Kult!

Monat: Januar 2024 (Seite 1 von 2)

Ein ellenlanger Korridor

Im Innern des Küchenflügels roch es nach Linoleum und warmem Holz. Die breiten Treppenstufen quietschten bei jedem Schritt, den Carisma und ihr Enkelsohn taten. Das Geräusch erfüllte auch jene Ecken des Gebäudes, die gar nicht bekannt waren, die sich in fremden Winkeln und Fluchten verschanzten und den Schall mit der Beigabe ihrer Existenz zurückwarfen. Etwas Nachdrückliches lag in dieser Architektur, die sie zu einem vergessenen Bruder des Brandenburger Tors oder der Bayreuther Schlossanlagen machte.

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Jede (gute) Literatur ist dem Horror verbunden

Nichts in der Welt der Belletristik ist vergleichbar mit den täglichen Grausamkeiten, die die Menschheit sich selbst zufügt, oder mit dem scheinbar chaotischen und sicherlich gefühllosen Universum, das eine hässliche Axt aus Naturkatastrophen, Krankheiten und Tod schwingt. Wer den echten und nackten Horror erfahren will, die muss sich nur in der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts umschauen – und der wird sich nach Stephen King sehnen.

Genre-Literatur – vor allem Horror und Noir – zeigt die dunklen Seiten des Lebens durch die Technik der Fantasy und einen grimmigen, fatalistischen Pessimismus. Horrorfilme neigen dazu, das wahre Grauen unter dem Deckmantel der Metapher zu verschleiern. Zombies, Vampire oder übernatürliche Monster, die Tod und Chaos bringen wollen, sind, so cartoonhaft sie auch sein mögen, nur Masken für die wahren Schrecken des Lebens. Die Noir-Literatur bahnt sich ihren Weg durch Korruption, Politik und Mord. Manchmal ist es einfach nur Galgenhumor, eine Art, dem Tod die Zähne zu ziehen, aber im besten Falle haben beide Genres eine einzigartige Art, ein Urteil über unsere wirkliche Welt zu fällen.

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Zwietracht und Not

“Alles entsteht durch Zwietracht und Not”, lautet ein Satz des Heraklit; und auch wenn man niemals Sätze aus dem Körper herausfleischen darf, kann man sich auf ein Zentrum eines jeden Satzes berufen, vorausgesetzt der Satz trifft zu. Dann verliert er zwar seine Eigenschaft als bestimmter Satz, beginnt aber – wie ein verwitterter Ziegel, der einst eine Burg zum Halten verpflichtete – ein anderes Haus zu stützen.

Varianten des Tuns. Man kann eine Sache, die man bereits abgeschrieben hat, weil man seine sämtlichen Varianten erprobt hat, durchaus noch einmal unter anderen Voraussetzungen in Angriff nehmen. Diese anderen Voraussetzungen erschafft allerdings nur die Zeit.

Traummutationen im Werk von Algernon Blackwood

Algernon Blackwood wurde als adliger Viktorianer geboren und starb als Fernsehstar

Bekannt ist er für seine atmoshärischen Edwardianischen Geistergeschichten. Sein John Silence stellt eine Verbinung her zwischen Le Fanus Van Hesselius und Hope Hodgesons Thomas Carnacki, was die Literaturgeschichte der ‘Psychodetektive’ betrifft, allesamt Ärzte oder Wissenschaftler. Allerdings wird diese Aussage seinem verblüffenden Werk nicht gerecht. Im Laufe seines langen Lebens erwarb er nur soviel Besitz, wie in einem Koffer Platz findet und viele seiner gesammelten Notizen wurden bei einem Blitzschlag in das Haus seines Neffen zerstört, einer Katastrophe, bei der Blackwood selbst gerade noch mit dem Leben davonkam.

Algernon Blackwood

Sein Erwachsenwerden feierte er mit der Flucht aus dem repressiven christlichen Milieu seines Vaters mithilfe der Erforschung der Geheimnisse des Buddhismus und Blavatskys Theosophie; von der harten Disziplin und den klaustrophobischen Zuständen bei den Herrnhuter Brüdern am Rande des Schwarzwaldes, hin zu der feierlichen Unermesslichkeit der Wildnis selbst. Schließlich führte ihn sein Fluchtweg über die erhabenen Höhen der Alpen bis in die schneebedeckten Weiten des amerikanischen Nordens. Diese Spannungen zwischen Häuslichkeit und Wildnis, zwischen Gott und Natur, die so früh schon in ihm angelegt wurden, haben in ihm sein Leben lang nachgeklungen und seine Arbeit beherrscht. In beidem blieb er unbeständig. Seine Jugend war eine Wanderschaft zwischen Fehlstart und Frustration, und er setzte sich der Wildnis aus, wann immer er dazu Gelegenheit bekam.

