Er schreitet über die Wolken als wären sie aus Luft
(was sie auch sind)
Das Jetzt wird lange her sein
wenn ich beginne zu sprechen
von Dingen die waren Dingen
die nie sein werden aber im
Moment festgehalten werden von
den Gedanken den schönen wie
den lästigen sich wiegend wie
grüne Zweige entdeckt schon
von Vögeln und ihrem richtungsweisenden Flug
Er bevorzugte Inselromane, irgendwas Düsteres
in der Einsamkeit
(als ein Gedicht aufschnappte
zerrte er es mit seinem
Ledergürtel wieder fest)
Monat: Januar 2025 (Seite 1 von 3)
Morse ist ein interessanterer Charakter. Er ist ein Mann, der den Leser fasziniert, dem man aber auch mit Vorbehalten gegenübersteht. Lewis findet ihn zuweilen unnötig grob, und das ist er auch. Morse ist ein Effekthascher wie viele großen Detektive, und seine Grobheit dient dazu, die Leute aufzurütteln. Außerdem ist er ein rasender Egoist. Er sagt den Leuten, die er trifft, ziemlich oft, dass er “den besten Verstand in ganz Oxford” hat. Interessanterweise zeigt er es dann auch. Morse vereint viele widersprüchliche Charaktereigenschaften. Bewunderung und Abscheu liegen nah beieinander, und das ist der Grund, warum Morse so ein überragendes literarisches Gesicht und Gewicht trägt.
Dabei musste Colin Dexter nicht lange nachdenken, wie er seinen Inspektor anlegt. Er nahm sich selbst als Vorbild. Nicht nur, was das Interesse an Bier, englischer Literatur, kryptischen Kreuzworträtseln usw. betrifft, sondern gerade von der Persönlichkeit. Beim Lesen der Morse-Romane hat man unweigerlich das Gefühl, Colin Dexter selbst vor sich zu haben und nicht etwa nur eine fiktive Figur. Morse kennt – wie Dexter – seine Fehler nur zu genau, ist aber nicht imstande, sich für sie zu entschuldigen.
Im dritten Roman der Serie – Die schweigende Welt des Nicholas Quinn – bekommen wir eine Figur, der Dexter durch seine eigenen Lebenserfahrungen Glaubwürdigkeit verleiht. Natürlich sind all diese Romane im Milieu des Oxford-Bildungssystems angelegt, weil Dexter sich dort hervorragend auskannte. Dexter war ein Lehrer, der wegen Taubheit in den Ruhestand gehen musste. Danach nahm er eine Stelle in der Prüfungskommission an, die der des Nicholas Quinn im Roman ziemlich ähnlich ist. Quinn bekommt den Zuschlag im Verband für Auslandsprüfungen, obwohl er fast taub ist. Nicht lange danach wird er – mit Zyankali vergiftet – aufgefunden. Es sollte zwar wie Selbstmord aussehen, aber Morse lässt sich wie gewöhnlich nicht täuschen.
Später im Roman findet Morse heraus, dass Quinn ein außergewöhnlicher Lippenleser war und etwas belauscht hatte, das man eigentlich nicht verstehen konnte, wenn man nicht über dieses Talent verfügte. Dexter geht darauf ein, wie Morse herausfindet, dass bestimmte Buchstaben für Lippenleser schwer zu unterscheiden sind. Er verhaftet den falschen Mann und stellt dann fest, dass er aufgrund der Ähnlichkeit zwischen dem Namen des tatsächlichen Mörders und dem des Verhafteten auf die falsche Person kam.
Es ist fast so, als ob Dexter sich in diesem Roman selbst in zwei Teile spaltete. Da ist sein Alter Ego Morse und gleichzeitig das Opfer – ein Abbild seiner eigenen Taubheit. Die Romane sind nicht zuletzt deshalb so interessant zu lesen, weil Dexters Wissen, das überall einfließt, eher persönlich als recherchiert ist. Er kennt Oxford; und jeder, der gerne durch die berühmteste aller Universitätsstädte geführt wird, ist hier an der richtigen Adresse. Tatsächlich sucht Dexter in keinem Roman dieselben Teile Oxfords auf. Gelegentlich wird eine Hauptverkehrsstraße wie die Woodstock Road erwähnt, aber nie dieselben Gebäude, Pubs oder Vororte, so dass am Ende ein kompaktes Panorama entsteht.
