Possenspiele

Kategorie: Brouillon (Seite 58 von 69)

der BROUILLON ist tagesgeschäft, nicht mehr als journaling über unwichtige persönliche befindlichkeiten.

Waterlily & Oil

„Wir sind uns schon einmal begegnet.“ „Ach ja?“ „Aber natürlich. In Ihrem Haus. Erinnern Sie sich nicht?“

  • Lost Highway

Wenn man Zug fährt steigt man ein; wenn man Zug fährt steigt man aus. Oil steigt aus, Waterlily am Ohr, kurz bevor der ganze Hades aus den Gleisen walzt und screamt und brät und bevorzugt bremst. Der olfaktorische Handkuß gerät zur selbstverständlichen Umarmung, die nie wieder nachlassen wird, die sich in ein Crescendo steigert, dem nur noch der Urteilsspruch besonders weiser Raben Einhalt gebieten kann. Die Raben, die den Wasserturm in Mannheim nicht bevölkern, wären weise, sind es aus Abwesenheitsgründen aber nicht. Waterlily lächelt wie ein Stern, der Wasser in Wasser gießt, sie gibt jeder Landschaft den Anstrich des Idylls, selbst wenn es sich um Beton und eine Straße handelt. Ihr Lächeln ist Liebes=Weise. Und Oil ist zum Holen auserkoren.

Laß uns schön zueinander sein

Es ist das neue Gesicht des Immensen, das strahlend über Luna wacht. Ein Großer Strom reicht uns nicht mehr bis zum Hals, hat uns gebeten, Landunter zu tauchen. Werke entstehen unter Einsatz des Lebens oder des guten Rufs. Ein guter Ruf wie dieser: Laß uns schön zueinander sein. Was bedeuten uns die Wechselgänge des Morgens in der Kammer der Lust? Was bedeutet die Bedeutung fernab der möglichen Worte? Adam und Eva, der Ackerboden und die Belebte, sind Symbole, die es gilt, neu aus nassem Lehm zu formen. Kann nicht sprechen ohne zu sprechen, kann nicht atmen, ohne zu atmen, kann nicht berühren, ohne die physikalische Grenze zu überschreiten, kann mich nicht daran erinnern, jemals nicht für diese Woche gelebt zu haben, die – längst angelegt: wann? – wie der Garten der Hesperiden perlte und sich im eigenen Abglanz suhlte, bewacht von Ladon, der sich längst der ausgestreckten Hand ergab, glänzend, tropfend vom goldensilbernen Tau der Körperquellen. Der Urgrund aller Geburt, den ersten Worten ein Gesang: Laß uns schön zueinander sein. Das Lied der unendlichen Strophen. Unser Atem ist sich des Odems bewußt, unser Odem ist Selket, die atmen läßt, unsere Hände sind geschlossen um das, was sich im Innern befindet, das Zentrum nämlich des Leuchtkörpers, arretiert und doch nicht fest.

Der olfaktorische Handkuß

Sinne schwinden (schwindet, Sinne!); so ein Lied der Früchte, so ein Lied der Frucht; aus deinem Füllhorn fließt stets und stets des Lebens Energie, der Boden säumt die ausbedungnen Schuh‘. Ein Schritt nur, und es wird die Späte richten, wie der Tag sich aus dem Tage schält. Das B des Bibberns, B des Bangens, B des Badens in olfaktorischen Genüssen. Auratisch schwebst in Windeseile, durcheilst den Luftraum windgeschwind und hebst dich in die offnen Arme, die Hände fächeln Tau herbei, und Kosung dreht sich zum Gerank, zum Wimperg über unsren Köpfen. Die Hand wird nur geküßt im Viert der Räume, auf den Steigen der Zeitenbahn. Uns ist das Fließen angedacht. Ich könnte, käme an, ich konnte, kam ich an, ich kann nicht von dir lassen, den Brautstein auf den Lippen tragend, der den Gesang des deinen Körpers in den Trichter des Gesagten, der Verheißung überführt.

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