1 Ich habe natürlich oft daran gedacht, mir die Sachenvom Leib zu halten, die langsam begannen von derDecke zu krümeln. Und ich dachte mir, dass ich jetztgleich erschlagen werde von was weiß ich was da obenist und was da gleich herunter kommt, ich weiß es,aber es geschah nichts, am nächsten Tag lag vielleichteine Rechnung im Briefkasten…
Series: DAS LOREBUCH
Sodoms Tage sind gezählt
Man sagte mir, ich solle ruhig zugreifen, am besten mit beiden Händen, da sonst die Gefahr bestünde, das ganze Spektakel nicht wirklich fassen zu können. Aber meine Arme wurden allein schon bei dem Versuch schwach, sich degeneriert zu zeigen, ein Muster, das die Altvorderen in ihre Hügel und Kuppen einbauten, damit wir es eines Tages…
Das Lorebuch
Jemand trat aus der Wand, und ihm war es nicht anzusehen. Wäre esnicht möglich, dass die Lichtfelder, die uns beständig umkreisen,aus den Schalen kleiner Flusskrebse gewonnen werden? Das Inventarwird zu jeder vollen Stunde geflutet, die verstreuten Symbolenehmen wir beim Verlassen des Raumes vorsorglich mit uns, der Eintrittin den Tag ist frei; das Geländer entlang, aufrecht…
Einer, der in den Katakomben schläft
Ich hatte mich am Denken gehindertund stopfte alles in mich hinein, das michan ein Zwiegespräch erinnern könnte.Es war wie ein Frieden, auf einmal war Frieden.Mir sollten die Tage nicht lang genug werden,denn die Dämmerung zog früh schon heran.Ich genieße die Beschreibung, aber ich selbst fülle nurdie Korridore aus, nie die Zimmer. Ich binnoch keinem Leuchten…
Der Beobachter
Alle Lichter verwandelten sich in eine strafende Ebbe. Ich saß, von der windigen Dunkelheit eingehüllt, auf der Brüstung des Rathauses und beobachtete die von hier aus einsehbare Fläche unter mir, denn wir alle waren abkommandiert, um die Schatten zu beobachten, die in immer größerer Zahl in die Stadt einfielen. Sie waren uns all zu ähnlich,…
Die Maschinen in den Pflanzen
Dann riß ich die zentnerschwere Last von den Wolken und bedeckte mein Haupt mit dem Dickicht der Triefen. Ich überlebte vage an den Strecken dunkler Bahnen; auf das Eisen gedrückt erlauscht mein Ohr einen neuen Tag. Wird er kommen, wird er fallen, er wird fallen, wie er kam.
Das Jenseits im Nebel
Ich könnte singen von den unheilvollen und drohenden Dingen, den toten und vergessenen. Doch werde ich je wieder reisen durch den vom Wahnsinn gelb gefärbten Nebel des Vergessens, zu den Gestaden fremder Wirklichkeit? Fände ich überhaupt den Weg zurück, der mir damals so zufällig erschien wie einst Rip van Winkle sich über das Auftauchen einer…
Das forschende Licht blinder Augen
In das vor den Stadttoren beginnende wallende Brachland einen Fuß zu setzen, ist nicht unmöglich, aber unbesonnen, denn dort nistet das Unheil, das von den Ausscheidungen der Steppengeister angesteckt in den Disteln laicht, die gelernt haben, ihre Dornen harmlos aussehen zu lassen, um dann mit irrwitziger Geschwindigkeit sich in das ungeschützte Etwas zu haken. Hier…
Die unheimlichen Vergnügungen der Architektur
Unter den Fundamenten reibt sich die Erde auf, verdichtet sich zu fremden Stein, der in Jahren ohne Sommer an die Oberfläche drängt. Die Erdeschütterungen auf ihrem Zenit haben die Gebäude gebrandmarkt, das Erkennen in den Erkern, die auf einen nutzlosen Garten spucken. Wo man wollte sah man Saat, die aufging und sich neu verstecken musste,…
Das Scheitern eines Planeten
Schwärzer als dieTextur der Nacht schält sich einSymbol aus der dunklen Leere.Was würdest Du tun, wenn dieSkepsis uns fräße, wenn unsereeigene Natur eine Barriere bildete,die zu überwinden unmöglich ist?Das Paradoxon anerkennen, oderzurückkehren, in den Traum vergangenerUngewissheiten kriechen, die allesamtbesser sind als die Tatsacheeiner Endgültigkeit?Das Scheitern eines Planeten ist nicht laut.Aber in diesem Orkan schreibe ich…