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Tragetraum

Es wäre falsch zu behaupten, die schwarze Galle kochte mir nicht über. Man entflieht der Welt nur durch Tod oder Wahnsinn, beides ist nicht so recht herzustellen, wenn das Vehikel dabei nicht beschädigt werden soll. Eine Perspektive könnte der Traum sein, den man so lange glättet, bis er sich leicht am Leibe tragen lässt.

Ein Besucher in Van Meter

In der ruhigen, ländlichen Stadt Van Meter in Iowa wurde die heitere Ruhe des späten 19. Jahrhunderts durch eine Reihe beunruhigender Begegnungen gestört, die die Stadt für immer auf die Karte der unerklärlichen Rätsel bringen sollten. Man schrieb das Jahr 1903, und in mehreren aufeinander folgenden Nächten wurden die Bewohner der Stadt Berichten zufolge von einer unheimlichen, geflügelten Kreatur heimgesucht, die ein blendendes Licht aus einem hornartigen Anhängsel auf der Stirn ausstrahlte. Diese Kreatur, die seither als “Van-Meter-Besucher” bezeichnet wird, soll die Stadt in Angst und Schrecken versetzt und eine Reihe von verängstigten Augenzeugen sowie eine Reihe rätselhafter Fußspuren hinterlassen haben.

Visitor in Van Meter
Das Buch von Noah Voss , Chad Lewis , Kevin Lee Nelson 

Den Berichten zufolge wurde die Kreatur zuerst von einem örtlichen Händler gesehen, der mitten in der Nacht von einem hellen Licht geweckt wurde. Als er der Sache nachging, sah er sich der Kreatur gegenüber, die er als halb Mensch, halb Tier mit großen, glatten Fledermausflügeln beschrieb. Die Kreatur soll von Gebäude zu Gebäude gesprungen sein und einen starken Lichtstrahl aus ihrer Stirn ausgestrahlt haben. In den folgenden Nächten berichteten weitere Einwohner, dass sie die Kreatur gesehen hatten, und jeder Bericht war erschreckender als der vorherige.

Der Höhepunkt dieser Begegnungen ereignete sich in der letzten Nacht, als mehrere mit Gewehren bewaffnete Einwohner der Stadt das Wesen angeblich in einer örtlichen Ziegelei in die Enge trieben. Anstatt sich jedoch zu ergeben oder anzugreifen, soll die Kreatur in eine alte, verlassene Kohlenmine hinabgestiegen und auf Nimmerwiedersehen verschwunden sein.

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Der Winter in der Fantasy-Literatur

Der Winter wird oft als die dunkle und unwillkommene Jahreszeit angesehen, und das ist auch verständlich – wenn man weit genug vom Äquator entfernt lebt, kann er längere Nächte, kalte Temperaturen, eisige Bedingungen, graue Gärten und blattlose Bäume bedeuten. Besonders hart kann es sein, wenn man kein warmes Zuhause hat, in das man sich zurückziehen kann. Doch die Jahreszeit hat auch ihre Reize: weiße Schneedecken, wärmende Feuer, herzhafte Mahlzeiten, dampfende Getränke und Feste wie Weihnachten machen sie zu etwas, auf das sich viele Menschen freuen. Diese positiven Aspekte können eine magische, fast fiktionale Qualität haben, die zweifellos durch Geschichten wie Dickens’ A Christmas Carol, Märchen und Volksmärchen, in denen der Winter eine Rolle spielt, und die einfache Tatsache, dass warme Feuer und gemütliche Hütten die besten Schauplätze für fantasievolle Geschichten sind, hervorgerufen werden.

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Die drei ??? und das Gespensterschloss / Robert Arthur

Das Gespensterschloss

Kommen wir noch einmal zu den drei Fragezeichen zurück. Am Anfang (und zu seiner Zeit) war das eine verdammt gute Serie von Robert Arthur, und neben Miss Marple und Sherlock Holmes sicherlich eine der Buchreihen die mich zum Krimi gebracht haben. Insgesamt gibt es 43 Originalbücher, die von 1964 bis 1987 erschienen sind, bevor die drei Detektive zu einer rein deutschen Angelegenheit wurden. Allerdings hören die guten Abenteuer ab Band 29 auf.

Die Grundidee, die Mitte der 60er Jahre das Licht der Welt erblickte, war, dass drei Jugendliche eine Detektei gründen. Sie hießen Jupiter Jones, Bob Andrews und Peter Crenshaw. Ihr Hauptquartier befindet sich auf dem Schrottplatz von Jupiters Onkel Titus in Rocky Beach.

Findet mir eine Gespensterschloss!

