Possenspiele

Schlagwort: Frankreich (Seite 9 von 11)

Romantische Rosinenbrötchen

Die Briten essen ihre Rosinenbrötchen an Karfreitag und nennen sie „cross buns“, im deutschen Norden ist das Rosinenbrötchen auch als „Heißweck“ bekannt. Auch in Frankreich backt man ein ähnliches kleines Ding, das im Grunde nichts anderes ist als ein Milchbrötchen mit Rosinen, wobei dort eher Rosinenschnecken aus Blätterteig favorisiert werden. Den Hefe- oder Germteig gibt es allerdings schon seit dem Mittelalter. Das Wort Rosine selbst stammt aus dem Lateinischen racemus (Beere); von dort wurde es zum französischen raisin und wurde dann umgebildet, und auch die hat man (etwa in Leipzig) schon 1502 in den Teig gemengt. Unsere Romantiker mampften sich mit Rosinenbrötchen durch ihre Kindheit, die armen Studenten hatten meist gar nichts anderes zu essen, denn so ein Hefebrötchen, leicht gesüßt und mit Rosinen gefüllt, ist mit wenig Geld herzustellen. Ein wenig Mehl und Zucker, Ei und Milch, sowie die wertvolle Hefe – und schon ist die brustförmige Leckerei zum Einsatz bereit. Ein kleines Glück ist dieses goldbraune Ding. Tatsächlich aber ist die Variante, die man bei sogenannten heutigen Bäckern bekommt, meist mit Backtriebmittel oder Trockenhefe aufgeschwemmt und hat wenig von dem vollmundigen, klassischen Geschmack an sich.

Die verhängnisvolle Leinwand

Geschrieben von W. H. Pugmire

Die Dame von ehrwürdigem Alter führte ihn die alte Holztreppe nach oben, und er verspürte einen Schauder der Begeisterung, endlich hier an diesem Ort zu sein, von dem er so oft geträumt hatte. Es war nicht leicht gewesen, das Geld zusammenzusparen, das ihn den Flug nach Paris ermöglicht hatte – aber er wusste in diesem Augenblick, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hatte. Sie erreichten den oberen Absatz und standen vor der Tür des berüchtigten Mansardenzimmers, wo die verblühte alte Dame zögerte, bevor sie den Schlüssel in das Schlüsselloch steckte.

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Unter Bäumen: Ein Blick auf die Wälder in der Mythologie

Wälder waren schon immer Orte der Verzauberung, heimgesucht von Gesetzlosen, Göttern, zornigen Geistern und grausamen Monstern.

Der Wind singt durch die Blätter. Vögel zanken sich in ihren Nestern und große und kleine Tiere schleichen durch das Unterholz.

Bäume, die älter als Städte sind, schlummern friedlich auf verborgenen Lichtungen. Die Zeit bewegt sich an diesem Ort in unterschiedlichen Rhythmen, und wir müssen uns mit ihr bewegen oder wir werden von der Weite des Grüns verschluckt.

Die Zivilisation und die Regeln des Menschen haben hier keinen Einfluss. Es sind größere Mächte im Spiel. Diana, die jungfräuliche Jägerin und Mondgöttin, durchstreift die Wälder. Wehe dem sterblichen Mann, der über sie stolpert. Er wird mit Sicherheit sterben, so wie der junge Grieche Aktaion – in einen Hirsch verwandelt und von seinen eigenen Hunden zerrissen für das Verbrechen, die unbekleidete Göttin bestaunt zu haben. Herne der wilde Jäger mit dem Hirschgeweih betet den Mond an und fordert damit die Ur- und Raubtierinstinkte der Menschheit zurück. Er ruft uns auf, uns der Wilden Jagd anzuschließen oder vor ihr zu fliehen. Der Grüne Mann ist sein Schatten; ein Wesen aus Blättern und Reben, das – je nachdem – das Wohlwollen der Natur oder ihren Zorn symbolisieren kann.

Wald
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