Casus Mentae (Die Maschine in den Sphären)

Dual.Ebene

Raumlicht, Zeitflug, Funkendenken mannigfaltig
Mittelbarer Grund, heiße Kälte, kalte Hitze
Brennbruch, Froststaub
Archetypus webender Weber
Nichts passiert oder geschieht oder

Fliegen. Sie schweben

Kausal.Ebene

Die Ursache wirkt ihr Ur
Schöpfung (Eimer fällt in die Quelle)
Schöpfe (hole den Eimer zurück)
Schöpf (leere aus)
Beobachte den Vorgang
(Da geschieht einiges, nicht?)
Verwandlung in den Mulden der Erinnerung

Höhere.Mental.Ebene

Energiebeziehungen, Schaltkreiskoma
Harmonie in den Quanten, heraus den Dingen
getragen, durchdrungen am Stück

Ich.Ebene

Du und Ich. Aber Ich und Du. Aber Ich
Bin binnen. Schauen mich an
meine Augen, schauen nur mich in Dir
an

Untere.Mental.Ebene

Denk, oh, was magst du denken?
Denk dir jemanden, Du
Bedürfnisse stillen sich
Spuck meinen Speichel an

Astral.Ebene


Gedachtes denkt nicht zurück
besteigt die Seelentram
kommt an und geht fort
Traum grüßt vorbeimarschierend
(Als hätte ich es geahnt)

Physische.Ebene

Saft deiner Lenden
Ich öffne alle Türen in dich
Und spreize dich
Und nehme dich
(genommen wurdest du)
Alles löst sich auf
in Schweiß und Sinnlosigkeit
wenn ich dich ficke
Ergieße ich mich
Vermische mein Wesen mit Deinem
auf einer billigen Decke

Unter dem Gras (Die Gesänge der Vril)

Antwort des Baches

Wenn aber ich die Erde abwärts streife
der Kleider lose, nackt und bloß
mich lege in den Wiesengrund
da alles in sich Kosmos ist
erspähe ich ein Wunder
gebäre ich mich selbst

auf die Frage

Was ist zu tun, der Wurzel Tiefe zu begreifen
der Wurzel Festigkeit zu hören
der Wurzel Durst allzeit zu stillen

Ich trample auf den Nerven deiner Ahnen
Genien und etruskische Todesdämonen
Menschen tragen Flügel
dort die Welt weit ist
dort die Welt versteckt ist

Wenn etwas aus der Tiefe fragt:

Was ist das für ein Mund
der dort hinunterführt?

Antwortet etwas darüber:

Der Zivilisationengrund
ist Armengrab
Ein offener Mund

Der hält den Rachen auf
Der frißt sich durch den Bauch
Der Erdenkinder Untergang
Der Menschenfeind im Überschwang
Danieder speichelt er und frißt
Es ist der Mund, der niemals küßt

Aber höre auch dies:
(Es sind die Gesänge der Vril)


Siehst du dich in Farben voller Flieder (aus dem Meer der Blüten)
voller Duft von all den Blumen (die nicht immer Flieder sind)
die erhoben hoch (so hoch der Grenzen Unwahrscheinlichkeit)
dort enden wo du lebst? (Doch nur, falls du verstehst)
Heißt man dich willkommen (denn ein Gast bist du schon längst)
wo der Tod nur Wächter ist (und wo die Welt findet ihr Ende)
wenn du längst vergessen bist?
Es sind Sonnen die nie strahlen (die nie dort sind, wo du warst)

Hörst du diese Klänge (wie von Tausenden von Chören)
die dich rufen, dich begleiten (in der Welt, die fremd dir ist)
Fühlst du, wie der Wind
der dich berührt (der dich begleitet)
der dich zähmt (der dich umnachtet)
weise kreist, geheimnisvoll?

