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Schlagwort: Kolumnen

Die Blutgräfin

Geschrieben von Marie Robinson

Wahrscheinlich habt ihr die Legende von Elisabeth Bathory schon hunderte Male gehört, auch wenn ihr Name euch vielleicht nicht sofort einfällt. Man nennt sie die Blutgräfin und Gerüchten zufolge war sie ein Vampir. Diese monströse Frau hat ihren Platz in der Geschichte und in der Folklore gefunden und ist in hunderten von Variationen in Film und Literatur aufgetaucht, alles wegen ihrer grausamen Verbrechen.

Eine andere Dimension

Geschrieben von Marie Robinson

Hallo zusammen! Und willkommen zur zweiten Folge meiner Serie Faszinierende Dunkelheit, die sich mit der Inspiration hinter unseren Lieblingsgruselgeschichten und den fantastischen Phänomenen der Geisterwelt beschäftigt.

Heute reisen wir in eine andere Dimension… eine Dimension nicht nur des Sehens und Hörens, sondern auch des Geistes. Wir reisen in ein wundersames Land, dessen Grenzen die der Vorstellungskraft sind – das ist der Wegweiser vor uns, unsere nächste Station: die Twilight Zone. Sicher kennt ihr alle diesen Klassiker. Werfen wir einen Blick auf einige Episoden und das faszinierende Übernatürliche, das sie umgibt.

Lass Deine Gedanken schweifen

Geschrieben von Marie Robinson

Seid gegrüßt, liebe Freunde! Ich muss euch meine beiden Leidenschaften gestehen: Horror und Folklore. Zu meinem Glück gehen sie oft Hand in Hand! Ich träume davon, eines Tages Folklore-Expertin zu werden, und es wäre mir eine Ehre, wenn ihr mir erlauben würdet, mein Wissen über die seltsamsten Geschichten weiterzugeben. Geschichten, die durch die Zeit, durch alle Kulturen der Welt und auch durch den Film in Erinnerung geblieben sind. Kreaturen und Phänomene, die so außergewöhnlich, so bizarr sind, dass man sich fragt: „Sind sie echt?“

Früher hatte man noch Namen

Geschrieben von A. Anders

Emma, gib‘ Mamas Handy her! Emma! – Gott, was für ein Gekreische, das da von den heute typisch ungeschminkt blasswangigen Weleda-Gesichtern durch das Wartezimmer der Praxis meines Gynäkologen galoppiert. Weleda? Das war doch ein Wischmopp, nach dem alle Hausfrauen der 90er Jahre gegriffen haben, weil die Werbung ihnen versprach, sich nach dem Lappen nicht mehr bücken zu müssen. Alles sauber aus dem Stand!

Tee anstatt Insektengift

Seit die Erde rotiert und durch eine dunkle Kartonage schlingert, dreht sich alles um dieses Insektengift, das auf jedem Altweibertisch vor sich hin dampft, schwarz wie ein Sumpfloch, saubitter und mulchig wie ein Maul voller Blumenerde, kurz bevor der April die Rentner in den Garten lockt. Selbstverständlich kann man sich Kaffee auch auf die Haut schmieren, wenn die vor lauter Allergie aussieht wie eine billige Pizza, und muss nicht nur fette Schnecken von den noch fetteren Erdbeeren? abhalten. Man will, so dünkt es mir, gar nicht an die eigentliche schwarze Brühe ran, sondern an das, was drin ist, im Kaffee also das Koffein, bei dem die Basedowschen Kranken zwar mit Pulsbeschleunigung, Herzklopfen und folgender Gedankenflucht, Nervosität, und quälender Schlaflosigkeit reagieren, das gesellschaftliche Leben aber nahezu still stehend würde.

Ja, ich schwadronierte einst über unsere steinbrüchig gewordene Kaffeekultur, und bin noch immer davon überzeugt, dass manche Mauken wieder nach frisch geschleuderter Butter duften, wenn man das, was vom Weiberkranz übrig geblieben ist, in ein Fußbecken quirlt.

Als Höllenweib gesunder Praxis beobachte ich natürlich sehr genau, was sich im Land der Dichter, von denen ich bestochen werde, so tut – und, was soll ich sagen: da zeichnet sich eindeutig ein Trend nach englischem Vorbild ab. Theophyllin bringt, wie alle Welt bezeugen kann, ein langes Leben in jede echte Queen hinein. Und wer möchte nicht, gebückt und runzlig, gewandet in bunte Farben und steinalt, noch so eine rüstige Fotografie abgeben?

Ob im Palast auch wirklich Twinings of London auf den schicken Tischen in den noch schickeren Kesseln zieht, vermag ich nicht zu sagen, obwohl ich gerade bemerke und mich frage, warum ich dort noch nie geladen war; gesagt aber werden kann, dass es hier in Dichters Grüften solch ein Getränk – von mir höchstselbst bereitet – zu jeder Tag und Nachtzeit gibt. God save Tee-in.

