Possenspiele

Schlagwort: Fantasy (Seite 14 von 41)

Schwert und Zauberei

Genre- und Subgenre-Labels gibt es aus gutem Grund – um die Leser mit der Art von Literatur zu verbinden, die ihnen gefällt. Zumindest heutzutage obliegt eine solche Kategorisierung eher den Vermarktern und Buchhändlern als einer tatsächlichen Unterscheidung durch Fans oder Autoren. Aber das war 1961 definitiv nicht der Fall, als Mitglieder der Robert E. Howard-Fangruppe, der Hyborian League, erkannten, dass sie einen Namen für jene besondere Art von Geschichten brauchten, die sie gerne lasen und schrieben. Die Frage, wie genau man diese Geschichten nennen sollte, stellte der junge Aufsteiger Michael Moorcock, und beantwortete der erfahrene Schriftsteller Fritz Leiber:

„Ich bin mir mehr denn je sicher, dass dieses Feld Schwert und Zauberei genannt werden sollte. Dies beschreibt die Punkte des kulturellen und übernatürlichen Elements genau und unterscheidet es auch sofort von Mantel und Degen (historischen Abenteuergeschichten) – und (ganz nebenbei) auch von den Mantel und Dolch (internationale Spionage)-Geschichten!“

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Ben Aaronovitch: Schwarzer Mond über Soho (Peter Grant 2)

Schwarzer Mond über Soho ist der zweite Band der „Rivers of London“-Serie von Ben Aaronovitch und erzählt, wie es mit PC Grant weitergeht, einem anständigen Polizisten und dem ersten Zauberlehrling einer geheimen Abteilung der Metropolitan Police in London seit sechzig Jahren. Dieser Band ist eng mit dem ersten – Die Flüsse von London – verbunden und es wäre unsinnig, die Serie nicht von Beginn an zu lesen, in der Ben Aaronovitch recht unterhaltsam polizeiliche Ermittlungen nahtlos mit urbaner Fantasy vermengt und dazwischen kleine Exkursionen über London selbst einstreut, vorgetragen in einem durchweg klassisch englischen Sinn für Humor.

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Jede (gute) Literatur ist dem Horror verbunden

Nichts in der Welt der Belletristik ist vergleichbar mit den täglichen Grausamkeiten, die die Menschheit sich selbst zufügt, oder mit dem scheinbar chaotischen und sicherlich gefühllosen Universum, das eine hässliche Axt aus Naturkatastrophen, Krankheiten und Tod schwingt. Wer den echten und nackten Horror erfahren will, die muss sich nur in der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts umschauen – und der wird sich nach Stephen King sehnen.

Genre-Literatur – vor allem Horror und Noir – zeigt die dunklen Seiten des Lebens durch die Technik der Fantasy und einen grimmigen, fatalistischen Pessimismus. Horrorfilme neigen dazu, das wahre Grauen unter dem Deckmantel der Metapher zu verschleiern. Zombies, Vampire oder übernatürliche Monster, die Tod und Chaos bringen wollen, sind, so cartoonhaft sie auch sein mögen, nur Masken für die wahren Schrecken des Lebens. Die Noir-Literatur bahnt sich ihren Weg durch Korruption, Politik und Mord. Manchmal ist es einfach nur Galgenhumor, eine Art, dem Tod die Zähne zu ziehen, aber im besten Falle haben beide Genres eine einzigartige Art, ein Urteil über unsere wirkliche Welt zu fällen.

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