Im Hause des (Beat 1)

NACHTTEUFEL FILMT TIER MIT ROTEN SCHUPPEN IM HAUS DES VERSTORBENEN SCHNEIDERLEINS ZOG DER HERR DIE GRETE AM HAAR SO SCHÖN BISS SIE IHM SEIN BLUT SAUGTE DAS STICKDECKCHEN AUF SEINEM RECHTEN STIEFEL HINTERLIESS EINE SCHNECKENFROUWE DIE SCHILLERNDSTEN FARBSPUREN DIE ICH JEMALS GESEHEN OHNE MEINE AUGEN ZU ÖFFNEN SAH ICH WIE DAS WEISSE FLAGGSCHIFF IM ROTWEIN DER WANNE VERSANK DAS BLUTJUNGE MÄDCHEN MIT EINEM CYBORG DER HIERONYMUS HIESS ZU LEBZEITEN EINER ANDERS ALS HANS CHRISTIAN HAT MAN IHM DAS SCHAFOTT MIT AIRBRUSH VERSCHÖNERT BEVOR MAN IHN WIEDER UNHELDENHAFT NACH HAUSE SCHICKTE SIE SICH NACHDEM SIE DEN TÜRSTEHER BEI DEN HÖRNERN PACKTE SIND VERABREDUNGEN EINZUHALTEN MIT DEM NACHTTEUFEL IM HAUS DES VERSTORBENEN HERRN FILMT EIN TIER MIT ROTEN SCHUPPEN DIE STIEFEL DES SCHNEIDERLEINS POLIERTE SIE NACKT DAS SILBER UND DECKTE DEN TISCH AUF IHRE WEISE SEHR FESTLICH FÜR DIE GELADENE GESELLSCHAFT DIE SIE AUF EINER FREMDEN HOCHZEIT KENNENGELERNT HATTE ER SIE AUF EINER BDSM MESSE SANG MAN DAS AVE MARIA FÜR DIE TAUBEN GURRTEN WAS VON DER LIEBE VERSTEHST DU MICH DENN NICHT ICH WEISS NICHT WIE MAN DIE LIEBE MACHT UNICA LIEBTE DEN HANS BELLMERS STUDY FOR GEORGES BATAILLES AUFNAHMEN DER TAUSEND SCHNITTE SAH ICH AN EINER FRAU DIE SICH AUSPEITSCHEN LIESS SIE SICH MAGNOLIEN AUF DIE HAUT MALEN KATHOLIKEN DEN EROTOMANEN ALS TEUFEL AN DIE WAND ZU STELLEN WÜRDE IHR GEFALLEN FINDEN AM BRUNNENPLÄTSCHERN IM ZENGARTEN DES HEXENBÜRGERMEISTERHAUSES STEHEN PRÄPARIERT ZWEI JAPANISCHE RIESENKRABBEN JEWEILS EIN MÄNNCHEN UND EIN WEIBCHEN VERSCHLINGEN IHRE SEXUALPARTNER DOCH NUR WENN ES DIE NATUR AUS GRÜNDEN DES ÜBERLEBENS VERLANGT HATTE ER VON IHR NACH SEINEM TAKT UND NUR NACH SEINEM TAKT NACKT ZU MASTURBIEREN WÄHREND ER ERHÖHT AUF EINEM STUHL SASS DER MANN MIT DEM ROTEN ZIEGENBART NIE WENN ER KLEIDER FÜR DIE PUPPE SCHNEIDERTE DIE ER ZÄRTLICH GRETCHEN NANNTE MIR DEN NAMEN EINES MANNES DEM ARIADNE DEN RICHTIGEN GRUNDRISS DES LABYRINTHS DES MINOTAURUS AUF DEN OBERKÖRPER TÄTOWIERT HABEN SOLL ER NUR WENN ER SEINE BLOSSEN FÜSSE IN EINE SCHALE VOLL WASSER EINTAUCHEN KONNTE IN DEM SIE SICH ZUVOR DIE HÄNDE GEWASCHEN HATTE …

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Herd

Immer wenn ihre Silhouette in die Nacht hinaus schleicht, um das Zentrum der Dinge zu ernähren, verbleibe ich in der Höhle, reduziere das Feuer um das Nötigste, und bange, nichts Unbekanntes möge aus den Wänden brechen. Erst am Morgen werden wir sehen, ob Getier gerissen wurde.

Wir ersetzen es dann schnell, um die Energie der Herde wieder zu vervollständigen. Ihr Tanz wird dieses Wunder offenbaren. Ihre Rückkehr treibt die Dämonen aus. 

