “Die dreizehnte Geschichte” unbedingt als erster haben, nachdem das Manuskript bei einem Schreibseminar, bei dem es eigentlich um die Frage ging, wie man es schafft, ein Buch zu veröffentlichen, von dem Autor Jim Crace entdeckt wurde. Dadurch wurden einige Verleger aufmerksam. Schließlich ging das Manuskript für unglaubliche 800.000 Pfund in Großbritannien und für 1 Million Dollar in den USA an die jeweiligen Gewinner. Mehrere Übersetzungsverträge wurden gleich mit unterschrieben und von Anfang an standen die Filmemacher Spalier. Das waren Dimensionen, die man bis dahin nur von Stephen King kannte (einige werden an JK Rowling denken, aber die hatte einen ganz anderen Weg zu gehen).

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Was der Fluss erzählt / Diane Setterfield

Alte Sendung aus dem „Phantastikon-Podcast“

Zwei Jahre hat es gedauert, bis wir den dritten Roman von Diane Setterfiled nun auch in Übersetzung vorliegen haben, immerhin eine Autorin, die 2006 mit „Die dreizehnte Geschichte“ einen Orkan in der Verlagswelt verursachte. Wie man hört, ist jetzt leider sogar eine TV-Serie zu „Was der Fluss erzählt“ geplant; wer die Verfilmung der dreizehnten Geschichte gesehen hat, wird das „leider“ leicht verstehen können. Aber so ist das Geschäft. Auf der anderen Seite beweist das aber auch einmal mehr, dass Diane Setterfield ein herausragendes erzählerisches Talent besitzt und hier einen kraftvollen Roman darüber vorgelegt hat, wie wir uns selbst und anderen die Welt erklären, über den Sinn des Lebens in einem Universum, das undurchdringlich geheimnisvoll bleibt.

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Das Korsett / Laura Purcell

Alte Sendung aus dem „Phantastikon-Podcast“

War bereits Laura Purcells Die stillen Gefährten ein herausragendes Debüt im Sektor der neuen Welle der Schauerliteratur, ist ihr Buch von 2018, das uns jetzt mit einiger Verspätung erreicht, nicht weniger bemerkenswert, was im Grunde zu erwarten war. Gegenwärtig gibt es – neben historischen Romanen – bereits zwei weitere Gothic Novels von ihr, und man kann nur hoffen, dass der Festa-Verlag an dieser Autorin dran bleibt. Es wäre gar nicht auszudenken, wenn wir hier wie so oft nur Publikum zweiter Klasse wären.

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Nope!