Schlagwort: Ouroboros Stratum

Vor belagerter Höhle

Fürdermals, lange 

Vor belagerter Höhle
standen wir bleich und zitternd
Einlaß heischend
Antworten drangen
wie fauler Atem empor
Ein Auge schmolz
und dann schmolzen alle Augen

Vor belagerter Höhle
Verschanzte darinnen
warfen feuchte Blüten heraus
um uns mit Leben zu infizieren
Aber nur das Auge schmolz
und es schmolzen nicht die Herzen

Gegenwärtig, Ich allein

Dürstender trunkener Schutz
nichts ward von meiner Wiege weit
von dir noch mitgegeben außer Gram
der in den Stimmen wächst
der in den Wäldern schlingt
was Moos nicht weiß
Spricht sie noch ein Lied;
vorüber gleite ich
mit tauben Ohren, Schutz
nicht warst du, nimmer, nein

Bälde, noch nicht

Kaskade (Bildsturm hypnotischer Interferenz)

a, Kaskade 

Es gab einen Kreis und den habe ich
ununterbrochen im Kreis
den ich brach
nachgezeichnet, weil ich
das Ende suchte, von
einem möglichen Ende in meiner
Hand an dir
nachgezeichnetes Schiff
deiner Brüste wie der Lippen

Alle Wölbungen deines Körpers
brachen sich unter mir
wie Wellen eines letzten Zorns
wiederholt mit meiner
Stimme, die das Ende sang (O-la-mond O-la-mond... das sang sie...)

b, Kaskadeur

Da deine Hand Da meine Hand (ohne Finger, mit Finger, ohne Finger)
Komm Geh
Komm Geh
Kommher Gehfort
Kommherüber Gehfortan

Küß mich auf die Hand doch nicht

Speichelevokation ist
Neutronenschwangerschaft es
nachdem der Schaft wirklich
pflaumenspaltend wahr?
spermt und samt
den Keim erniedrigt

Hingefiedert dortgebettet, obendrob der Mond ein Ball

Kaskade aus
Kaskade plätschert
strömt und speit und spotzt und schäumt
Speichelinvokation
Protonenhemd
Finger rennen um die Hand
zu fingern
verlieren den Ring
des Traumas im Traum

Verletzter lächelter Hundespuk um Mitternacht
Gebäum an Wäldern
Gebräu an Saugtitten im Napf des Gummikaleidoskops

Hirnasche regnet aus dem Feuer unseres Herzens
Der Drache speit Vergangenheit
Die Erde speit Kastanien

Komm schlaf noch einmal ein
Ich drehe die digitalen Zeiger in den Wind
der von oben gestoben
storniert sich nicht bewegt
durch das Gefälle
meines Geistes
Durch meterdicken Kabelbrei
wünschen die Knie zu schleichen

Hin und her und tick und tack

„Wo bist du gewesen?“ ruft mein Plünderstab

Ich verbiete mir den Mund mit Stahlgittern
Ich handschelle meine Lippen
Ich zerzunge
Ich kümmere mich und wümmere
und räkele mich zu Boden
wie ein Kleeblatt auf Asphalt

Die Welt liegt hinter einem Schlüsselloch in meinem Denken

(Ein Schmetterling wirbelt ins Bild, er hat „Ende der Kaskade“ auf seine Lippen tätowiert)

Das Rosenkind

Oh bleib doch Sieger		Freßgierigste Seele aller Seelen
Bleib mein Bindeglied zum Absumpf hin
Du Rosenkind, ich sehe dich Inmitten deiner Kloake stehen
Rosen in der Hand und Pusteln Wohl gepflegt als Pfand
Das deinen blauen Mund umkränzt

Da stehst du wage selbst dir zu Gericht
Und Dornen stechen deinen dörren Silberleib
Der Glanz in dir verlischt Im letzten Morgengrauen
Mit einem Gähnen Tief aus allen sieben Rachen

Keuscher Honig tropft von deinen Nüstern
Es winken deine Haare Auf der eingedrückten Brust im Bach
Wo wir dich singen hören Wie eine erdrosselte Nachtigall
Im Bett des Wesens der Gebeine

Ich hätte gerne deine lästerliche Welt betreten
Scharlachroter Rubin Aus deinen Augen getrunken
Meinen Magen für das Wunder des Lebens erwärmt

Die Nacht weint Sterne tot
Tote Sterne greifst du aus dem Meer heraus
Zwischen den Wellen aber purzelt dein Trieb
Ereilt mich stets ein Traum, wie Marmor schwer
Ereilt mich die poröse Welt der verendenden Fäulnis
Purpurner Pracht im Pelz des Wellenreiters
An undurchsichtigen Scheiben klebend Mit dem Atem aus dem Traum

Nope!