Jetzt mußt du dich niederlegen
erregter Mensch

v.Ision – Zum f.Enster hinausschauender m.Ann – Hineinspähender Doppelgänger

Auge Auge Auge/ auf zu blinzeln
Wenn ein Auge denkt denkt es so:

Von Weit entfernt, aus der Weite, fern; Ferne, weit weg:

Ausgeatmeter Geist, wie leicht bist du zu inhalieren! (Ruf der Psyche)
Dein Steinbiß sitzt in der Flanke fest (Von fremden Wesen)
Verwundet also rennt man dem Embryo entgegen (welcher sich gen Erde neigt)

Wie strahlt er hell!
Aus der Lichter Schein glimmen die Phosphoren
Zug um Zug ein stilles Tal, in dem man Lärm konsumiert

Im Tal: Häuser. Unter den Häusern: ein Haus. Im Haus-

-ein Fenster
Hinter dem lauert ein Gesicht
Gepreßter Atem

Kopfdrehung, vom Fenster weg

Viele Fenster
die vom Herzen zur Ewigkeit führen
Hinter allen
lauert

Stille. Kommunikation mit der Unendlichkeit
Kein Reden erlaubt
Der Verstand nicht verständig
Still-Blüten. Automatisches Denken
Satzkonstruktion beißt Kind
Kind beißt Gummitier
Aufschrei der Membrane
Bevor die Stille die Nacht beherrscht
Servolenkendes Dreirad
Am nächsten Tag
In der Frühe
Käse-Ei im Bart
der nur Stoppelrasen ist
Toast auf dem Magendach

Doppelgänger, jetzt du

Auge Auge Auge/ auf zu blinzeln
Wenn ein Auge denkt, denkt es so:

Von Nah heran, aus der Nähe, nah; Nähe, nah dran:

Von lunarer Schönheit beträufelt
was wie Säure gleich ein Antlitz an den Tag zauberte
wie viele Sonnen nicht
den Klotz Schnee schön formen können

Im Fenster: Spiegelblumen. Nach den Spiegelblumen:

Das Gesicht hinter dem Schleier

Meditierendes Antlitz voll geschlossener Augen
Absurde Schönheit
Begehrendes Astrum
Vollendeter Abbau im Irgendwo
Der goldene Regen lief entlang
wo die Rinne sich zum Horizont
hin spalten konnte

Regen verändert die Sicht des Doppelgängers:

Wo sie diese Wege bestritt
wo sie den Erguß der kosmischen Frucht
im Geiste rühmend hintrug
Silbern räkeln Taue sich (das denkt er nur)
und zittern ihr Lied hinein in das Licht
(Von allem um alles herum, das muß man sagen)
All die Tage, die Nächte
sind gleich
und das Oben und Unten
ist links und ist rechts
aller Farben der kommenden Zeit
Impulse sind schon gewandert dorthin
Ein Abgrund ergreift diese Hand
und führt sie die Blanken
der werdenden Leiden entlang
Salzes Bruder, Ammoniak

Jetzt teilt sich der Doppelgänger, denn auch in den Glasblumen sitzt einer, und in den Regentropfen sitzt einer, in jeder Schneeflocke sitzt einer, in den Augen sitzt einer und im Besteck sitzt einer und-

Kältekontainer

Stimulans Todesnebel wuchert
Schweineleiber zittern in diesem Dunst
Darunter gefesselt die Nackte
halbtot nichttot nochnicht

Ihre Gedanken schweifen
in dieser Stunde
einem Leben entgegen
das sie hatte

Die Gedanken:

War ich ein Mädchen von stillem Gemüt
nie aufseh=erregend eilte ich
um die Eckpfeiler eines ganzen Lebens
hindurch die Tore
welche von den Träumen gebaut
mich in die Welt entließen

Eruptogenius (Haltbarer Kristall)

Kommt die schwarze Wolke mit einem Lied
geht der Tag hinaus
aufs Land wo Kinder singen

Ich grabe deine Worte aus
Salzerde ohne Worte ein
Schaltkreise in den Sphären

Ich träume oft von einem Traum
und lebe oft in einem Rahmen
wie ein Bild gemalt wie ich

Ich komme wie ich manchmal gehe
gehe wie ich manchmal tanze
atme ein wie manchmal nicht

Nähe mir ein Katakombenkleid
Düsternis wählt sanftes Licht
Die Schere brauchst du und brauchst Garn

Schon hindert dich die Angst daran
weil fertig ist was fertig nie gewollt

Ich schmieg es an und schlüpf hinein
s’ sind halbe Bahnen ohne Form
Die Wolke kommt und noch ein Lied
fährt in die Kinder die es singen

