Cornelius liegt wach

Wild kam der Mond um die Ecke gerudert, eine farbige Wolkenbank dazu nutzend, nicht in die schattigen Giebel der Häuser zu donnern. Er war eindeutig zu schnell, das Himmelzelt glatt um diese Zeit. Dann aber fing er sich, zunächst in den Ästen der alten Ulme, die, unsichtbar, weil unter der Erde, mit ihrem Wurzelwerk den Fluss vorwärts trieb, und trat dann, Halt gefunden habend, seinen abendlichen Dienst an. Der gute Nachtwächter, ein verlässlicher Kumpan der leeren Räume da oben, entdeckt so manch frivoles Geschehen, aber er schweigt als Lampe und als Geheimnisträger. Cornelius dient er als Grund dafür, wach zu liegen.

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