Terror Castle

Rocky Beach liegt in einer Ebene, die auf der einen Seite vom Meer und auf der anderen von einer Bergkette begrenzt wird, unweit von Los Angeles. Die Stadt selbst ist fiktiv, obwohl es ein echtes Rocky Beach im Indischen Ozean gibt, das heute allerdings Gilchrist Beach heißt. Und natürlich heißen die drei Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews. Die Hörspiele mit den drei Fragezeichen sind Kult, auch wenn sie nur rudimentäre Versionen der Bücher enthalten und nicht alle Bücher gleich gut sind, aber es lohnt sich, sie noch einmal zu entdecken. Die Abenteuer begannen mit dem Gespensterschloss, das 1964 im Original und vier Jahre später auch bei uns erschien. Es ist nicht gerade das beste Buch über die drei Detektive, aber immerhin das erste. Natürlich geht es um ihre blutigen Anfänge. Sie drucken ihre berühmten Visitenkarten und haben am Anfang noch nichts mit Alfred Hitchcock zu tun, der ihnen später immer wieder Fälle schickt. Er ist zunächst nicht begeistert, als sie sich in sein abgeschirmtes Studio einschleichen, um für ihn ein Geisterhaus für einen seiner Filme zu finden.

The Secret of Terror Castle – Endseite; von Harry Kane

Terror Castle

Von Anfang an hat man es hier mit einem herrlich trashigen Spaß zu tun.
Ein Clubhaus mit geheimen Eingängen und vielen Gadgets, die sie aus allerlei Schrott zusammengebaut haben.

Sogar ein vergoldeter Rolls Royce steht ihnen zur Verfügung, weil Justus bei einem Bohnenzählwettbewerb die richtige Anzahl genannt hat, inklusive Chauffeur, der im Original Worthington heißt, bei uns aber Morton, was wohl mit der Aussprache zu tun hat. Morton fungiert hier als der ausgewählte Erwachsene, wenn ein Erwachsener benötigt wird, was hier der Fall ist.

Das Haus, das sie finden, trägt den ominösen Namen “Terror Castle” und ist das ehemalige Schloss eines Stummfilmstars, der vor vielen Jahren bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kam. In der deutschen Übersetzung wurde der Name in “Schloss Terrill” geändert.

Gespensterschloss

Das Haus scheint jeden zu beunruhigen, der es nach Einbruch der Dunkelheit betritt, was sich für das Trio bestätigt, als ihr erster nächtlicher Ausflug scheitert und sie vor Angst fliehen müssen.

Justus, der durch einen verstauchten Knöchel außer Gefecht gesetzt ist, ist fest entschlossen, nicht zu scheitern und drängt seine Freunde, die Burg noch einmal von oben bis unten zu erkunden und ihm jedes Detail zu berichten.

Justus ist der intelligenteste der drei. Er hat eine viel stärkere Persönlichkeit als die beiden anderen Jungen, die sich im Wesentlichen über ihre Rolle definieren. Bob ist der Bücherwurm, Peter der Sportler. Justus hingegen bekommt eine viel größere Hintergrundgeschichte, um einige seiner Fähigkeiten zu rechtfertigen, wie z.B. sein Talent, andere zu imitieren, das schon früh in der Geschichte auf recht amüsante Weise eingesetzt wird. Tatsächlich kommen auch die beiden anderen im Laufe der Abenteuer etwas besser weg, aber das war im ersten Band natürlich noch nicht abzusehen.

Sogar die Rivalität mit Skinny Norris, einem anderen Jungen aus der Schule, ist hier schon angedeutet und wird später in der Geschichte schön aufgegriffen.

Bei allem Spaß und der Tatsache, dass dieser Roman gut geschrieben ist, ist die Prämisse des ersten Abenteuers eher schwach.

Originalausgabe; Harry Kane

Zunächst stellt sich natürlich die ganz nüchterne Frage, warum Hitchcock nicht weiß, dass es in seiner unmittelbaren Umgebung ein Haus gibt, das den Anforderungen seiner geplanten Produktion entspricht, und warum er ausgerechnet ein Haus sucht, in dem es wirklich spukt. Schließlich hat Hitchcock nie wirklich Horrorfilme gedreht, wie es etwas missverständlich dargestellt wird.

Glücklicherweise ist das titelgebende Gespensterschloss ansprechend und faszinierend genug, um über die problematische Konstruktion hinwegzusehen. Das Argument, es handele sich um ein Kinderbuch, zieht da an keiner Stelle. Man schaue sich nur die hohe Qualität an, mit der viele Jugendbücher geschrieben wurden und werden.

Die Antwort auf die Frage, warum das Haus in der Lage ist, bei den Menschen, die sich darin aufhalten, ein Gefühl der Panik hervorzurufen, ist faszinierend, und die Erklärung ist sicherlich akzeptabel, aber nicht wirklich überzeugend.

Auf dem Weg dorthin können wir einige recht solide Ermittlungen der Jungen verfolgen, die uns einige ziemlich gute Hinweise liefern.

Eine Begegnung mit einem Nachbarn sorgt für einige besonders eindringliche Beispiele, und auch wenn der erwachsene Leser wahrscheinlich an keiner Stelle beunruhigt sein wird, berührt diese Geschichte genau das Thema, das jeden in meiner Kindheit angesprochen hat und das auch heute noch eine gewisse Faszination ausübt.