Im Grunde sticht aus den 13 Romanen kein einziger wie ein Turm hervor. Sie alle sind hinterhältig und voller Ablenkungsmanöver, und auch wenn man noch so gut aufpasst, wird man am Ende überrascht sein, wenn Morse alles für den Leser und einen verblüfften Lewis aufdröselt.
Vor mehr als zwei Jahren verschwand Valerie Taylor, eine siebzehnjährige Schülerin der Roger Bacon School in der Nähe von Oxford, unter mysteriösen Umständen. Inspector Morses Kollegen von der Polizei fanden trotz intensiver Nachforschungen nichts heraus. Warum also den Fall jetzt wieder aufrollen, wo die Spuren längst kalt sind und die Erinnerungen verblassen? Sicherlich laufen jedes Jahr Hunderte von Mädchen von zu Hause weg und machen sich auf den Weg zu den hellen Lichtern der Großstadt. Morse bevorzugte eine Leiche: eine Leiche, die eines unnatürlichen Todes gestorben ist. Und sehr bald bekommt er eine.
Colin Dexters zweiter Roman ist voller roter Heringe, falscher Fährten also, die äußerst unterhaltsam sind, weil Morse sie selbst legt und dann, wenn wir mit ihm in der Sackgasse angekommen sind, wieder verwirft. Morse springt von einer Idee zur nächsten, operiert oft mit ein paar fragwürdigen Fakten und zieht daraus wackelige Schlüsse. Er verzweifelt, nachdem eine Theorie nach der anderen ins Gras beißt, aber am Ende bekommt er doch noch Recht. Es ist eine sehr verschwenderische Art, Detektivarbeit zu leisten, und es steckt nicht viel Logik dahinter; Morse stolpert fast zufällig über die Lösung des Verbrechens. All das macht die Lektüre des Romans zu einer sehr akademischen Übung, und es ist gerade das, was Colin Dexter vom Rest seiner Kollegen abhebt.
Tatsächlich ist dieser Roman ein Paradebeispiel für die Aussage: “Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag.” Dieser Satz von Sherlock Holmes fasst Morses Methode, den Fall zu lösen, gut zusammen.
Man tut gut daran, bereits den ersten Band gelesen zu haben, um sich an Morses Eigentümlichkeiten zu gewöhnen, und das trifft auch auf Colin Dexters Schreibstil zu, der sich erheblich vom Mainstream unterscheidet. Tatsächlich ist Morse weit davon entfernt, ein verweichlichter, politisch korrekter Typ zu sein. Er raucht, mag Pornografie, säuft regelrecht und flucht manchmal wie ein Bierkutscher. Und gerade deshalb ist der Roman charmant und unapologetisch ehrlich, wobei Dexter sämtliche Klischees des Kriminalromans untergräbt. Noch stehen die ganz großen Romane um Morse aus, aber die zunehmende Kompaktheit und Perfektion macht bereits einen großen Schritt nach vorne. Dabei benötigt Colin Dexter keine literarischen Tricks oder avantgarde Techniken, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu gewinnen, er tut das mit einer Raffinesse, die schlicht umwerfend ist.
Und bereits jetzt tut sich etwas in der Beziehung zwischen Morse und Lewis, der übrigens keineswegs dessen Watson ist, wie so oft behauptet wird. Der Kontrast zwischen Morse und Lewis ist zwar vorhanden, aber ganz anders wie Watson, der Sherlock intellektuell völlig unterlegen ist und die Geschichten des großen Detektivs aus seiner Warte betrachtet, ist Lewis nicht immer einverstanden, mit dem, was Morse treibt, auch wenn er sich fragt, mit welchen Kunststückchen er seine Fälle eigentlich löst. So ist Lewis geradlinig, während Morse geistige Verrenkungen fabriziert, die äußerst abenteuerlich sind, und denen Lewis deshalb nicht folgen kann.