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Aus der Reihe: Short poems

Geschrieben von A. Anders

Short poems:

heute 

pisswarm

kein Baum wehte

aus höchst unaktuellem Anlass:

der Anlass
der Anlasser
die Zündmaschine
der Nachlassverwalter
lass mal was an
und aus
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Chimäre Ich

Ich habe nur, was ich kann. Bringe mit, wie ich atme. Sonst nichts. Habe nicht einmal mich. Niemand hat irgendetwas. Ich bin absichtslos. Ich habe Bedürfnisse, Sehnsüchte, Ängste und Freuden. Ich habe ein Bild von mir. Das Bild bin nicht ich. Das ist jemand, den ich annehme für mich, und das tue ich nur, weil es jemand anderen gibt, der nicht ich ist, der mir Spiegel ist, dem ich Spiegel bin, der nicht nur sich mitbringt, sondern auch diesen Menschen, den er sieht, wenn er auf mich reagiert. So bin ich etwas, was ich nicht bin. Bin eine Chimäre. Für mich und den Anderen. Nichts sonst. Habe nur das. Weil ich sie sehe durch dich, siehst du deine durch mich. Doch ist eine Chimäre immer eine Chimäre. Der Wunsch eines Werdens, einer durch Austausch erzeugten Annahme von mir. Das ist es, was ich kann, und ich kann es auch nur durch dich, durch deine, die ich sehe, deiner nicht gleich. So habe ich nichts. Habe eine Annahme, habe ein Bild von mir. Meine Bedürfnisse, Sehnsüchte, Ängste und Freuden inkarnieren es.

Habe nichts. Nicht einmal mich. Nur das: Den Wunsch eines Werdens. Das könnte eine Absicht sein, die ich doch nicht haben kann, denn: Die Illusion ist, so sagte Aragon es schon, das Fleisch auf den Dingen. Und so werde ich niemals ganz werden, was ich für mich annehme, sein will. Ich würde zu einer Illusion, in der sich meine Seele löst, wieder einswird mit dem Universum, weil alle meine Bedürfnisse, Sehnsüchte, Ängste und Freuden dann nicht mehr sind. Ich wäre die Ausgeburt meiner Phantasie. Wäre eine Erdichtung. Wäre eins mit dem Universum, wäre Alles und wäre gleichzeitig nicht. Ich wäre wohl heil. 

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Beute

Meine Plattenausbeute von der Metalbörse München (Backstage):

„In Trance“ – Deutsche Erstausgabe“

Fly to the Rainbow“ – Deutsche Erstausgabe

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Subsistenz ( I put a spell on you)

Ich zog meinen Mantel aus, steckte die Hörgeräte in eine der Taschen. Hatte den Tag, jedes Wort nun bewältigt, obwohl ich nichts bewältigen wollte. Nein, ich wollte nichts bewältigen. Auch gingen mich diese Worte nichts an. Ich versuchte wieder etwas fern der Regulierung wahrzunehmen. Meine Ohren haben solchen Dingen immer den Vorzug gegeben. Das Unhörbare wahrgenommen. Das Nichtgesagte. Die stumme Liebkosung, die sich manchmal durch ein labendes Flüstern verrät, zu dem sie wird und so doch zur Welt kommen will. Ich sehnte mich alltäglich nach dem großen Hörverlust, der mich endlich ausgliederte. Ich lief durch den Flur unserer Gespräche. Das dauerte. Dauerte, je mehr ich mich in ihnen verlor. Draußen wuchs Schnelleres. Hier drinnen wuchs ich. Der Teppich dämpfte meine Schritte. Die Muster durchwandelten sich gegenseitig, durchwandelten ihren roten Wirt, formierten sich jedoch gleich wieder, die Energien, die Wärmen, die meine Fußabdrücke hinterließen, zu nutzen, sie zu speichern. Sie wollten nicht den Körper, der in sie schritt. Er gehörte nicht zu ihnen. Hier, wo wir waren, waren wir. Hier wurde der Alltag nicht bewältigt, wurde nichts hart berührt. Wurde nichts unempfänglich gemacht. Hier streiften wir die Dinge mit unserer Anwesenheit. Ich kniete mich ins Rot hinein. Die Wärme gab die Haut wieder frei. Muster leckten sie wach.

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Stille

A: Fangen Sie einfach an. 
D: Ich habe Angst.
A: Vor was?
D: Vor nichts.
A: Was ist nichts?
D: Die Ungebärde. Der musiklose Automat. Laute Frauen zerstückeln Orpheus.
A: Haben Sie das denn gesehen?
D: Ja! Sie nicht?
A: Wieso sind die laut?
D: Sie kennen die Stille nicht. Stille ist Empfang.
Ich empfange dich in meiner Stille. Ich zerstückele dich nicht.
Nicht in meinem Haus. In meinem Hauthaus hält die Sprache an.
Bewegen sich Zweige. Bewege ich mich.
Manchmal instabil. Weil Lärm droht.
A: Was für Lärm? Und wieso droht er Ihnen?
D: Applaus!
Weil die klatschen und applaudieren wollen.
Weil sie analysieren wollen, was von der Musik übrig geblieben ist.
Für ihr Gehör.
Deswegen sind die so laut, wenn sie ihn zerstückeln.
Sie hören die Musik der Stille nicht mehr.
Nicht den Wald. Nicht den Berg. Das Meer. Die Wüste.
Sie müssen selbst laut sein.
Sonst sind sie nirgends.

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