Das Bild

… unter meinem Bild, unter deinem Bild – denn ich habe dir das Bild erzählt – liegt die Farbe, herausgelaufen aus dem Rahmen, der nicht mehr fasst, was in ihm hin und her schwappte, vor der Zeit den Pinsel tränkte, der dann nur noch aufgenommen werden –

der Pinsel, der dann, von Fingern aufgerappelt, über die Gebirgszüge fährt, Stufen und Gefälle einfügt und Lücken hinterlässt, Lücken wie diese.

Die Pinsel sind Lehm.

Die Pinsel sind Lehm.

Einst kannte ich mein Gesicht, nicht aber seinen Umfang, ich kannte auch die Farbe meiner Augen, insofern sei gesagt, dass ich durchaus einmal daran glaubte, die Welt sei erschaffen und sie beträte mich durch meine Po­ren, doch –

Wolf aus Erz

„Die reißende Bestie, die hier wütete, kam, so erzählt man sich, aus dem Sumava durch die Wölder, durch Seen und Moore gewandert. Vielleicht aber kam der Wolf aber aus den Herzen derer, die ihm dann auch zum Opfer gefallen waren, sagten andere, die die Meinung vertraten, Wölfe fräßen überhaupt keine Menschen.“

Porzellanmädchen

Er unterhielt sich mit einem Trugbild. Wenn er je schon einmal so empfunden haben sollte, dann niemals so real, so überaus wirklichkeitsnah. Das Porzellanmädchen sah ihn an und er konnte erkennen, dass die großen blauen Augen wie gemalt wirkten. Das Mädchen blinzelte nicht, wie gelang es ihr überhaupt, sich zu bewegen?

Das blaue Kleid

„Für einen kurzen Augenblick hielten alle den Atem an, weil Steff das Kleid mit seinen Fingern berühren wollte. Dabei war es doch offensichtlich, dass diesem lackmusblauen Kleid das Haus gehörte. Wir alle konnten uns vorstellen, dass sich dieses Kleid, vermutlich zur Geisterstunde, mit Leben füllte.“ (Sandsteinburg)