Kult!

Monat: Dezember 2024 (Seite 1 von 2)

Bizarre Kleinigkeiten

Wenn meine Träume unerträglich für sie wurden, sprach sie in der Dunkelheit auf mich ein, anstatt wegzulaufen. Ich vernahm das Stimmengewirr der Toten, unter das sich ihre helle Stimme mischte, die durch den gewaltigen Ton der Angst mich an meine Verantwortung erinnerte, die ich für sie habe, und so erwachte ich, ohne jedoch die Trugbilder abwenden zu können. Alle Schatten verwandelten sich in kriechende Erinnerungen, in totgeschlagene Fingerzeige im Embryonenstadium. Nichts wäre mir willkommener gewesen, als alle Tage lang zu schweigen. Ich bedaure zutiefst, was ich bin – jetzt führe ich sie an den Ort, an dem ich das wurde, was sie liebte und fürchtete zu gleichen Teilen. Ich führe sie an den magnetischen Mittelpunkt der bizarren Kleinigkeiten, die wie in einem Museum darauf warten, betrachtet zu werden, bewegungsunfähig, an sich unsichtbar. Nur Reize und Impulse, nur bestätigt durch unsere Beobachtung erfüllen wir die Leere, die uns ein Spiegel ist. Ich werfe ihr Blicke zu, während ich das Dorf in der Halbtotalen betrachte. Nichts hat sich verändert: Leere, die damit beschäftigt ist, nicht zu existieren. Genauso wenig wie du, die ich hier dennoch zu finden hoffe, damit ich euch beide verschmelzen lassen kann.

Athanator

wie plötzlich sich allerdings die zeit beschleunigt hat – und in einem wahren veitstanz immer weiter fahrt aufnimmt, das ist einfach ungeheuerlich, weiß man nicht, dass cornelius schlehenfeuer dafür verantwortlich ist. Das möchte ich Ihnen sagen : der alchymist schob etwas unverträgliches in seinen athanator und … Sie sehen es ja.

Farinelli

als ich dann anfing zu singen, dachte ich, dass ich singe, um Sänger zu werden, dass ich auf die Uhr fünf nach acht sah, das Morgenlied in der dritten Klasse, ein hohes Gezwitscher, fast wie Farinelli, der Kastrat, die Glocken noch nicht in Betrieb, aber dann sackte mir der Kehlkopf eine halbe Oktave ab, die Stimmlippen gedehnt & ich sang nicht mehr, ich gurgelte nur noch, bis ich meinen Bariton fand, natürlich den hohen Bariton. Man könnte doch Geisterhymnen singen, sang ich Geisterhymnen. Man könnte doch Moorleichen besingen, besang ich Moorleichen, denen man die Brustwarzen in Scheiben geschnitten hatte, auf dass sie keine Könige mehr seien, aber tanzten.
Zwar bekam ich das nicht, um ihnen die Prozession der toten Clowns zu singen, aber weit von der Vokation war ich nicht entfernt.

Der Phänomenbereich: Sprache als Struktur, nicht als Äußerung einer kommunikativen Handlung. Um die écriture nicht körperlos zu lassen, muss ich sprechen vor allem dann, wenn ich die kommunikative Sprache hinter mir lasse; da winde ich mich aus dem Wandler – das ist wie Geistsein, neue Substanz ohne mich, die Quelle, neuer Körper allüberall, Ton ist Berührung, Händeschütteln, mehr

Sommer der Nacht / Dan Simmons

Liest man sich etwas in die Reviews zu Summer Of Night ein, wird man immer wieder auf die Vergleiche mit Stephen Kings ES stoßen. Sollte der Vergleich gerechtfertigt sein, ist Simmons mit diesem Roman gescheitert. Betrachtet man Summer Of Night für sich und sieht die Parallelen als im Horror-Genre übliches Setting an, liest man dieses Buch nicht ohne Gewinn, auch wenn es gegenüber anderen Simmons-Büchern durchaus abfällt.

Nach eigenen Angaben ging es Simmons nicht so sehr um “Monster” als um die Geheimnisse einer Kindheit in Elm Haven, Illinois um 1960 herum. Eine Zeit, die für Kinder eine relative Unschuld bedeutete, mit langen Sommertagen und vergessener Freiheit, einer Zeit, in der man morgens sein Fahrrad nehmen und erst lange nach Einbruch der Dunkelheit zurückkehren konnte, ohne sich irgendwelche Sorgen zu machen.

