Possenspiele

Schlagwort: Fantasy (Seite 4 von 41)

T. E. D. Klein – Botschafter des Grauens und der Romantik

Geschrieben von Frank Duwald

1.

QUAL DES SCHREIBENS

Die gesammelten Widersprüche des T. E . D. Klein

Wenn es in der zeitgenössischen Literatur einen Autor gibt, der sich dem Schreiben durch puren Masochismus verbunden fühlt und sich in seiner Qual trotzdem wegweisende Werke abringt, dann ist das wohl T. E. D. Klein, der Autor eines bemerkenswert schmalen aber wahrlich nicht unbedeutenden Œuvres.

„Ich bin einer dieser Leute, die alles tun würden, um dem Schreiben auszuweichen. Alles!”1,  sagt er. „Ich finde das Schreiben von Fiktion irrsinnig hart. Ich denke, ich bin ein extrem guter Lektor für anderer Leute Werke, […] aber es ist eine entsetzlich harte Arbeit für mich, irgendetwas Eigenes zu produzieren.“2

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Da ist jemand in der Küche / Nancy A. Collins

Nancy A. Collins ist ein Schwergewicht der Urban Fantasy (aber auch in Weird Western hat sie sich versucht und für den Giganten Swamp Thing getextet). In Deutschland ist sie – oh Wunder – gar nicht so bekannt, wie sie es eigentlich sein müsste, auch wenn es hier in diesem Fall zumindest die Sonja-Blue-Übersetzungen gibt. Tatsächlich ist es ja so, dass man sich um Kurzgeschichten nur in den besten Kreisen reißt. Und zu diesen besten Kreisen gehören hierzulande nur die wenigsten. Also gibt es auch keine Sammlung von ihr. Aber im Buch der Geister & Spukhäuser haben wir von Frank Festa die Geschichte „Da ist jemand in der Küche“ aus den 90er Jahren bekommen. Man mag zwar ahnen, wo diese Erzählung hinläuft, aber dennoch handelt es sich um eine kleine fiese Perle in Sachen Spukhausgeschichte.

Die Geschichte handelt von George Pruitt, der sich ein Haus auf dem Land mietet, das im Stil der 50er Jahre eingerichtet ist. Er hat das Großstadtleben Manhattens, wo er arbeitet, satt und freut sich gerade an dieser Zeitreise, wenn er am Wochenende das Haus betritt. Allerdings ziehen dauernd wohlige Gerüche durch das Haus, die ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Zunächst denk er, es seien die Essensgerüche der Nachbarn, die er da riecht, aber die leben zu weit weg als dass sie es sein könnten. Irgendwann entdeckt er den Geist einer entstellten alten Dame, die in seiner Küche hantiert. Er kann sich den leckeren Speisen nicht entziehen, Geist hin oder her. Als er dann tatsächlich einem Nachbar bei der Gartenarbeit begegnet, erfährt er die tragische Geschichte, die sich im Haus abgespielt hat, die ihm auch den Beweis dafür liefert, dass es sich bei seiner Phantomköchin auch wirklich um einen Geist handelt. Zumindest speist er so gut wie noch nie in seinem Leben. das geht so weit, dass er selbst seinen Job in Manhattan aufgibt, weil er ja die nächste Speise verpassen könnte.

Wie gesagt ist es einfach, sich vorzustellen, wie das alles endet. Ich werde es hier dennoch nicht erläutern, denn eine Geistergeschichte funktioniert oft wie ein Witz, was den stilistischen Aufbau betrifft, und auch den muss man hören, bevor man ihn analysieren sollte. Das mache ich zwar nicht immer, aber hier ist es durchaus angebracht. Sobald man das (nicht besonders überraschende) Ende kennt, kann man sich gleich noch einmal an den Anfang begeben und die verschiedenen Schritte noch besser genießen.

Memories of Ice / Steven Erikson:

Auch „Memories of Ice“, das dritte Buch der Serie “Malazan Book of the Fallen” (Das Spiel der Götter) fühlt sich an, als würde man den höchsten Berg der Erde besteigen. Blanvalet macht daraus die beiden Bände Die eisige Zeit und Der Tag des Sehers. Wir kehren auf den Kontinent Genabackis zurück (wo sich Buch 1 entfaltete). Viele Charaktere aus dem ersten Buch tauchen hier wieder auf, wie zum Beispiel die bemerkenswerten Publikumslieblinge Anomander Rake, Der schnelle Ben, Kruppe, Tool, Toc der Jüngere und Elster mit dem ganzen Rest der Brückenverbrenner.

Dazu kommen noch einige Neuzugänge: Der Barghast Hetan, Grantl, der mürrische Hauptmann der Karawanenwache Kallor, der unsterbliche, nachtragende Krieger Itkovian, der tragische Diener eines verlorenen Gottes, die mysteriöse und unerschütterliche Lady Missgunst und natürlich das finstere Totenbeschwörerpaar Bauchelain und Korbal Broach. All diese Figuren sind das Ergebnis eines zweifelhaften Bündnisses gegen ein bösartiges Imperium, das als Pannionische Domäne bekannt ist.

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