Vom Brot

Da tanzen sie im Rhythmus ihrer Negermusik durch die Küche, als ob sie das Brot höchstselbst erfunden hätten. Dass sie den Sauerteig nicht gleich mit ins Bett nehmen, um sich regelmäßig der nassen Pfütze in ihrer Mitte gewahr zu werden, sollte einer nachts aufwachen und Furcht vor geträumtem Psychoballast bekommen, verwundert mich dann doch bei derartigem Enthusiasmus. Nur weil ihnen mal etwas geglückt zu sein scheint.

Wo die Wissenschaft versagt hat

Bis zum heutigen Tag hat uns die Wissenschaft noch nicht mitgeteilt, wie viel Gummischnuller nötig sind, um einen Körper von 90 Kilo damit an einer Gardinenstange zu befestigen, und wie lange es dauert, bis der Körper dann voraussichtlich doch runter kommt, weil so ein Schnuller ja schneller ermüdet als ein Pfund Hack, das man in ein Kopfkissen stopft, denn da ist ja noch der Bezug außen rum. Bevor jetzt jemand sagt: Gute Renate, warum sollte so ein verrücktes Zeug denn jemand tun?, dann will ich in meiner Instanz als kluge Hausfrau darauf hinweisen, dass es ja möglich sein könnte, dass man sein Federkissen irgendwo verloren hat. So ein Pfund Hack hat man aber doch wohl immer parat, oder etwa nicht? Und wenn Sie sich scheuen, ihr Fleisch ins Bett zu tragen, denken Sie daran, dass Sie das im Grunde täglich tun, nur fressen Sie’s nachher nicht auf, weil Sie dann ja immer weniger würden, während so ein Schweinchen immer nachzuwachsen scheint, was den lieben Bauern zu verdanken ist, die die Tierchen mit Schlamm und Scheiße begießen, auf dass sie sich so freudig vermehren.

Gefahr in der Nachbarschaft

Der Mensch, der da in unserer Nachbarschaft haust, fiel mir zuerst auf, weil er das Fernsehprogramm nachsprach. Ich kam gerade heim, vollbepackt mit Tüten, weil ich mein Roll-Dingens vergessen hatte, und lief unter seinem Fenster vorbei, wo er, gekleidet wie eine Schaufensterpuppe, der man die Klamotten falsch rum angezogen hatte, vor seinem Apparat hampelte und versuchte, die jeweiligen Stimmlagen zu treffen. Sie werden verstehen, dass sich sofort die Kundalini-Schlange der Angst meinen Buckel hinauf schob. Man hört ja oft, dass das bereits die Vorstufe zum Massaker sein könnte. Jetzt ist der, hab ich erfahren, ein Buchhalter.

Pörkölt

Um ein Gulyás zu kochen, wäre es unbedingt erforderlich gewesen, ausschließlich Rindfleisch zu verwenden, und so wurde es bei uns heute nur ein Pörkölt, das aus verschiedenen Fleischarten besteht; was aber nimmt man, wenn man kein Schaf zur Hand hat und der Metzger sich nicht vom Fleck rührt, sobald man ihn auffordert, augenblicklich eines zu zerlegen, man bräuchte kleine magere Stücke, und die Wolle für den Überzieher nähme man auch gleich mit? Man schielt zur Sau, man denkt an die Sau, man nimmt die Sau und verdrängt das Gulyás für dieses eine Mal, weil das Rindfleisch zusammen mit dem Schwein heute günstiger angeboten wird. Außerdem flattert draußen ein Wenigelchen Schnee in der Luft herum und man denkt, das sei ein guter Tag für Pörkölt. Man nimmt noch einen ganzen Sack Zwiebeln, weil man davon ebenso viel braucht wie vom Fleisch, und besteigt seinen Schlitten, der, weil dieses verdammt seltene weiße Zeug nicht mehr liegen bliebt in unseren Breiten, seine Kufen bereits nach den ersten Hundert Metern v?llig aufgebraucht hat. Das war dann wohl das Zahnfleisch des Transportmittels. Kurt, nimm mir mal den Sack da von dem Schlittern, Kurt, hörst du nicht? – Ah, da kommter!
„Den Sack, Kurt!“
„Was gibts denn, Renchen?“
„Pörkölt!“
Wenn er jetzt noch lange so kuckt, lange ich ihm eine.

Diese Welt erdulden oder eine andere illuminieren? Über die Bedeutung und den Nutzen des Horrors

In seiner interessanten Abhandlung in Buchform, Danse Macabre (1981), stellte Stephen King die folgende Theorie über die grundlegende und beständige Anziehungskraft des Horrors auf:

Warum soll man sich schreckliche Dinge ausdenken, wenn es doch so viel wirklichen Schrecken in der Welt gibt?

Die Antwort scheint zu sein, dass wir uns Horror ausdenken, um mit dem wirklichen Übel fertig zu werden.