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Manche Türen kommen den Flur entlang

Es ist ein schwieriges Unterfangen in einer Welt zu existieren, von der man weder weiß, wie sie funktioniert, noch, wie man es überhaupt herausfinden kann. Dieses Problem haben – zugegeben – die Wenigsten. Ihre putzigen Probleme sind ein steter Anker der illusorischen Sicherheit, für die wir eigentlich alle mehr oder weniger Konditioniert werden. Nur funktioniert das halluzinogene Gespinst immer weniger und immer mehr werden durch die großen Risse im Netz fallen. Sie werden eines Tages vor sich selbst Rechenschaft ablegen und zugeben müssen, dass alles, was man ihnen in der Schule beigebracht hat, erstunken und erlogen ist. Aber wem ist dabei ein Vorwurf zu machen? Wer ist der eigentliche Interpret dieser konstanten und anhaltenden Desinformation? Natürlich ist es ein undurchdringliches Gestrüpp aus Wissenschaft (die keine ist), Medien (die längst schon korrumpiert sind), und Politik (von der noch nie etwas zu halten war). Wir bewegen uns im Dunklen und ich selbst bin hin und her gerissen, ob ich nicht lieber dort geblieben wäre, unter den Schafen, die aus ihrem tiefen Schlaf gar nicht herauswollen. Aber manche Türen öffnet man gar nicht absichtlich, sondern eher im Vorbeigehen. Zufällig. Oder die Tür ist beweglich und rauscht von alleine den langen Flur entlang, bis einem gar nichts anderes übrig bleibt als sie zu öffnen, um nicht von ihr erdrückt zu werden.

Natürlich ist es völliger Nonsense, darüber zu sprechen. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Ich komme mit dieser Isolation durchaus zurecht, die über die Jahrzehnte immer mehr zugenommen hat, aber – wenn ich ehrlich bin – schon immer der wesentliche Faktor meines Lebens gewesen ist. Viele Dinge, die ich Tat, wurden klein; und auch das Arbeiten an diesem oder jenem Blog ist ein grober Unfug, der nur dadurch erklärt werden kann, dass man sich selbst ein paar Notizen hinterlässt. Es ist gar kein Widerspruch, sich für Sherlock Holmes oder Donald Duck und Quantenphysik zu interessieren, für Freddy Krueger und Astrophysik. Für kleine Gespenster und Spuk und für ein gutes Kochrezept, Vinyl und Philosophie. Es war schon immer ein großes Ärgernis für mich, in diesem lächerlichen Land zu leben, obwohl es natürlich Vorteile hat, von Idioten umgeben zu sein.

Doyle, Dickens und der Spiritualismus

Die Fox-Schwestern

Es war kurz vor Mitternacht Ende März 1848, als die beiden Mädchen Katie und Maggie Fox aus ihrem gemeinsamen Schlafzimmer in Hydesville, New York, nach ihren Eltern riefen. Rätselhafte Klopfgeräusche hallten durch das Zimmer und hielten die Mädchen wach. Die Familie Fox durchsuchte das Haus bei Kerzenlicht, konnte aber keine Quelle für die Geräusche finden. In der nächsten Nacht waren die Geräusche wieder da. Und in der folgenden Nacht – und jede Nacht in den nächsten zwei Wochen. Das Klopfen dauerte jede Nacht mehrere Stunden und machte die Familie Fuchs ängstlich, verwirrt und müde.

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Die Phantome des Franz Hellens

Von Franz Hellens ist heute kaum noch mehr als dieses traurige Gemälde zu finden, das Modigliani gemalt hat, der als Künstler bekannter ist als sein Modell. 1881 in Brüssel geboren, und für den Dienst an der Waffe für untauglich befunden, ließ er den ersten Weltkrieg in Nizza vorbeiziehen, wo er auch Modigliani begegnete, und seiner zukünftigen Frau Maria Marcovna. In einem späteren Buch voller Aufsätze und Erinnerungen mit dem Titel Geheime Dokumente, erzählt Hellens, wie Modiglini das Portrait in ein paar wenigen Stunden aufs Papier geschleudert hatte, während, unterbrochen von gelegentlichen Spaziergängen an der frischen Luft, drei Liter Wein durch seine Kehle rannen. Hellens und Maria waren von dem Portrait nicht begeistert. Er beschreibt seinen Eindruck in einer seiner besten Geschichten, Der Hellseher:

„… es war lebendig, lebhaft; ‘es sprach’, wie manche Kenner sagen würden. Aber es hatte wirklich keine Ähnlichkeit.
Es muss gesagt werden, dass der Maler nicht für einen einzigen Augenblick daran dachte, dem Gesicht, das er vor sich hatte, zu schmeicheln. Es war seltsam in die Länge gezogen; das Oval des Gesichts derart zu strecken hebt ohne Zweifel eine charaktervolle Schlankheit hervor, einen Charakter aber, der nicht dem meinen entspricht. Außerdem hatte er die Schultern völlig weggelassen, so dass das wenige, das auf dem Portrait vom Körper zu sehen ist, noch weiter zum Fehlen des Volumens beiträgt, wie es nicht von dem, der ihm saß, stammen konnte. Letztlich sind die wenigen Falten, die damals bereits mein Gesicht zierten, übertrieben dargestellt worden. Das Portrait atmet eine geistige und körperliche Erschöpfung, gerechtfertigt durch das schwierige Leben, das ich bis dahin gelebt hatte. Trotz allem war ich am meisten von diesem jugendlichen, sogar kindlichen Ausdruck beeindruckt, genauso unverhältnismäßig und paradox wie der Rest, der sich aus der absichtlichen Fragilität der Konstruktion ergibt. Da war auch noch etwas anderes, das ich allerdings nicht erklären konnte.“

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Die Gasse der dunklen Läden / Patrick Modiano

In Patrick Modianos Erzählungen dreht sich fast alles um die Erinnerung, dieser schwer fassbaren Eigenschaft.

“Ich bin nichts” lautet dann auch der erste Satz in “Die Gasse der dunklen Läden” von 1978. In Modianos Welt bestehen wir aus unseren Erinnerungen, unserer Geschichte, den Geschichten, die wir über unser Leben konstruieren. Wenn wir uns nicht daran erinnern, wer wir sind, sind wir dann überhaupt?

Der Protagonist Guy Rolland verlor vor 15 Jahren bei einem mysteriösen Unfall sein Gedächtnis, bis ihn der Privatdetektiv Hutte bei sich eine Anstellung verschaffte.

Als Hutte sich zur Ruhe setzt und nach Nizza zieht, übernimmt Guy die Aufgabe, herauszufinden, wer er wirklich ist, denn sein augenblicklicher Name ist nur eine künstliche Identität.

Mit Hilfe von Fotos, kleinen Hinweisen, Telefonbüchern und Gesprächen mit verschiedenen Personen setzt er sein Leben langsam zusammen, aber es ist eine verschlungene Straße mit vielen Löchern. Jeder Hinweis führt zu einem anderen; manchmal denkt er, er habe herausgefunden, wer er ist, nur um kurz darauf Beweise dafür zu finden, dass er doch ein anderer ist. Ist er Pedro Stern oder McEvoy? Wie lautet der Name der Frau auf dem Bild, die er wiedererkennt? Warum sind sie aus Paris geflohen? Es häufen sich die Fragen und es gibt kaum Antworten. Guy tappt im Dunkeln, in einer fast filmischen und traumhaften Welt, bevölkert von einer Vielzahl mehr oder weniger seltsamer Figuren. Auf der Grundlage der wenigen Informationen beginnt Guy, eine Geschichte zu erzählen, aber ist es wirklich so gewesen oder erzählt er sie nur, um zumindest eine eigene Geschichte damit festzuhalten?

Das Buch wird langsamer, als er beginnt, die scheinbar endlosen Hinweise auf das Rätsel um seine Identität zu lösen, und der Roman verwandelt sich von einem Detektivroman in einen Roman der Reflexion und Kontemplation, als Guy erkennt, dass der Schlüssel zur Entdeckung seines vergangenen Lebens von der Besatzung Frankreichs abhängt.

Modianos Stil ist einerseits klar in seinen Abläufen, und noch präziser, wenn er sich damit befasst, zu erkunden, wie das Gedächtnis funktioniert und was den Erinnerungsmechanismus jeweils auslöst. Und so erinnert der Roman an die Filme von Alain Resnais (Letztes Jahr in Marienbad, dessen Drehbuch Alain Robbe-Grillet verfasste), die die Beziehung zwischen Bewusstsein, Erinnerung und Vorstellungskraft erforschen.

“Die Gasse der dunklen Läden” ist ein melancholischer und unheimlicher Roman mit einer Rahmenhandlung, die genauso gut ein sehr konventioneller Krimi hätte werden können. Die fragmentierte Erzählung und die umgekehrte Chronologie machen ihn jedoch alles andere als konventionell. Wie üblich schreibt Modiano mit einer begnadeten leichten Hand. Schnell kann es deshalb sein, die kleinen wunderbaren Details in der Sprache und den Beschreibungen der Umgebung zu verlieren. Einige Kapitel sind nur eine Seite lang und bestehen aus Listen mit Namen, Adressen und Telefonnummern. Aber selbst in diesen Listen gelingt es ihm, die Poesie des Verlorenen sprechen zu lassen.

