Poeme

Die Strophen der Glocke

Das Dorf war voller Figuren, die sich aus dem Schatten wölbten.
Damals konnte ich sie nicht sehen, erst sehr viele Jahre später
fiel es mir wieder ein. Es fiel mir zum ersten Mal ein, als ich
eine gedankliche Reise unternahm, um zu sehen, ob sich
meine Erinnerung schon verändert hat. Es war also immer
etwas da draußen, der Sommer stets nur eine Erwartung.

Einst ein Läuten, gar nicht fern vom Standort
des großen Klangspektrums; ein Ritter könnte klirren, aber
er könnte nicht seinen Kopf abnehmen
wie der Hesse im schläfrigen Dorf, dem der Lehrer die Leviten las –
oder etwas anderes las, das die Strafe bedingt. Ein
Landstrich der Feen, menschenschlächterisches Nichtmenschengeschlecht,
blutsäuferische Bluttäufer, rotgestrickt und ohne Ort.

Wir haben unsere Sicheln abgeschliffen, ein warnendes Syndrom,
um die Glocke zu begleiten durch den Lehm.
Ein festsitzender Strunk wird uns die Ausrede sein,
verzögert anzulangen. Die Schattengesichter federn
ihre fragilen Züge durch eine Reihe unüberlegter Handlungen.

Published by M.E.P.

Warum nicht?

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