Die Erinnerung ist der Kern der Muschel, der zur Perle wird, durch Verletzung des tiefen Mantelgewebes verursacht, als gäbe es ein Seelen-Aragonit, aus dem die spitzpyramiden Kristalle ihre Form dem häufigsten Traum angleichen, an den man sich gerade aufgrund seiner Häufigkeit nicht erinnern wird. So verwoben ist nämlich dieser Traum mit dem ehemals gespeicherten Eindrücken, dass bald nicht mehr klar erscheint, wer da ins Becken griff, um das darin sichtbare Bild zu fassen. Oder ob nicht umgekehrt aus dem Teich eine Hand sich streckte, sein Ebenbild zu berühren, das dann unter der Berührung Wellen warf, und ob es sich nicht auch bei dem Wasserwesen nur um den Traum des Wasserwesens handelte, an den es sich, weil häufig geträumt, nicht erinnert.
Die Erinnerung ist also nur (mag sein) die Komposition verschiedener Inhalte, die man auch zu denken fähig ist. Denn so wie die Klänge der Musik aus dem Nirgendwo zu kommen scheinen – was wiederum nicht sein kann, da das Nichts kein Musik-Molekül besitzt – sind es die schönen Schattierungen jener Episoden, die man sich wünscht, die sich zu einem Reigen auf die Gedankenäste setzen, um von dort gepflückt und neu angeordnet zu werden. Und ich frage mich, wie man sich an Dinge erinnern kann, die nie geschehen sind, und ob man das Innere der Erinnerung je wirklich wahrgenommen hat, als man die Empfindung speicherte, oder ob das Geschehen sich nicht durch meine Erinnerung überhaupt ereignete. Und ich beantworte mir die Frage mit: Ja, so ähnlich, aber anders.



Der Garten der Ungeheuer
In einem Tal in der Nähe des Dorfes Bomarzo in Italien liegt ein geheimnisvoller Garten, der unter vielen Namen bekannt ist. Manche nennen ihn wegen seiner Nähe zum Dorf den Garten von Bomarzo. Sein Schöpfer nannte ihn Sacro Bosco oder Heiliger Hain. Aber die meisten kennen diesen wundersamen Ort als den Garten der Monster, aus Gründen, die jedem, der ihn betritt, klar sind.
Im üppigen Grün des Gartens verstecken sich Dutzende seltsamer Steinmonster und hoch aufragender Statuen, die alle aus dem Vulkangestein der Umgebung gehauen wurden.

Frühlingserwachen mit entferntem Honiggeruch, Kaffee weht schillernd durch den Flur, Schafscheiße ganz sanft im Rachen, prägnante Wolle, Pulloverpollen, der blühende Garten, tempus fugit.
Ich kann das Jetzt riechen, zumindest eine Femtosekunde lang, sogar die Linzer Torte von letzter Woche, deren Krumen im wasserblauen Kunstfaser-Flokati keimen. Und wer weiß: eines Tages hängen vielleicht Kuchennüsse an den jungen Trieben und man wäre bald von einem Schlaraffenland umzingelt, von dem mörderischen Wehklagen schmerzender Bäuche.
Ein unruhiges Flackern, wie es die Erinnerung manchmal inszeniert; der Versuch einer Verschleierung, weil all das Außen nur umgestülptes, ausgestülptes Innen ist – Nordgeschmack, erfüllt von diesen zutiefst entschlossenen Wassern; des Geistes Dämmerung sinkt nieder. Die Luft blaupauste für einen Sommerbrand.
Es ist immer das verlorene Paradies (Hy Brysail), das auch die Iren an klaren Tagen erblicken. Selbst in der zum Tausendsten Male gesehenen Häuserfront sehe ich ins Unendliche, sehe die Variation der Dinge.
Über dem Land liegt nichts als Raum, in den die Sonne an diesem Tag hineinstoßen wird, die ersten Vögel räuspern sich schon, das Hungergrollen der Mägen rollt von Wipf zu Wipf. Was vergangen ist, erwacht erneut, doch es weiß nichts von gestern und beginnt damit, alles so zu tun, wie es das große Unbekannte vorsieht.
Wenn nichts aus einem bestimmten Grund geschieht, dann ist der Anblick eines ruhenden Dorfes, bevor Eos erscheint, eine der schönsten Sinnlosigkeiten, die es gibt.
Ich schlafe nur, um mich zu rechtfertigen.
Ich komme aus vielen Generationen und Schmutz.