Obwohl es sich – nach Erwachsenenmaßstäben – um einen einfachen Krimi und der Aufbau einige kindliche Aspekte aufweist, spricht Arthur nie von oben herab zu seinen Lesern. Wir sollen auch nicht etwa glauben, dass seine kindlichen Protagonisten übernatürliche Fähigkeiten (oder Glück) haben – stattdessen nutzen sie Beobachtungen und Schlussfolgerungen, um herauszufinden, was vor sich geht.

Auch wenn “Das Gespensterschloss” nicht zu den besten Krimis der drei Detektive gehört, so ist es doch eine wirklich unterhaltsame und spannende Lektüre und vor allem eine wunderbare Vorbereitung auf die folgenden Abenteuer.

Die Nummerierung

Die Nummerierung der Serie ist nicht ganz unproblematisch, denn während Buch 1 mit der amerikanischen Originalausgabe identisch ist, so trifft das auch die Hörspiele nicht zu. Dort erschien Das Gespensterschloss erst als Nummer 11. Im Gegensatz zu den Büchern schneiden die Hörspiele ohnehin schlecht ab. Sie sind teilweise unglaublich schlecht zusammengestückelt und auch billig produziert, haben aber natürlich einen immensen Nostalgie-Faktor, bei dem es den meisten Hörern gar nicht auf etwas anderes ankommt.

Die glatten Rinnsale

Die Fahrt zum Leichenschauhaus verlief ohne Zwischenfälle, kein Ast verfing sich im Getriebe und niemand choreographierte einen Untergang. Auch wir müssen den Abschied an den Händen halten (mit etwas Nagellack sind seine Finger wieder schmuck). Die Wände schwitzen ein brutales Rot.

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Wie tief ist deine Schuld / Ruth Ware

Wie tief ist deine Schuld

Der Titel stammt von einem Spiel, das die Mädchen in der Schule spielten, bei dem sie sich gegenseitig Punkte dafür gaben, dass sie die Leute außerhalb ihres Kreises die haarsträubendsten Lügen glauben ließen. Es ist ein albernes Spiel, das nach hinten losgeht, und als die Mädchen in ihrem letzten Schuljahr von der Schule verwiesen werden, kommt der Ruf, den sie durch das Spiel aufgebaut haben, zurück, um sie zu verfolgen.

Der Grund für den Rauswurf wird im Laufe der Geschichte angedeutet, ebenso wie die Umstände des mysteriösen Todes von Kates Vater, der zufällig auch der Kunstlehrer der Schule ist. Etwas, das die Frauen während ihrer Schulzeit getan haben, droht nun ans Licht zu kommen und gefährdet das Leben, das sie sich seitdem aufgebaut haben. Es gibt viele von Ware’s typischen Wendungen. Ich fand, dass die große Enthüllung nicht so schwer herauszufinden war wie in ihren früheren Romanen, aber es war immer noch ein unterhaltsamer Ritt.

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Als sie ihn rief, kam der schwarze Reiter

Traurig; so traurig die rosig-rauchigen, mauve-rauchigen Abende im Spätherbst, traurig genug, um einem das Herz zu brechen. Die Sonne verlässt den Himmel in Leichentüchern von bunten Wolken; die Qual erobert die Stadt, ein Gefühl bitterster Reue, eine Sehnsucht nach nie Gekanntem, die Qual des endenden Jahres, der untröstlichen Zeit. Im Amerika nennt man den Herbst the fall, was an den Fall Adams denken lässt, als müsste das fatale Drama des urzeitlichen Obstdiebstahles wiederkehren und immer wiederkehren, in regelmäßigem Zyklus, zu einer Jahreszeit, wo die Schuljungen die Obstgärten plündern, damit im alltäglichen Bilde ein Kind, irgendeines, jedes, sichtbar wird, das vor der Wahl zwischen Tugend und Erkenntnis immer die Erkenntnis wählt, immer den schweren Weg. Obwohl sie die Bedeutung des Wortes “Reue” nicht kennt, seufzt die Frau auf, ohne besonderen Grund.

Weiche Nebelwirbel dringen in die Gasse ein, steigen wie der Atem eines erschöpften Geistes aus dem trägen Fluss auf, sickern durch die Ritzen der Fensterrahmen, dass die Umrisse ihrer hohen, einsamen Wohnung wanken und verschwimmen. An solchen Abenden sieht man alles so, als wollten einem die Augen gleich mit Tränen übergehen.

Angela Carters dritte Sammlung erschien bei uns im Jahre 1990, fünfzehn Jahre später als das Original.

Es wäre nicht genüge, diese acht Perlen einfach nur Geschichten zu nennen. Wären sie das, könnten wir uns leicht über das Abrupte in ihnen beklagen, geschrieben von einer Virtuosin, die ihr Instrument einfach nur hinlegt, ihr Können längst bewiesen hat, als ob der Nachhall ihrer Legende bereits ausreichen würde. Es gibt in dieser Sammlung Sätze, die sich als poetische Fragmente betrachten lassen. Ihre Erzählungen haben mehr mit der Struktur von Märchen zu tun; hier wirkt eine autoritative Stimme im Hintergrund, die Dialoge vermeidet, scheinbar undurchsichtig Ereignisse werden in einen Prolog und ein Nachspiel gekleidet, so dass sie aus dem Text heraustreten. Hier ist eine Fantasie am Werk, die unter dem Deckmantel historischer Meditationen waltet.

