Schlagwort: GrammaTau

Am Brunnen vor der Lore

Wir schmierten Welpenbutter auf ein schornsteindunkles Brot
Nichts kann uns die Nacht erklären, die im Eise schwelgt
Und sich im Fieder wiegt wie leise auch die Motten
Von Firsten bluten Hirschdämonen ihre Kabel-Adern leer
Walmblechuhren schnabeln turteltaub auf diesem Dach
An einem garngesprenkelt kühnen Silberknauf, das Tor, das Tor
Ahndungsgepeitscht, Du Miozän, goschen mundlos sich die Jäger wach
Tragen Aschefleisch durch Schimmelstein
Aus Pferdenüstern steingeworden Atem pumpt hinauf

Fetisch

Die bunte Substanz war nun überall auf
der Chaiselongue verschmiert; eine Folge
falscher Fragen, in alle Himmelsrichtungen
treibend. Mitunter ist der Kopf eine
wässrige Melone, die sich hinter halb
geöffneten Türen daran erfreut, die
abgelegten Strümpfe der Putzfrau unter
die Lupe zu nehmen.

Zwischenspiel:

Beschnüffle sie, ringle sie,
tanze nach dem Timbre,
deinem wonnevollen Plaisir,
schultere, dem Atlas gleich, dein
kleines bisschen Welt, für die du
keine zwei Tüten benötigst. Hab und gut
stört nicht den Zweifel.

Die Straße ist frei, die Überquerung kostet
nur den Zufall. Die Grenze ist ein
Schlachtfeld der Gedanken, die von diesem
Sendemast in die ganze Welt
getragen werden, Frachtpaket
geheimer Lüste, verborgener Bewegungen,
Herbstlaub schützt dich nicht vor Hallu-
zinationen.

Es könnte eine neue Erfahrung bergen,
sich den Laufmaschen zu nähern, sich damit zu
bewaffnen, um gefährlich zu wirken, wenn der
Garten voller Leute ist, die ein Bus mit
unidentifizierbarer Graffiti an der Flanke,
ausspuckt und einsaugt.
Ausspuckt und einsaugt.

Schmatzen

Weil ihr schneck
lein singt bin ich hier
hörte das schmatzen wohl
hörte das nass
schmatz
en wohl
aber ich hörte es wie denn?
ich hörte es durch den
besen am ohr durch den be
sen am ih-ah-ohr
und die flöte mensch flöte
nocheinmal die melodei
wollen tanzen / leber
haken verteilen und tanzen
die flöte im heck eine
waffe los hol sie schon
raus es brennt wo
das schneck
lein ich hörte zur
flöte & schmatzen

Der pure Nonsens einer Anschauung

Salz blüht aus der Wand 
nach einer horizontalen
Abdichtung mit salziger
vergifteter Injektion in
gebohrte Löcher nur um
etwas prahlen zu können

Ein früher Morgen ist
ein Delikt dann warst du
als ich mich durch das
Sturmgrün ritt da lange
Wege bist du gekommen so
wie ich; lange Zeiten
nahmst du dir ich nahm
die kürzeste Kabine durch
den Schallrauch da standen
wir am Rande einer Wiese

Hunde kacken dort in Hasen
Pose dann öffnen sich
neue Räume ich sprach
deinen Namen unterwegs
vor mich hin ich sprach
den Namen vor mich hin
schrieb ihn nicht auf ich
vergesse was ich aufschreibe
Rinderherde der Gedanken
auf Entsatz die mich
genauso traf wie ich sie

an der linken Schulter
Achsellymphknoten die
Molare Masse darin lebt
jetzt hier und da ein
schicker Hut den wir da
manchmal tragen man könnte
gar nicht anders aus den
Kleidern schlüpfen als
durch den Hut, das ist keine
Verrücktheit das ist

Der pure Nonsens einer Anschauung

Hosenbodengerüst

in diesem Moment zogen alle los,
um Fliegen zu fangen. Ob man
sich barbrüstig, still hinsetzte,
um die Insekten anzulocken, oder ob
man einen Grusel-Krimi faltete,
um Blut an Blut zu binden, das
blieb frei.

Der große Baum ist
selbstverständlich ein
Ameisenbaum.

Die Ameisen jedoch sind incommunicado, der Baum
ein Hosenbodengerüst.

Nope!