Possenspiele

Schlagwort: Ouroboros Stratum (Seite 3 von 5)

v.Ision – Zum f.Enster hinausschauender m.Ann – Hineinspähender Doppelgänger

Auge Auge Auge/ auf zu blinzeln
Wenn ein Auge denkt denkt es so:

Von Weit entfernt, aus der Weite, fern; Ferne, weit weg:

Ausgeatmeter Geist, wie leicht bist du zu inhalieren! (Ruf der Psyche)
Dein Steinbiß sitzt in der Flanke fest (Von fremden Wesen)
Verwundet also rennt man dem Embryo entgegen (welcher sich gen Erde neigt)

Wie strahlt er hell!
Aus der Lichter Schein glimmen die Phosphoren
Zug um Zug ein stilles Tal, in dem man Lärm konsumiert

Im Tal: Häuser. Unter den Häusern: ein Haus. Im Haus-

-ein Fenster
Hinter dem lauert ein Gesicht
Gepreßter Atem

Kopfdrehung, vom Fenster weg

Viele Fenster
die vom Herzen zur Ewigkeit führen
Hinter allen
lauert

Stille. Kommunikation mit der Unendlichkeit
Kein Reden erlaubt
Der Verstand nicht verständig
Still-Blüten. Automatisches Denken
Satzkonstruktion beißt Kind
Kind beißt Gummitier
Aufschrei der Membrane
Bevor die Stille die Nacht beherrscht
Servolenkendes Dreirad
Am nächsten Tag
In der Frühe
Käse-Ei im Bart
der nur Stoppelrasen ist
Toast auf dem Magendach

Doppelgänger, jetzt du

Auge Auge Auge/ auf zu blinzeln
Wenn ein Auge denkt, denkt es so:

Von Nah heran, aus der Nähe, nah; Nähe, nah dran:

Von lunarer Schönheit beträufelt
was wie Säure gleich ein Antlitz an den Tag zauberte
wie viele Sonnen nicht
den Klotz Schnee schön formen können

Im Fenster: Spiegelblumen. Nach den Spiegelblumen:

Das Gesicht hinter dem Schleier

Meditierendes Antlitz voll geschlossener Augen
Absurde Schönheit
Begehrendes Astrum
Vollendeter Abbau im Irgendwo
Der goldene Regen lief entlang
wo die Rinne sich zum Horizont
hin spalten konnte

Regen verändert die Sicht des Doppelgängers:

Wo sie diese Wege bestritt
wo sie den Erguß der kosmischen Frucht
im Geiste rühmend hintrug
Silbern räkeln Taue sich (das denkt er nur)
und zittern ihr Lied hinein in das Licht
(Von allem um alles herum, das muß man sagen)
All die Tage, die Nächte
sind gleich
und das Oben und Unten
ist links und ist rechts
aller Farben der kommenden Zeit
Impulse sind schon gewandert dorthin
Ein Abgrund ergreift diese Hand
und führt sie die Blanken
der werdenden Leiden entlang
Salzes Bruder, Ammoniak

Jetzt teilt sich der Doppelgänger, denn auch in den Glasblumen sitzt einer, und in den Regentropfen sitzt einer, in jeder Schneeflocke sitzt einer, in den Augen sitzt einer und im Besteck sitzt einer und-

Kältekontainer

Stimulans Todesnebel wuchert
Schweineleiber zittern in diesem Dunst
Darunter gefesselt die Nackte
halbtot nichttot nochnicht

Ihre Gedanken schweifen
in dieser Stunde
einem Leben entgegen
das sie hatte

Die Gedanken:

War ich ein Mädchen von stillem Gemüt
nie aufseh=erregend eilte ich
um die Eckpfeiler eines ganzen Lebens
hindurch die Tore
welche von den Träumen gebaut
mich in die Welt entließen

Eruptogenius (Haltbarer Kristall)

Kommt die schwarze Wolke mit einem Lied
geht der Tag hinaus
aufs Land wo Kinder singen

Ich grabe deine Worte aus
Salzerde ohne Worte ein
Schaltkreise in den Sphären

Ich träume oft von einem Traum
und lebe oft in einem Rahmen
wie ein Bild gemalt wie ich

Ich komme wie ich manchmal gehe
gehe wie ich manchmal tanze
atme ein wie manchmal nicht

Nähe mir ein Katakombenkleid
Düsternis wählt sanftes Licht
Die Schere brauchst du und brauchst Garn

Schon hindert dich die Angst daran
weil fertig ist was fertig nie gewollt

Ich schmieg es an und schlüpf hinein
s’ sind halbe Bahnen ohne Form
Die Wolke kommt und noch ein Lied
fährt in die Kinder die es singen

Die Kehlen auf die Zunge hoch
und ich im Katakombenkleid
wie ein Prophet mit Blumenstrauß
an bittersüßen Blüten

So Geist mein Geist wo gehst du hin
nennst mich Eruptogenius
doch ich bin nur du weißt es doch
ein haltbarer Kristall

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2025 Die Veranda

Theme von Anders NorénHoch ↑

error: Content is protected !!