Modiano beschäftigt sich oft mit der tückischen Natur der Erinnerung und ihren Unzulänglichkeiten. Für ihn sind sowohl die Erinnerung als auch die Identität fließend und flüchtig, sie verändern sich ständig.

Für diesen Roman erhielt Modiano 1978 den renommierten Prix Goncourt für die nahtlose Integration des Psychologischen und Existenziellen in das oft formelhafte Genre der Detektivliteratur. Er ist ebenso erfreulich wegen seiner erwartbaren Szenen voller Spannung und Geheimnis als auch wegen der oft tiefgründigen Analyse von Identität und Erinnerung, die alle in unverblümter, geradliniger Ego-Prosa präsentiert werden, die der von Meursault in Albert Camus’ “Der Fremde” nicht unähnlich ist. Wie seinem Nobelpreisträger-Kollege gelingt es ihm, die komplexen Themen, die er behandelt, zugänglich zu gestalten, während andersherum die zahlreichen Charaktere und Anekdoten unüberschaubar bleiben.

So kam es

Wir driften im wasserblauen Ozean
in wasserblauen Blumen fort von
allen Leibern, die wir bewohnt, die

wir an Tische setzten, und manchmal
kam uns das nur so vor. Aber eines
war unaufhaltsam aus uns geworden:

das Rinnsal, der Spuk, oder die
Bresche, die fast ausschließlich mit
wütenden Lücken gefüllt sich fand.

This is how it happened

We drift away in the water-blue ocean, 
in water-blue flowers, from
all the bodies we have inhabited,

which we set at tables. And sometimes
it just seemed that way. But one thing
had become unobtrusive:

the trickle, the haunting, or the
breach that found itself filled
almost exclusively with angry gaps.

Die Welt bei Kerzenschein (Folklore und Legenden)

Folklore und Legenden sind Teil eines Vermächtnisses unserer ursprünglichen Ängste, die in der Morgendämmerung der Menschheit ihren Ursprung haben, als die Welt noch vom Übernatürlichen dominiert war: Wälder, Hügel, Berge und Flüsse waren der Lebensraum von alten, unsichtbaren Dingen. Leben bedeutete, im Schatten dieser Geheimnisse zu leben. Kerzen drückten die tiefe Angst des Menschen aus, nur in einem kleinen Lichtkreis inmitten einer riesigen, dunklen Welt zu leben.

Dieses Motiv ist eine Konstante in fast jedem Mythos. Hrothgar, der König der Dänen, erbaute eine große Festhalle in den wilden Mooren Dänemarks und brachte damit das Licht und das Lachen der Menschen in die dunkle Landschaft seines Reiches. Grendel, einer der drei Gegenspieler des Beowulf, zahlt es den Eindringlingen in sein Gebiet heim, indem er sich nachts in die Halle schleicht und alle Anwesenden ermordet. Die goldenen Tapeten sind abgerissen, die Lichter der Halle erloschen, und das Moor liegt wieder still und leise da.

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Die Bleimasken von Rio

Es gibt Kriminalfälle, die sich scheinbar mühelos lösen lassen, weil sie einer klaren Logik folgen. Es gibt aber auch jene seltenen Ereignisse, die alle bekannten Erklärungsansätze sprengen und mehr Fragen aufwerfen, als sie beantworten. Einer dieser außergewöhnlichen Fälle ist der so genannte Bleimaskenfall in Brasilien im Jahr 1966, der bis heute ein Rätsel geblieben ist und Wissenschaftler, Hobbydetektive und Verschwörungstheoretiker gleichermaßen auf den Plan gerufen hat. Natürlich gibt es schon viel darüber zu lesen, schließlich ist das alles schon lange her, aber im Phantastikon hatten wir noch nie darauf hingewiesen.

Ein Drachenflieger und ein seltsamer Fund

Der Vorfall begann am 20. August 1966, als ein junger Mann auf dem abgelegenen Vintem-Hügel in den Bergen eines Vororts von Rio de Janeiro seinen Lenkdrachen steigen ließ. Bei seinem Ausflug stieß er auf eine verstörende Szene: die Leichen zweier Männer, nebeneinanderliegend, in feinen Anzügen, mit Regenmänteln bedeckt und Bleimasken über den Augen. Der Fundort war schwer zugänglich, sodass die Polizei erst am nächsten Tag die Leichen erreichen konnte. Was sie vorfand, sollte zu einem der bizarrsten ungelösten Kriminalfälle Brasiliens werden.

