Possenspiele

Kategorie: Poeme (Seite 57 von 61)

weder kann ich dem begriff „gedicht“, noch der „lyrik“ etwas abgewinnen. das „poem“ ist internationaler ausgerichtet und definitiver, außerdem ist es ein fundamentaler begriff.

Worte der Prärie

Feuer und Hunde in weißem Taft, Plüschbalkone. Als ob sie den Gesang studierten, schrieen sie ihre formanten Töne ineinander, erschufen Klangquadrate und Sinuskurven voller Zauber.
An den Händen, die aus dem dickflüssigen Meer ragten, erkannten sie sich wieder. Die Hände, mit denen sie sich besprochen hatten unter dem Einfluss deformierter Sekunden, die wie Seifenblasen laut schmolzen, Speichel zurück ließen, kenterten.
Worte der Prärie. Die Sätze wachsen wasserlos, sind Waisen ohne Quelle; morgen sagt sie ein anderer, jetzt aber konzentriert sich der Insekteninstinkt auf die Beute. Schmerz des Hungers, Wahn der Lust. Es ist nicht einerlei, was das Spinnentier sagt.

Es flüstert da im Dunkeln

Wie sollte man auch nur ein Wort verstehen, schließlich kommen wir aus dem Nebel. Ich sehe Schatten, die den Raum durchstreifen wie Schwaden der Nacht. Ich verstehe kaum ihr Murmeln ohne im Nachtwind nachzuschlagen, der am Fenster peitscht und peitscht die Liebste aus, dir dort mit Fesseln festgemacht verschmachtet und der Tau aus ihren Poren Eisblumen fallen lässt. Vom Atem sind die Scheiben blind. Ich kenne diesen Traum, ich habe ihn selbst gemacht, als ich der Welt den Rücken kehrte

In der Wüste (Sonnenhalfter)

In der Wüste wiederholen sich Traumbilder
In einem Kreis lockt die Energie

Die Sonne erhebt sich

Habe ich den Mut, eine Reise zu beginnen
Die Beine bewegen, vorwärts hinfort

(Wenn man ein Sandkorn versteht
Wenn man ein Sandkorn verstünde
Wenn man ein Sandkorn wäre)

Habe ich genug um jetzt schon zu gehen
Den Kopf zu bewegen, zu sehen, was war

Die Sonne geht auf und wird immer größer

Dort draußen ruft niemand meinen Namen
Dort draußen erwartet mich niemand

Eremitenberge weisen die Einsamkeit
(Dünen versanden, Wege verwehen)
Oasen evakuieren verdurstende
(Der Spiegel aus Sand)

Die Sonne hört auf, Morgenrot zu sein

An der Grenze wächst ein Gras Die Beine bewegen
das ohne Wasser weiterlebt Ich verlasse mich
Die Wurzeln in der Luft, Fächerleben Vorwärts hinfort
Fangen verdunstende Gedanken Zu sehen, was naht

Die Sonne speist zu Mittag

Wie weit gekommen im brüllenden Licht
Wohin gelangt, wo angekommen?

Die Sonne spuckt aus Himmeln folgendes:

Feuerdrachen (ich sehe das Rinnsal seines Atems)
Gold (das Leben flieht dem edlen Stuck)
Regenbogen (Sucht nach Farben)
Geister (sie zeigen sich geöffnet)
Trugbilder (optischen Lebens)
schnelle Verwesung (trocken)

Die Sonne sinkt

Ich kann nicht fort von mir
Komme immer wieder an
Dort, wo ich mich verließ

Die Sonne wird Mond

Habe ich den Mut eine Reise zu beenden
Die Beine anhalten, Stoppvorwärts Nichtfort?
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