Die Eröffnungsgeschichte Schwarze Venus ist Carters Interpretation der Muse und Geliebten von Charles Baudelaire, Jeanne Duval, die er seine “Vénus Noire” nannte, die Inspiration für insgesamt sieben Gedichte aus den „Blumen des Bösen“ war, von der man tatsächlich sehr wenig weiß und die wohl ihren Namen als Tänzerin und Objekt der Begierde sehr häufig geändert haben dürfte. Geheimnisvoll erscheint sie nicht zuletzt deshalb, weil sie die Geliebte eines perversen, “bösen” Dichters war. Uns wird erzählt, wie er eines nachts von ihr in Erregung versetzt wird, als er sie ohne einen Hinweis oder jedwedes Schamgefühl auf die Straße urinieren sieht.

Die subtile Andeutung, dass sie eine gefallene Frau ist, wie in dem obigen Auszug angedeutet, wird durch die letzte Beobachtung des Fotografen Nadar verstärkt, der eine syphilitische, zahnlose und auf Krücken stehende Frau sieht. Durch Carter wird sie transformiert, ihre Sexualität wird zu einer Ermächtigung, als sie Baudelaire für den Sex bezahlen lässt, weil sie ihn respektiert und weil sie es wert ist. Außerdem wird sie als die Intelligentere von beiden dargestellt; obwohl sie seine Kunst zu schätzen weiß, erkennt sie die Dummheit seines Vergleichs ihres Tanzes mit dem einer Schlange. Hätte er – wie sie – je eine gesehen, wüsste er, wie lächerlich der Vergleich war.

Baudelaire selbst zeigt sich als sehr gesprächig und ein wenig als Poseur, während er in ihren Armen nach dem Koitus zu weinen beginnt. Am Ende der Erzählung überlebt sie den Dichter und kehrt nach Martinique zurück.

Die zweite Geschichte, Der Kuss, ist die kürzeste Geschichte in der Sammlung und handelt von einem Zwischenfall zwischen Timurs schöner und klugen Frau und einem Baumeister. Die Ehefrau will ihrem siegreich von einem Feldzug zurückkehrenden Mann eine Moschee bauen und pocht darauf, dass sie rechtzeitig fertig wird. Aber ein Torbogen bleibt noch unvollendet. Sie ruft den Bauherrn herbei, aber er wird den Torbogen nur unter der Gegenleistung eines Kusses vollenden. Die Ehefrau will nicht untreu sein, und deshalb entwirft sie einen Plan, um ihn zu täuschen, indem sie ihm Eier mit verschiedenfarbiger Schalen zum Essen gibt. Als er sie gegessen hat und unbeeindruckt ist, weil sie alle gleich schmeckten, benutzt sie das gegen ihn, indem sie sagt, dass die gleiche Logik für Küsse gilt, unabhängig von der Ästhetik, deshalb wird sie ihm erlauben, stattdessen irgendeine ihrer Mägde zu küssen.

Sein Gegenvorschlag umfasst drei Schüsseln mit klarer Flüssigkeit, zwei mit Wasser und einen mit Wodka, mit dem Argument, dass, obwohl sie gleich aussehen, jede Flüssigkeit anders schmeckt und so sei es auch mit der Liebe. Danach küsst sie ihn und als Tamur nach Hause zurückkehrt, wird sie nicht in den Harem zurückkehren, weil sie Wodka probiert hat und ihm gesteht, dass sie den Architekten geküsst hat. Sie wird geschlagen, und er schickt seine Wachen, um den Architekten hinzurichten, der auf dem fertiggestellten Torbogen steht, sich Flügel wachsen lässt und davon fliegt.

