Im Traum sah Sebastian alle toten Menschen, aufgestapelt, über den Horizont der Erdscheibe schwappend wie ausgebeinte Rinderhälften in den abyssalen Rinnstein rutschen. Ihre Ausdünstungen verwesten die Luft, die sich in seine Lungen verirrte und seinen Körper lähmte. Sein Atem gerann und zerfiel in tausend Stücke, die sich von ihm fortbewegten. Die Bäume schwiegen. Er hörte keine Vögel und spürte keinen Wind. Dann aber betraten fünf Tänzer die Lichtung, auf der er stand, Engel in ihrer verkommenen Reinheit, die sich betrunken und wie von Sinnen bewegten. Ein schwarzgekleideter, dürrer Mann mit Borkengesicht näherte sich langsam von links. In seinen Augen waren ›Rote Kobolde‹ gefangen und taxierten die Umgebung. Er beugte sich nach vorne und spuckte aus, traf einen langgestreckten Käfer, der sich zum Trocknen auf den Rücken wälzte. Lange betrachtete Sebastian die ominösen Seraphim und dann die Gestalt, die ihren Zeigefinger in die Luft streckte. Sofort begann dieser, sich in einen Ast zu verwandeln, dessen knorriges Ende Zweige auffächern ließ, die sich mit einem nahegelegenen Baum verbanden.

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