malefitz

auch er lachte wie der der teufel lacht wie er
schmachtet nach dem was übrig bleibt wenn
nachdem nichts mehr gesagt werden kann er
in die asche greift und leichenbrand nicht
von den fängen weicht ihn begleitet ihn
unter einem baum zur rast verzückt die
zuckerne erinnerung jemandes seel verführt
und weggebracht in tiefe dunkelheit wo er
haust am gift’gen weiher und seine taten
der fäulnis aufzählt und die ihn warm
umschlingt und das bette des toten mannes
zuweist wo er wie aus einem herd bald neu
hinaus stürzt und gestärkt alles von vorn

und schoss aus seinem arsche nicht ein feuer
wie der schwefel unter rosenduft sich weidet
und der huf den fischkopf matschet bis
unlauterer gestank sich aufschwingt über frohsinn
in den fluren ist bald da und bald woanders
ward geseh’n und bald vertan von hohen brauen die
das lästerwerk beklagen ernster miene ernster
sprache wegen die dem götterwerk nicht dulden
gerede und geschwätz‘ von fürchterbarer art
geht frommen burger und des nachts gebt acht
verkohlter zungen wegen die den weißen schnee
voll panik färben das gewand der trauer häkeln
und drunter selber rote drachenschwänze bergen

Voluntas

Großer Wille, Du hast Dich verfangen in vieler Worte Schalen.
Und hast Dich, wie ein stürzendes Kind, selbst aufgefangen.
Trotz und Trutz zeugen noch von Deiner Abkunft
es stehen dort die Truhen offen, und in den Räumen der Miniatur
passt kaum der Rest Deines Scheins,
zurückgelassen vor Jahrhunderten,
um Stille zu zeugen und um alle hohen Lichter zu verschwenden.

Es sollten Tage werden, doch es wurden Ställe;
es sollten Tropfen werden, doch es wurde nur
der Keim einer neuen Generation,
eingefasst in die wilden Knochenröhren
der Unausweichlichkeit, der samtenen Stoffe,
die von Deinen Schultern fallen.

Das Orakel spricht mit Nebel in den Lungen:
Die Hochzeit des Gewesenen
in Reim und Seim – ein Laut nur
verändert Dich auf deinen Wegen,
Verkünder einer neuen Liebe, die tief
in dunkle Höhlen führt; verkommen
sind längst die letzten Ruhestätten, dort
siehst Du Dich nicht mehr, du siehst
nur aufgetürmt den Schutt,
den die Erde nicht verspeiste.

Ich stürze von den Klippen und begegne Dir,
doch nichts wird mich daran erinnern,
wie es wirklich war.

Kurze Pause im Stillen

Habe in einem gedicht alles;
der sessel steht da,
das bier
feiert sein schlachtfest.
Es bleibt nur, sich
zu wehren übrig,
indem man das glitzern im
schlamm ertränkt
und dem dreck huldigt :

Armen-
haus
wie
stinkst
du
nach Wahrheit!

Torotto

Ein wirklich hervorragendes Gift
ist dieses junge Spezialgift, wie
ein Welpe schaut es dich an,
Geräusche jenseits der Datenbank.
Gehörnte Schnecken : auch das ist ein
Fingerzeig für etwas Anderes.
Und so schließen wir mit einem
deftigen Duft und singen.

Biwak im Herbst

Die Hieroglyphen sind der Ort, aus dem die Neonfragmente
Fallen, wenn geschüttelt wird, was nur in der Metapher
Lebt, sich von ihr benetzen lässt
Als auch ernährt. Tragen wir dieses Stück Eisenrohr zu ihr,

Wird sie es lesen können, verschweigen aber, was du
Nachschlagen willst. So gestaffelt, fällt das Bild auf
Uns zurück, drückt uns der Schuh. Du weißt, wie
Die Dinge beschaffen sind, hast sie, sitzend im

Schneidersitz erfunden, ohne sie loszulassen. Sie
Fliegen nicht ohne dich, zumindest steht es so
Geschrieben. Noch einmal überwachen wir die rot
Andämmernde Landschaft, noch einmal erleben wir

Das Ritual des Schuhebindens. Nicht umsonst,
Sagst du, es klingt wie ein Versprechen. Danach
Wird der Deckel von einem Stromschlag geschlossen, von
Dem auch du abhängig bist. Die Volteinheit ist schwer

Zu beobachten, was nicht stimmt.

Texturen

Von der Müdigkeit gefesselt,
wie immer kommt der Schlaf
in kleinen Dosen aus der Hecke
neben dem Schaufenster gekrochen.

Es sind Wandgemälde,
oder nein,
es sind bewegliche Texturen,
die unter anderem mit Flöten
etwas anstellen.

Die Hand ist nur das Werkzeug
dieser Miniatur, die sich auf
fremdartige Ornamente einlässt.

Wenn es nicht Heinz ist,
dann ist es keine richtige Tomate

der Brand im Gesicht,
Feuerwerkskörper die Augen, eine
Schüssel voll ersoffener Stubenfliegen.

Flammenhaar

ich sah
und Rausch betrank sich dann
gefühlt blieb Erde trocken, doch
der Sinn
schwand mit dem Leben

einst fror
ein Stein mit seiner Brut
und log
das Alter an, will mich
zur Feuerstelle quälen
ein Tropfen
Flammenhaar

ich sah
ein Knirschen folgte mir
zerbrochen
und dann dir

der Sprung
und Elegien pfeift
wer diesen Ort benennt

Thorns Bouquet

wo ihr jetzt zu den Windmühlen gelangt
& die Wassermenschen jagt mit Sonar
verachte ich euch tiefer, wünsche euch
die Schrecken jedes einzelnen Fluchs
jeder einzelnen schwarzen Gallsaft=Lippe
aller Zeiten
alle Qualen

es ist der falsche Jasmin, der diesen
Wachtraum verursacht, in dem die
Erkenntnis steckt, daß der Mensch in
seiner Seele eine Welt vergangener
Existenzen trägt

vom fetten Wahn wie
Trauben springen
ein ausge-
peitschter Wurm peitscht hinternlästig
nie näher an den Traum, man
gelangt nie näher hin zum Staub