Unsere Liebe Frau vom Großen Massaker erzählt die Geschichte eines Mädchens aus Lancashire, das nach London zieht, wo sie einen Laib Brot stehlen muss, um nicht zu verhungern, und von einem Gentleman erwischt wird, der sie dazu überredet, mit ihm in ein Zimmer zu gehen, um Sex zu haben. Als er merkt, dass sie noch Jungfrau ist, schämt er sich und gibt ihr etwas Geld. Die Folge davon ist, dass ihr das recht gut gefällt und sie damit beginnt, sich zu prostituieren. Nebenbei beginnt sie aus Spaß auch noch zu stehlen, wird erwischt und in die Neue Welt verfrachtet, um dort auf einer Plantage zu arbeiten. Dort muss sie fliehen, als sie einem Vorarbeiter, der sie vergewaltigen will, die Ohren abschneidet. In der Wildnis begegnet sie einer Indianerin, die sie als Tochter aufnimmt und so wird sie Teil des Stammes. Dort lebt sie ein einfaches Leben, glücklich, weil sie keine Wünsche und Bedürfnisse hat und zu einer Gemeinschaft gehört. Sie heiratet sogar einen der Stammesangehörigen und hat einen kleinen Jungen. Ihr Glück ist jedoch nicht von Dauer, denn die Engländer kommen und schlachten alle ab. Sie selbst wird von den Engländern mitgenommen, wo sie von einem Priester gekauft wird, der ihre und die Seele ihres Kindes retten will. Die Geschichte würde in der Hand einer weniger begabten Schriftstellerin leicht platzen, denn die Gegenüberstellung der ekelerregenden „Zivilisation“, wo sie ihren Körper verkaufen muss, um zu überleben, und den respektvollen „Wilden“, in deren Gemeinschaft sie sich sinnvoll einfügt, ist schon vielen misslungen. Tatsächlich könnte man einen Makel darin sehen, dass die Geschichte an sich nicht phantastisch ist. Aber wie bereits bei Schwarze Venus selbst ist sie spekulativ-abenteuerlich, und das rückt sie in die Nähe der Literatur, die wir meinen.

Die nächste Geschichte stellt den Höhepunkt der an sich schon sehr starken Sammlung dar: Das Kabinett des Edgar Allan Poe. Diese Erzählung beschäftigt sich mit den Effekten, die seine Kindheit und seine Mutter auf Poes pathologische Probleme im Mannesalter hatten. Bekanntermaßen war Poes Mutter eine Schauspielerin, die für ihr Können und ihre Vielseitigkeit in den Rollen von Shakespeares tragischen Heldinnen Ophelia und Juliet Capulet bis hin zu Chor-, Tanz- und Komödienrollen gelobt wurde. Die Sache, die Edgar am meisten genießt, ist, sie in ihrem Schrankspiegel zu sehen und dabei zuzusehen, wie sie sich komplett von einer Person in eine andere verwandelt. Nachdem der Vater verschwunden ist (er löst sich einfach auf), versucht sie weiterhin unter Selbstaufgabe sich um ihn und um seine zwei Geschwister zu kümmern. Bis zu ihrem Tod, den Carter so beschreibt:

Der feuchte, mürrische Winter des Südens unterzeichnete ihr Ende. Sie legte das Hemd der irren Ophelia zum Abschied an.

Als sie ihn rief, kam der fahle Reiter. Edgar schaute aus dem Fenster und sah ihn. Die lautlosen Hufe von Pferden, die schwarze Federbüsche trugen, schlugen Funken aus den Pflastersteinen der Straße drunten. „Vater!“, sagte Edgar; er dachte, ihr Vater müsse sich in dieser verzweifelten Lage wieder zusammengefügt haben, um sie alle zu einem besseren Ort zu fahren, doch als er genauer hinsah, beim Licht des schwelenden Mondes, erkannte er, dass die Augenhöhlen des Kutschers voller Würmer waren.

Der Tod seiner Mutter hat tiefgreifende Auswirkungen auf Poe, da er seine Mutter schon unzählige Male auf der Bühne sterben und sie nach dem gefallenen Vorhang wieder aufstehen gesehen hat, aber diesmal kehrt sie nicht zurück. Drei Wochen nach ihrem Tod wird er von den Allens aufgenommen und bekommt ein gutes Zuhause und eine gute Ausbildung, er wächst auf und heiratet seine dreizehnjährige Cousine Virginia Clemm. Elf Jahre lang werden sie verheiratet sein, bis das bleiche, sanfte Mädchen an Tuberkulose stirbt. In dieser Erzählung zeigt Carter virtuos auf, wie sehr Poe durch den tragischen Tod der beiden Frauen, die er liebte, geprägt wurde. Wir kennen das stets wiederkehrende Thema der sterbenden oder toten Frauen in seiner Arbeit natürlich sehr genau und ich selbst habe schon eine Menge darüber geschrieben, was aber hier nichts zur Sache tut.

In den nächsten beiden Erzählungen kehrt Angela Carter auf das ihr vertraute Gebiet der Volkserzählungen zurück. Einmal, um Shakespeares “Sommernachstraum” neu zu erfinden, in dem sie einen goldenen Hermaphroditen einführt, und ein anderes Mal, um sich in „Peter und der Wolf“ erneut dem Motiv der Wolfskinder anzunehmen, wo sie unter anderem ja ihre stärksten Momente auch in „Blaubarts Zimmer“ hat.

