Possenspiele

Kategorie: Brouillon (Seite 20 von 69)

der BROUILLON ist tagesgeschäft, nicht mehr als journaling über unwichtige persönliche befindlichkeiten.

Ad Hoc

Ich hatte von der Nacht seltsames vernommen. Ein Klopfen, das sich lose durch eine Winterlandschaft quälte, ohne eigentliche Herkunft. Das Raunen nichtexistenter Türen, als fielen sie in eine altes Schloss. Ich wurde des Atems gewahr, der über die Erde schwebte. Nichts ist je wirklich vergänglich.

Hexenkiel

Noch einmal wiederhole ich: Schwärzer als die Textur der Nacht schält sich ein Symbol aus der dunklen Leere.

Die Gesichter der Vergangenheit sind auch am besten dort aufgehoben, aber ich begegne ihnen manchmal auf den Straßen. Es könnte sein, dass sie mich gar nicht bemerken, nicht bemerken, wie ich kurz zusammenfahre. Der Vergangenheit kann man sich nicht offenbaren, eine gefährliche Begegnung ist das, die Zeit lässt nicht zu, dass man sich versöhnt.

Bilder sind nicht wirklich, sie sind nur eine Erscheinungsvariante. Das Szenario wird beherrscht von der Traumsubstanz. Ob ein Ding fest erscheint oder durchlässig ist, ist ganz und gar unerheblich.

Schutz vor dem Autor

Es ist, wenn man über Bücher schreibt, nicht anderes,  als ob man über sich selbst schriebe; nur ein Vorwand zwischen sich und dem Gedanken, den man formuliert. Auch sucht man selbstverständlich sich selbst, wenn man nach Büchern sucht, die man zu lesen beabsichtigt. Man wartet auf ein Signal, eine Merkwürdigkeit, die aus einem selbst kommt. Bücher sind natürlich keine Lebewesen, auch wenn das ab und zu behauptet wird, sie können nichts leisten ohne unser Zutun, und was wir tun, ist ein Abgleich unserer Selbst mit dem, was ein anderer stellvertretend für uns gedacht hat. Im günstigsten Fall gibt es keine Distanz zwischen dem Leser und dem, der für ihn, unwissentlich, geschrieben hat. Es ist nie verkehrt, wenn der Autor, den man liest, bereits verstorben ist oder zumindest ganz und gar unerreichbar, weil er etwa auf einem anderen Kontinent lebt. Auf diese Weise kann man sich am besten vor ihm schützen und vor all dem, was er über uns weiß.

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