Die Kehlen auf die Zunge hoch
und ich im Katakombenkleid
wie ein Prophet mit Blumenstrauß
an bittersüßen Blüten

So Geist mein Geist wo gehst du hin
nennst mich Eruptogenius
doch ich bin nur du weißt es doch
ein haltbarer Kristall

Lillebrök (Die Phantasiererin mit dem geisteskranken Shawl oder: brache Wasser, stille Spucke)

Mittentaucher, Ring nach draußen
Poröse Jagd, die Oskorei
verfliedert sich bei plumpen Affen
bald ist wieder Dunkelheit

Grabgabel, Nebelung

Lautlose Zauberplakate
Manchmal umfaßt uns der Wind
Traumfabriken stehen im Sumpfland

Metastasenwände bröckeln unter den Füssen der Erbauer
Im Zementloch tanzen Ratten ihre halben Leiber fort
Können Könige viel König sein und Töchter Fotzezeigen
Können Klone nicht mehr eigen sein und Spucke rinnt dahin
Durch die Schleusen einer Zeit, die niemals war und nie vergeht
weil die Fessel der Gedanken nicht zerreißt

Der Gesichtsausdruck wird ganz gußeisern
am Schafott

Wir hören die Stimme Lillebröks:

-Ich habe getanzt und ganz nackicht hab’ ich getanzt
auf dem Dach hab’ ich getanzt
und die Welt war überhaupt ganz klein
hab’ ich getanzt und nur noch seltene Worte hab ich getanzt
und alle riefen:

Wir hören, was alle riefen:

- Lillebrök
Lillebrök
Komm runter runter Lillebrök
und laß dich in eine Decke aus Pferd hüllen
Du bist ganz weiß wie Deine Haut
lebrök

-Ja, bin ich!

Brache Wasser
Dämonen See
Siehst du?

Ebene eins

Die erste Ebene ist ja nun mal dunkel, Ebene eins
Die erst-

Ebene zwei

Wir müssen fortschreiten, ganz hinauf
und dann hinunter blicken, ganz hinab

Irrsinnsrüpel
Irrsinnsrüpel

den Gang hinaus-
nicht die Tür ins Vergessen schließen
nicht Gedanken hinabspülen
solange das Leben noch am Bahnhof steht
nicht das Licht ansehen
nicht die Dunkelheit aus dem Fenster werfen
keine Füllworte überlegen

Jetzt! Ficken! (Wie es geht entnehmen sie dem beiliegenden Pornobegleitheft)
Eins und zwei (Bitte überprüfen Sie zunächst, ob alle Teile mitgeliefert wurden)
und Klitoris reiben (vorher befeuchten sie die Schellackrillen ihrer Finger)
und drei und vier
(unterscheiden Sie zwischen keuchen und schreien, gurren und stöhnen)
die Eichel massieren sie am Spalt (achten sie auf den Blick)
und fünf und sechs
gefällt es dir denn auch
und sieben und acht (wir wünschen Ihnen in jedem Fall Erfolg)

In der Schule

-Lillebrök, nimm den Shawl ab, s ist Sommer!
-Sommer ist es nicht und war es nie!
-Lillebrök! Tu’ was ich dir sage!
-Ich tu’ es nein und tu’ es nein und tu’ es nicht und tu’ es nie!
-Lillebrök! Dann mußt du zum GERÄT!

-Ich habe getanzt und ganz nackicht hab’ ich getanzt
auf dem Dach hab’ ich getanzt
und die Welt war überhaupt ganz klein
hab’ ich getanzt und nur noch seltene Worte hab’ ich getanzt

Und Lillebrök wurde zum GERÄT geschleift

Vor belagerter Höhle

Fürdermals, lange 

Vor belagerter Höhle
standen wir bleich und zitternd
Einlaß heischend
Antworten drangen
wie fauler Atem empor
Ein Auge schmolz
und dann schmolzen alle Augen

Vor belagerter Höhle
Verschanzte darinnen
warfen feuchte Blüten heraus
um uns mit Leben zu infizieren
Aber nur das Auge schmolz
und es schmolzen nicht die Herzen