In Capriccio-Ouvertüre zu “Ein Sommernachstraum‘” stellt sich Carter einen sehr englischen Wald als Schauplatz vor, in dem sie besagten goldenen Hermaphroditen namens Herm in die Geschichte einfügt, der unter der Obhut von Titania steht, die entschlossen ist, sie vor den verliebten Annäherungsversuchen ihres Mannes Oberon zu schützen. Während sich der Wald zu verändern beginnt, um Oberons sexueller Frustration anzupassen, benutzt Titania den Herm für sich selbst. Darüber hinaus ist Herm auch das Objekt der Begierde von Puck, der ihr/ihm in den Wald folgt, wo Herm Yoga praktiziert, den Hermaphrodieten aber nicht zu nahe treten kann, weil eine Barriere um ihn geschaffen wurde, um ihn zu schützen. Deshalb sieht er ihm nur zu und masturbiert. Puck schafft es sogar, seine Genitalien so umzustellen, dass er sich in einen Zwitter verwandelt, aber auch das nützt ihm nichts.

Selbst für Carters Maßstäbe ist die hier genutzte Sprache üppig, das eigentlich Interessante jedoch ist die Symbolik, die sie jedem Charakter zuweist. Titania ist eine Fruchtbarkeitsgöttin, während ihr Mann, der König, frustrierte männliche Dominanz darstellt und Puck reine, ungehemmte animalische Sexualität ist. Der goldene Herm, obwohl er beide Geschlechtsteile besitzt und von Männern und Frauen gleichermaßen begehrt wird, scheint die ganze Idee des Geschlechts langweilig zu finden, als ob er durch einen höheren Zustand erleuchtet wäre, wie sein Yoga dann auch zeigt. Bei der Adaption der Geschichte behält Carter die Unzucht von Shakespeares Stück zwar bei, macht es aber uneingeschränkt zu ihrer eigenen Geschichte.

Peter und der Wolf entdeckt Peter während der Jagd ein junges Mädchen unter den Wölfen. Es handelt sich um seine Cousine, die verwilderte, als ihre Eltern, die abgeschieden auf einem Berg lebten, von Wölfen getötet wurden, als sie selbst noch ein Baby war. Gemeinsam mit anderen Jägern wird sie eingefangen und „nach Hause“ gebracht. Peter und seine Großmutter sind fest entschlossen, ihr zu helfen. Sie allerdings fängt laut zu heulen an und es dauert nicht lange, da kommen die Wölfe vom Berg herunter und befreien das Mädchen.

Nach diesem Ereignis wird Peter religiös. Als er volljährig ist, empfiehlt es sich von daher für ihn, ins Priesterseminar zu gehen und dort zu studieren. Als er das Dorf verlässt, kommt er an einen Fluss und sieht seine Cousine mit zwei Wolfsjungen, die von ihr gesäugt werden (hier haben wir die dunkle Symbolik der Sodomie). Als er sie dort sieht, wird er an seine Sehnsucht erinnert, die ihn überkam, als er zum ersten Mal von ihrem Geschlecht angezogen wurde als er sie nackt und wild im Haus sah, bevor die Wölfe sie befreiten. Er versucht über den Fluss zu ihr zu gelangen, aber er verschreckt sie nur. Wie Puck in der vorigen Geschichte, steht das wilde Mädchen für die animalische Sexualität, aber sie repräsentiert auch eine Art Freiheit, die Peter nicht weniger begehrt, aber nicht haben kann. Auf seinem weiteren Weg bemerkt Peter, dass ihm die Berge seiner Jugend wie auf einer Postkarte geworden sind und blickt nicht zurück aus Angst, das gleiche Schicksal wie Lots Frau zu teilen.

In der nächsten Erzählung, Das Küchenkind, wird die Geschichte eines kleinen Jungen erzählt, der aus einer zufälligen Begegnung zwischen seiner Mutter und einem mysteriösen Mann in der Küche eines Landhauses, in dem sie arbeitet, geboren wurde. In der Küche aufgewachsen, lernt der Junge von klein auf eine Reihe von kulinarischen Fertigkeiten unter der Obhut seiner Mutter, einer begnadeten Köchin. Doch sie fühlt sich unterschätzt, denn wenn der Hausherr zu Besuch kommt, fragt er nie nach ihrer Spezialität, dem Hummersoufflé. Eines Tages geht der Junge auf den Herzog zu, um näheres über seinen Vater in Erfahrung zu bringen. Von ihm erfährt er, dass es sich dabei um den Kammerdiener des Herzogs handelte und dieser traurigerweise verstorben sei, aber auch, dass die Haushälterin – und Gegenspielerin der Köchin – diese Nachricht absichtlich nicht weitergegeben hatte, was seine Mutter fälschlicherweise glauben ließ, er interessiere sich nicht für das Hummersoufflé. Als Zeichen seiner freundlichen Geste geht er in die Küche, um der Mutter des Jungen eine kleine Aufmerksamkeit zu machen, aber sie lehnt seine Annäherung ab, denn als sie bei der letzten Gelegenheit belästigt wurde (der Zeugung des Jungen), gab sie zu viel Cayenne in die Schüssel. Der Herzog ist bewegt von der Hingabe der Mutter an ihre Arbeit und bittet sie, Chefköchin in seiner Residenz zu werden. Der Junge wird sein Ziehsohn und der jüngste Koch in ganz England.

Auch diese Geschichte ist weniger phantastisch als einfach nur ein sprachliches Meisterwerk.

