




Auch wenn dieser erste Sherlock Holmes-Roman nicht der beste der vier auf uns gekommenen ist, steht er am Beginn einer denkwürdigen Genreentwicklung. Dass Arthur Conan Doyle sich bei Edgar Allan Poe bedient hat, weiß man, nur darf man das in diesem Fall nicht zu hoch hängen, denn Doyle hat aus der Idee des Detektivs etwas völlig anderes gemacht. Eine Studie in Scharlachrot wurde erstmals 1887 von Ward Lock und Co. im „Beeton’s Christmas Annual“ unter dem Titel „A Tangled Skein“ (etwa: Ein verheddertes Knäuel) veröffentlicht. Eine Ausgabe dieser Zeitschrift, die „A Study in Scarlet“ beinhaltet, ging 2007 bei Southeby’s für 15.600 US-Dollar über den Ladentisch. Mit solchen Summen können ansonsten nur seltene Comics konkurrieren. Bedenkt man, dass ohne Sherlock Holmes‘ Einschlag in die die Literaturgeschichte, dieses Magazin heute ganz und gar vergessen wäre (anders wie „The Strand“, das es noch heute gibt und wo Doyle ab 1891 regelmäßig veröffentlichte), ist das eine nette Verewigung.
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Michael Perkampus ist ein Solitär der deutschen Literatur. Am Surrealismus und der Dekadenzliteratur geschult, wird die Sprache hier zu einem Instrument der Wahrnehmung. Seine Ausflüge in die Weird Fiction sind ebenso Programm wie das Zerschmettern jeglicher Realität.
Täglich Texte und Betrachtungen.
Wir spazierten durch verlassenes und vergessenes Land, wir spazierten also durch die Kemptener Kälte, weil es stets die frische Luft ist, die sich am besten atmen lässt.


Es gab Erste. Diese Ersten waren viele. Sie hatten sich daran gewöhnt, ihre Hände verschollen zu wissen. Ihr Mund von einem weißen Band fortgetragen, das vor ihren blass marmorierten Stirnen davonwehte, während sie sich ins Dunkel drehten ohne jemals wiederzukehren und für immer dort stehen blieben, von wo aus sie gerufen worden waren. Unbewusst streifen die, deren Namen noch unausgesprochen nicht zu Asche zerfallen sind, sie in den Straßen und auf den Feldern. Das Einzige, was sie von ihnen wahrnehmen, so sie wach und vermöge sind, ist allenfalls ein eisiger Luftzug, der rückwärts in der Zeit all die Türen verschließt, die jene sich zeit ihres verbleibenden Lebens offenzuhalten gedenken.
Es würden Weitere folgen – bis bald kein Name mehr in dieser Welt vorhanden, ich jene noch geschlossene Tür passieren muss.
Ich habe Angst – denn:
Müsste ich dann fortan und ewig in diesem in der Fremde drohenden Meer bestialisch aufgepellter Herzen wandeln, würde ich die Götter wohl bitten, mir das Licht von der Haut zu nehmen.
Ich müsste dunkeln, um im Dunkel zu sein.
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Erzählen und Nacherzählen der traditionellen Robin-Hood-Geschichten dazu geführt, dass eine schier unendliche Vielzahl von Interpretationen entstanden ist, die sich in Comics, Accessoires, Filmen, TV-Serien, Computerspielen usw. niederschlägt. Da es an unbestrittenen historischen Beweisen mangelt, hat jeder „Geschichtenerzähler“ die Gelegenheit genutzt, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und der beliebten Legende eigene Wendungen und Verzierungen hinzuzufügen. Infolgedessen hat die Fiktion über die Tatsachen gesiegt und eine Marke geschaffen, die als Symbol der Popkultur millionenfach reicher ist als eine echte historische Figur je sein könnte.
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