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Gu und der Teddypir

Anmerkung

Dies ist ein Auszug, der einer anderen Podcastsendung vorangestellt wurde und dort als Intro seinen Nutzen fand. Daraus resultierte dann die Idee, die beiden Figuren weiter auszubauen und in künftigen (eigenen) Sendungen zu übernehmen.

Nach nun mehr runden zehn Jahren Phantastikon-Magazin und Podcast war leicht abzusehen, dass wir mit dieser Arbeit auf äußerst wenig Interesse stoßen. So ein rundes Datum kann leicht dazu genutzt werden, eine Sache zu ändern oder zu beenden. In diesem Fall steht ein eher “lockeres Ende” fest. Das bedeutet, dass alles im Netz stehen bleibt und hier und da ein Artikel neu hinzu kommt, wenn es sich ergibt. Allerdings findet der Podcast sein definitives Ende, oder besser gesagt: er wird restauriert und in anderer Form hier unter dem Banner der VERANDA weitergeführt (was bereits geschehen ist).

Das bedeutet aber auch, dass mit neuen Formen experimentiert wird, und eine davon ist die Hinzunahme der Figuren GU (Puppe) und Teddypir (ein blutsaufendes Monster aus dem fernen Ransilvanien). Um das auszuprobieren, habe ich ein kleines Intro für einen anderen Podcast erschaffen, der sich mit Musik beschäftigt: Allgäu Doom. Eine erste Originalsendung mit den beiden befindet sich bereits in Produktion. Dabei sollen die grundsätzlichen Themen merkwürdiger und bizarrer Geschichten beibehalten werden, allerdings aufgelockert durch etwas “Muppet-Vibe”.

Durst – Ein Vampirfilm ohne Klischees

Als Park Chan-Wook seinen Vampirfilm “Durst” drehte, wollte er die Knoblauchzehen, Opernumhänge, Holzpfähle und andere schimmelige Genre-Stereotypen weglassen. Er beabsichtigte auch nicht, der gegenwärtigen Flut an Blutsauger-Fabeln mit ihren pubertierenden Helden und Heldinnen, wie etwa “Twilight” oder “True Blood”, noch ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. “Im Westen gibt es diese große Ansammlung von Klischees in Vampirfilmen”, sagte der südkoreanische Autor und Regisseur.

“Ich dachte, mir könnte etwas Einzigartiges einfallen, indem ich diese Klischees wegließ.”

Aus diesem Grund sollte “Durst” als scheinbar erster Vampirstreifen in Erinnerung bleiben, in dem der Protagonist ein asiatischer römisch-katholischer Priester ist, der sich wegen seiner bisherigen Hilflosigkeit schuldig fühlt. Dieser bescheidene Mann des Glaubens, der vom führenden koreanischen Schauspieler Song Kang-Ho gespielt wird, wird aus Versehen zu einem sinnlichen nächtlichen Raubtier, als er freiwillig an einem Impfstoff-Experiment teilnimmt, das einen tödlichen Virus bekämpfen soll. Stattdessen erhält er eine ansteckende Transfusion, die ihn zum Vampir macht.

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Vergessene Weihnachtsbräuche

Die Weihnachtszeit ist immer auch die Zeit der Märchen und Wunder. Ob in der Kirche, zu Hause vor dem Kamin oder im Kino, diese Geschichten werden seit Generationen erzählt. Die Weihnachtsgeschichte von Dickens ist vielleicht eines der besten Beispiele dafür, was einer modernen mündlichen Tradition am nächsten kommt. Leider kennen wir diese und andere Geschichten aus dem Volksmund heute fast nur noch als verwässerte Disney-Versionen.

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Das Final Girl

Das “Final Girl” ist eine zentrale Figur im Horrorfilm, insbesondere im Slasher-Genre. Sie ist die letzte Überlebende, die sich dem Mörder stellt, ihn besiegt oder zumindest überlebt. Ihre Ursprünge gehen auf Mari Collingwood in Wes Cravens kontrovers diskutiertem Film The Last House on the Left (1972) zurück, doch erst mit Laurie Strode in John Carpenters Halloween (1978) erlangte diese Trope Bekanntheit und popkulturelle Bedeutung.

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