Die letzte Geschichte in der Sammlung ist Die Morde von Fall River, die Geschichte von Lizzy Borden, die in der allgemein bekannten Legende ihren Vater als auch ihre Mutter mit einer Axt ermordet haben soll. Tatsächlich bestehen noch immer Zweifel, ob sie es wirklich getan hat, vor Gericht wurde sie jedenfalls freigesprochen.

Carters Lizzy lebt in einem bedrückenden Haus, in dem aufgrund eines kürzlichen Einbruchs alle Türen zu jeder Zeit verschlossen bleiben. Ihr Vater ist recht wohlhabend, aber er ist ein Geizhals, so dass selbst die Form des Hauses bedrückend, sehr eng ist, und Carter nutzt dies, um eine Atmosphäre zu schaffen, die höchst klaustrophobisch ist. Ihre Stiefmutter wird als ziemlich gefräßig dargestellt, und die Beziehung zwischen ihr und Lizzy ist nicht gerade gut. Lizzys Schwester ist weggegangen, um bei Freunden in einer anderen Stadt zu leben, aber Lizzy fühlt sich aus Gründen, die nur mit einer inneren Stimme erklärt werden, gezwungen, in Massachusetts zu bleiben.

Während die Hitze unerträglich wird und jeden im Haus krank macht, ereignet sich das, was schließlich Lizzys Verbrechen auslöst (und Carter geht von ihrer naheliegenden Schuld aus).

Obwohl ihr Vater ein Geizhals ist (der als Bestatter den Leute die Füße abschneidet, damit sie in einen kleinen, billigen Sarg passen), gewährt er seiner Tochter jeden (finanziellen) Wunsch. Eines Tages tötet er aber Lizzys Tauben, um sie seiner Gemahlin wortwörtlich zum Fraß vorzuwerfen.

Lizzys Verbrechen wird beinahe zu einem Akt radikaler Befreiung. Sie greift auf Gewalt zurück, um sich einer grausamen und bedrückenden Situation zu entledigen.

Angela Carters Schreibstil wird oft dem Magischen Realismus zugeordnet, obwohl nach ihrer eigenen Aussage dieses Etikett nicht ganz stimmig ist. Sie selbst plädiert für ein “literarisches Spiel” im Geiste lateinamerikanischer Schriftsteller wie Garcia Marquez und Jorge Luis Borges. Borges war bei weitem ihr wichtigster Einfluss – und darin liegt vielleicht das Problem mit dem Etikett. In Europa geht man allgemein davon aus, Borges sei eben der Prototyp des Magischen Realisten gewesen – und auch Marquez bekam ja dieses Schild verpasst, wobei aber nicht vergessen werden darf, dass die Erfindung des Magischen Realismus nur ein Marketingkonzept der Verlage gewesen ist.

König Artus (Der epische Held)

Die historischen Fakten (falls es sie denn wirklich gibt) als auch die Legenden über König Artus variieren von Land zu Land. Obwohl es seit dem 6. Jahrhundert bis heute unzählige Geschichten in jeder erdenklichen Sprache gibt, gelten als die besten Werke über den sagenhaften König von Britannien das von Sir Thomas Malory geschriebene Le Morte d’Arthur (dt. Arthurs Tod) und Der König auf Camelot (The Once and Future King) von T. H. White.

König Artus hat seinen Weg in die moderne Popkultur gefunden. Es gibt mehr als 50 Filme und Fernsehserien, die seiner Geschichte gewidmet sind. Er wurde von Sean Connery porträtiert, von Monty Python parodiert, als Broadway-Musical aufgeführt und von Walt Disney animiert. Es gibt sogar eine Mehlsorte, die nach ihm benannt ist! Er wurde im japanischen Anime, in DC-Comics und sogar auf Nickelodeon bearbeitet.

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Bilbo Beutlin (Hin und wieder zurück)

Man könnte aus Tolkiens Kosmos sehr viele Heldenfiguren aufführen, die sich in die populäre Kultur eingeschrieben haben (und ich bin mir sicher, der ein oder andere wird auch noch auftauchen), allerdings stellt sich die Frage nach jener Figur, die auf einer Liste wie dieser unentbehrlich ist. Gandalf zum Beispiel ist nicht der Prototyp der weisen, väterlichen Zauberer des Fantasy-Genres, er hat seine Quelle in Merlin. Mit Bilbo allerdings schuf Tolkien den Vertreter einer Rasse, die völlig originell zu nennen ist.

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Fleisch der Gefallenen

Kein Hungerkünstler wird sich hinsetzen und
von einem Gedicht träumen, das er in kühlen
Nächten in einer Art Rodeo mit dem Minotaurus
von einer abwesenden Dame um den Bauch
gebunden bekam : ein Stück Labyrinth, in dem
er bleibt, gerade weil die Wände sich verschieben.
Er kann sich nicht immer vom Fleisch der Gefallenen
ernähren, auch wenn diese ewig sind.

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