Gezirp schüchterner Lippen

Dann, wenn deine Augen halb im Schatten liegen, in jenem Schatten, der sich räuspert, der aufbegehrt wie alle Schatten, die das Dunkel einer Wand in ihrer Nähe wissen, dann, wenn das wohltemperierte Geschehen in deiner Atemsprache Stille hinterläßt, nichts als Stille in den Gassen, die wir entlang schlendern, die Fassaden versperren den Weg, bis wir nahe genug gekommen sind, dann sammeln sich flüssige Gespräche in einem Flakon. Ich will dich ja fangen, aber du nimmst nicht Reißaus. Im Mond gehen die Fensterläden langsam auf. Der Tag am Springbrunnen geht zu Ende. Dort hattest du dich als wiederkehrenden Tropfen verkleidet, so dass ich dich zunächst nicht entdecken konnte. Jetzt vernehme ich das Gezirp deiner schüchternen Lippen, offenbarst du mir deine Haut, die nach Zimt schmeckt. Du legst die Bilder, die dich umgeben, nur ab, um dich ins Wasser zu beugen, die Bibliothek hinter den Spiegeln zu bestaunen. Und weil ich nicht wusste, wo all diese Dinge herkommen, sagtest du noch einmal : »Ich kann es dir nicht sagen, ich werde es dir atmen.«

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