Gegenwärtig, Ich allein

Dürstender trunkener Schutz
nichts ward von meiner Wiege weit
von dir noch mitgegeben außer Gram
der in den Stimmen wächst
der in den Wäldern schlingt
was Moos nicht weiß
Spricht sie noch ein Lied;
vorüber gleite ich
mit tauben Ohren, Schutz
nicht warst du, nimmer, nein

Bälde, noch nicht

Kaskade (Bildsturm hypnotischer Interferenz)

a, Kaskade 

Es gab einen Kreis und den habe ich
ununterbrochen im Kreis
den ich brach
nachgezeichnet, weil ich
das Ende suchte, von
einem möglichen Ende in meiner
Hand an dir
nachgezeichnetes Schiff
deiner Brüste wie der Lippen

Alle Wölbungen deines Körpers
brachen sich unter mir
wie Wellen eines letzten Zorns
wiederholt mit meiner
Stimme, die das Ende sang (O-la-mond O-la-mond... das sang sie...)

b, Kaskadeur

Da deine Hand Da meine Hand (ohne Finger, mit Finger, ohne Finger)
Komm Geh
Komm Geh
Kommher Gehfort
Kommherüber Gehfortan

Küß mich auf die Hand doch nicht

Speichelevokation ist
Neutronenschwangerschaft es
nachdem der Schaft wirklich
pflaumenspaltend wahr?
spermt und samt
den Keim erniedrigt

Hingefiedert dortgebettet, obendrob der Mond ein Ball

Kaskade aus
Kaskade plätschert
strömt und speit und spotzt und schäumt
Speichelinvokation
Protonenhemd
Finger rennen um die Hand
zu fingern
verlieren den Ring
des Traumas im Traum

Verletzter lächelter Hundespuk um Mitternacht
Gebäum an Wäldern
Gebräu an Saugtitten im Napf des Gummikaleidoskops

Hirnasche regnet aus dem Feuer unseres Herzens
Der Drache speit Vergangenheit
Die Erde speit Kastanien

Komm schlaf noch einmal ein
Ich drehe die digitalen Zeiger in den Wind
der von oben gestoben
storniert sich nicht bewegt
durch das Gefälle
meines Geistes
Durch meterdicken Kabelbrei
wünschen die Knie zu schleichen

Hin und her und tick und tack

„Wo bist du gewesen?“ ruft mein Plünderstab

Ich verbiete mir den Mund mit Stahlgittern
Ich handschelle meine Lippen
Ich zerzunge
Ich kümmere mich und wümmere
und räkele mich zu Boden
wie ein Kleeblatt auf Asphalt

Die Welt liegt hinter einem Schlüsselloch in meinem Denken

(Ein Schmetterling wirbelt ins Bild, er hat „Ende der Kaskade“ auf seine Lippen tätowiert)

Das Rosenkind

Oh bleib doch Sieger		Freßgierigste Seele aller Seelen
Bleib mein Bindeglied zum Absumpf hin
Du Rosenkind, ich sehe dich Inmitten deiner Kloake stehen
Rosen in der Hand und Pusteln Wohl gepflegt als Pfand
Das deinen blauen Mund umkränzt

Da stehst du wage selbst dir zu Gericht
Und Dornen stechen deinen dörren Silberleib
Der Glanz in dir verlischt Im letzten Morgengrauen
Mit einem Gähnen Tief aus allen sieben Rachen

Keuscher Honig tropft von deinen Nüstern
Es winken deine Haare Auf der eingedrückten Brust im Bach
Wo wir dich singen hören Wie eine erdrosselte Nachtigall
Im Bett des Wesens der Gebeine

Ich hätte gerne deine lästerliche Welt betreten
Scharlachroter Rubin Aus deinen Augen getrunken
Meinen Magen für das Wunder des Lebens erwärmt

Die Nacht weint Sterne tot
Tote Sterne greifst du aus dem Meer heraus
Zwischen den Wellen aber purzelt dein Trieb
Ereilt mich stets ein Traum, wie Marmor schwer
Ereilt mich die poröse Welt der verendenden Fäulnis
Purpurner Pracht im Pelz des Wellenreiters
An undurchsichtigen Scheiben klebend Mit dem Atem aus dem Traum