Als Cornelius das Laboratorium betrat, galvanisierte der Meister Vollpferd justament seine Augäpfel.
“Du erscheinst mir jetzt rot!” rief er dem jungen Alchymisten zu. “Was wohl, wenn ich die Stromstärke steigere? Es ist gerade so, als ob man dich in dein Gegenteil verkehrte!”
“Ich glaube viel mehr, dass ihr bald erblinden werdet mit all den Volta-Experimenten! Die Weltformel, das ist allein die Liebe!”
“Das spricht nicht dein Kopf und schon gar nicht dein Herz, wie du glaubst! Die Lenden sinds.”
“Ach, und wenn”, sagte der Cornelius müde ob der frischen Begegnung mit dem diabolen Keksedieb, worüber er eigentlich das Wort führen wollt, und warf sich auf die staubbelasteten Polster.
“Es findet sich in allem alles!” Meister Vollpferd blitzelte und brutzelte. “In dir ist bereits das Müde und Schlaffe sichtbar, so wie in mir die Ungeburt, der Impuls und Drang zum Leben hin, noch fleischlos, rein und – sozusagen – der Gedanke daran. Alles was wird und noch nicht ist, oder vielleicht niemals sein wird. Denn, was ist aus all dem geworden, frage ich, das niemals wurde! Das, mein lieber Cornelius, muss schließlich auch irgendwo sein.”
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