Die Anunnaki und ihre Rolle in der Menschheitsgeschichte
Die Anunnaki sind Wesen der alten sumerischen Mythologie, die tiefe Spuren in der Geschichte der Menschheit hinterlassen haben. In den alten Texten werden sie als mächtige Götter beschrieben, die in ferner Vergangenheit die Erde verließen und versprachen, eines Tages zurückzukehren. Interessanterweise gibt es weltweit in den Mythen verschiedener Kulturen unübersehbare Parallelen, in denen von Schöpfergöttern die Rede ist, die die Menschheit verlassen haben, aber ihre Rückkehr ankündigen.
Weiterlesen
Skizze
Alles, was wir herstellen, hat einen Geist (innewohnen). Die Atome wollen zusammendrängen, sie wollen sich vereinen. Warum nur?

Poeme sind
… Zaubersprüche. Sie schließen das Bewusstsein für das Universum auf, das hineinkommt (leise wuchtig) und trotzdem nichts aus den Fugen gerät.
I,
Wenn wir wirklich sehr vorsichtig sind mit
Der Wahrheit, dürfen wir unsere Laster behalten,
Zumindest behaupten das die alten Bücher,
Die hinter der Kommode in der Küche
Deiner Mutter sitzen, ihre Flügel strecken, flattern.
Aufmerksam wurde ich durch ein knarzendes
Dielenbrett. Worauf spielt es an? Im
Universum geht Energie nur dann verloren,
Wenn wir nicht mehr sind.
II,
Der gespannte Gummi wäre lieber die Saite
Einer Konzertguitarre, erträgt das Spiel
Der hüpfenden Beine jedoch klaglos, denn
In der Vergangenheit gab es einige Vorkommnisse,
Von denen die Mädchen wussten. Wer in einem
Solchen Ausmaß Bescheid weiß, ist längst
Kein Gegner mehr, sondern jemand, der
Die weite Reise tun muss, und ahnt,
Dass er selbst viele künstliche Stoffe enthält.
III,
Ich springe nicht gern in dieses Wasser hinein,
Das vor Entengrütze steht; verloren
Geglaubt das Schmuckstück, eine Vermutung nur.
Könnte man hineinsehen, hätte man
Überhaupt Augen, um Vergessenes zu betrachten,
Stünde ich nicht hier im Regen, um darauf
Zu warten, bis das Geschmeide mir
Auf den Kopf fällt. Jetzt reichst du mir
Meine Badehose und sagst, es wäre besser so.
: und dann pfählen wir
die Nacht vielleicht
ihren Schmetterling. Lass
es fahren, wir wissen es doch
ohnehin niemals genau! Kannst
du dich erinnern?
Das Feuer sang, es sang
atonale Giguen
auf dem Rücken des Holzes,
die Glut eine Stadt im Fluge. Je
mand spielte die Grasflöte memorierend, tat
Klänge hinein, einer Flüssigkeit entnommen,
die durch Dachleisten nieselt. Sonderbare
Keimlinge, nabelfrei, trugen
Schlachtplatten durch ein
Gewirr tiefer Stimmen, lose,
majestätisch, kühn. Ach,
der Luftzug einer Seele, ein
fünfter Wind im Würfel einer Kluft. Die
Augenzahl wie die Tage unbekannt.
In 19th century New England, Rhode Island and other parts of the country experienced an outbreak of tuberculosis known as “consumption. There, in the winter of 1892, the Brown family in the quiet town of Exeter fell victim to this merciless disease. It first claimed the life of Mary in 1883, then her daughter Mary Olive in 1888, and then Mercy herself in 1892. As the town mourned the loss of yet another person to this insidious disease, rumors of a more sinister nature began to circulate. Desperate for answers and to save their community from further suffering, the villagers turned to a belief deeply rooted in folklore – the existence of vampires.
Weiterlesen
Sehr guter Zusatz. Bereichert das ganze enorm. Danke!
Ergänzung: Keith Richards spielte in Fluch der Karibik Teil 3 und 4 mit. Er übernahm die Rolle des Kapitän Teague,…
Die Swamp-Helden wirken auf mich etwas weit hergeholt. Um tiefgründige Wahrheiten über die menschliche Natur zu vermitteln, hätte ich eher…
Oh,dem stimme ich völlig zu! Danke für den Kommentar!
Vielen Dank. Ich denke, dass Mangas, Comic- und Mangamessen und Filme ebenfalls einen großen Einfluss auf die Verbreitung von Comics…